Mit einem überraschenden Ergebnis sind Wissenschaftler der Royal Society in London an die Öffentlichkeit gegangen. Sie analysierten die Überreste von Denisova-Menschen, die in einer Höhle in Sibirien entdeckt wurden. Dabei stellten sie fest, daß im Genom dieser Menschenart die DNA einer völlig fremden Spezies vorhanden ist.Zwischen unