Sind die Spar­kassen die Vor­reiter zur Abschaffung des Bar­geldes in Deutschland?

3. April 2016

Die Abschaffung des Bar­geldes ist zu einem der Top-Themen der Deut­schen geworden. Wer darüber ein wenig nach­denkt, erkennt, dass die Ein­schränkung des Bar­geldes einen wei­teren Schritt in Richtung voll­kommene Kon­trolle und Über­wa­chung darstellt.

Die offi­zielle Begründung für diesen Vorstoß lautet „Die Bun­des­re­gierung will Geld­wäsche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zierung in Deutschland nun stärker bekämpfen“, wie man am 03.02.2016 auf welt.de lesen konnte (Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article151797880/Barzahlung-ab-5000-Euro-in-Deutschland-bald-illegal.html).

Peter Fis­se­newert, Rechts­anwalt und Anti-Kor­rup­ti­ons­experte, kom­men­tiert in dem TV-Talk am 21.02.2016 von Anne Will: „Haupt­sache, der Sumpf des kri­mi­nellen Deutsch­lands werde endlich trocken gelegt.“ Oder, wie es Michael Meister (CDU) in der­selben Talk­runde aus­drückt: „Wir müssen etwas dagegen tun, dass Deutschland ein Hort von Kri­mi­nellen ist.” (Quelle für beide Zitate: http://www.t‑online.de/wirtschaft/id_77044982/anne-will-bargeld-obergrenze-deutlich-unter-5000-euro-.html).

Bevor wir uns ein­reden lassen, Deutschland sei ein Land voller Kri­mi­neller und Geld­wä­scher, sollten wir uns vielmehr die Frage stellen, ob in unseren Regie­rungen und Banken nicht viel­leicht ein Hort von Kri­mi­nellen sein könnte. Keiner könnte besser als sie die Ziele der wenigen welt­mäch­tigsten Familien umsetzen, die Welt zu beherr­schen. Wo Geld­wäsche und andere kri­mi­nelle Trans­ak­tionen wirklich statt­finden, lässt sich anhand des Skandals um die Panama Papers derzeit nur erahnen.

Meiner Auf­fassung nach ist der Grund für die Eile, mit der nun Bar­zah­lungen ein­ge­schränkt werden sollen, ganz woanders zu suchen. Die Regierung und die Banken wären die großen Pro­fi­teure in dem Spiel, denn sie hätten fol­gende Möglichkeiten:

  1. Jeder Zah­lungs­verkehr wird pau­schal besteuert.
  2. Jede Zahlung wird über­wacht, als Folge erhält der Ver­braucher gezielte Werbung, um den Konsum anzukurbeln.
  3. In der Folge (nach der Gewöh­nungs­phase) werden auto­ma­tisch alle (ver­mutlich immer mehr) Beträge vom Konto abge­bucht und wir haben nur noch dafür zu sorgen, dass sich genügend Geld auf unserem Konto befindet.
  4. Sperrung der Karte als Bestrafung von z. B. poli­tisch unkor­rektem Ver­halten, wenn Sie z. B. bei einer Demo iden­ti­fi­ziert worden sind.
  5. Umer­ziehung der Bevöl­kerung: Wenn Sie z. B. ein regie­rungs­kri­ti­sches Buch kaufen möchten, funk­tio­niert Ihre Karte plötzlich nicht mehr; oder Sie können keine Flug­reise mehr buchen, wenn Sie staat­liche Unter­stützung bekommen usw. Alles wäre indi­vi­duell programmierbar.

Doch das Wich­tigste wäre: Die Banken-Regierung will ver­hindern, dass Bank­kunden den künf­tigen Nega­tiv­zinsen ent­gehen können, indem sie ihr Geld unter dem Kopf­kissen horten, statt es auf dem Konto zu belassen. Wenn Sie 1.000 € unter das Kopf­kissen legen, sind unter dem Kopf­kissen nach einem Jahr noch immer 1.000 € vor­handen. Wenn der Nega­tivzins erst einmal ein­ge­führt ist, bleiben auf der Bank bei einem Nega­tivzins von z. B. ‑5% nur noch 950 € übrig, die rest­lichen 50 € nimmt sich die Bank. Dieser Zusam­menhang dürfte einer der Haupt­gründe sein, warum derzeit so oft und nach­drücklich über die Abschaffung des Bar­geldes dis­ku­tiert wird. Näheres über die Ziele und Methoden der Finanz­mächte sind in meinem Buch „Ver­raten, ver­kauft, ver­loren? Der Krieg gegen die eigene Bevöl­kerung“ näher beschrieben.

Par­allel zur Bar­geld­ver­bots­dis­kussion schließen die Spar­kassen immer mehr Filialen. Gibt es keine Bank mehr vor Ort, ist der Kunde gezwungen, ent­weder längere Wege in Kauf zu nehmen, oder aber seine Über­wei­sungen online zu tätigen. Da zwi­schen der Schließung der Spar­kas­sen­fi­lialen und der Bar­geld­dis­kussion ein zeit­licher Zusam­menhang besteht, kann ich mich des Ein­drucks nicht erwehren, dass hier ein Feld­versuch statt­findet, wie das Volk, die sog. Massen, reagieren. Es könnte sein, dass bun­desweit getestet wird, ob und wie der Bank­kunde reagiert. Nutzt er seine Ver­brau­cher­macht oder nimmt er alles wider­spruchslos hin? Alle Ver­än­de­rungen, die zu unseren Ungunsten sind, werden zunächst beob­achtet, ganz im Sinne von Jean-Claude Juncker:

“Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was pas­siert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Auf­stände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter — Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

(Quelle: https://de.wikiquote.org/wiki/Jean-Claude_Juncker)

Und wer nicht spurt, für den gilt:

„Wir haben die Fol­ter­werk­zeuge im Keller und wir zeigen sie, wenn es nötig ist.“

(Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/junckers-beste-sprueche-wir-haben-die-folterwerkzeuge-im-keller/7545960.html)

Dieser Satz von Jean-Claude Juncker ist zwar im Zusam­menhang der Bän­digung der Märkte gefallen, doch könnte er auch für das Thema Bar­geld­verbot her­an­ge­zogen werden.

Anhand dieser Zusam­men­hänge sollte jeder Bank­kunde reagieren, wenn seine Bank eine Ver­än­derung ein­führt, die ihm Nach­teile bringt. Wenn derzeit viele Filialen der Spar­kasse geschlossen werden, hat der Kunde sehr wohl eine Mög­lichkeit zu reagieren. Er könnte z. B. die Spar­kasse ver­lassen und in eine Bank wechseln, die bei ihm vor Ort ist. Nachdem es besonders die Spar­kassen sind, die ihre Filialen schließen, könnte es durchaus sein, dass die Spar­kassen die Vor­reiter sind und testen, wie der Kunde reagiert. „Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Auf­stände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter — Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”, ganz wie Jean-Claude Juncker es sagte.

Doch was, wenn der Kunde doch reagiert? Wenn er z. B. die Bank wechselt, was ist dann? Stellen Sie sich vor, nur jeder 2. Kunde würde die Bank wechseln, wenn seine Filiale geschlossen wird. Was glauben Sie, wie schnell diese Filialen wieder geöffnet wären, wenn die Spar­kasse bemerkt, dass sie ihre Kunden ver­liert? Noch haben wir Kunden Macht – wir sollten sie auch nutzen.

Natürlich ist es umständlich, alle mög­lichen Insti­tu­tionen zu infor­mieren, natürlich ist es zeit­auf­wändig, seinen Arbeit­geber, den Ver­mieter, die Ver­si­che­rungen usw. anzu­schreiben und die neue Kon­to­ver­bindung mit­zu­teilen. Das ist ganz besonders mühsam, weil es kaum noch Über­wei­sungen und Dau­er­auf­träge mehr gibt, sondern Ein­zugs­er­mäch­ti­gungen, die ver­hindern sollen, dass der Bank­kunde Herr über sein Geld ist. Doch glauben Sie mir, es wird noch viel mehr umständlich, wenn wir nicht reagieren, wenn wir zu allem ja sagen, wenn wir mit allem ein­ver­standen sind, was über uns ent­schieden wird. Eine Ein­zugs­er­mäch­tigung ist ohnehin ein abnor­males Instrument – es ist, wie wenn Sie Ihrem Kamin­kehrer, Ihrem Post­boten, Ihrem Strom­ab­leser usw. Ihren Woh­nungs- oder Haus­schlüssel über­geben. Er könnte sich dann an Ihren Sachen bedienen. Genauso funk­tio­niert eine Ein­zugs­er­mäch­tigung. Bislang (noch) halten sich die Ver­si­che­rungen, Finanz­ämter etc. an die Ver­ein­ba­rungen, wie viel sie abbuchen. Doch wissen Sie, ob das so bleibt? Hätten Sie vor 10 Jahren gedacht, dass man Banken Mil­li­arden Euros schenkt, die Sie und ich hart erar­beitet haben? Auch das war für uns undenkbar.

Ich kann daher nur emp­fehlen, Ihre (noch vor­handene) Wahl­freiheit auch zu nutzen und Ihre Meinung durch Handeln kund­zutun. Denn wenn die Men­schen jetzt nicht reagieren, dann wissen die Banken mit rela­tiver Sicherheit, dass die Massen auch dann nicht reagieren werden, wenn man das Bargeld ganz abschafft. Dann können sie ganz beruhigt die Schlinge um unseren Hals immer enger zuziehen, bis uns die Luft schluss­endlich ganz weg­bleiben könnte.

Wir ent­scheiden jetzt – durch Handeln oder durch Nicht­handeln, aber wir entscheiden.

Machen Sie’s gut – aber machen Sie!

Gabriele Schuster-Has­linger

 

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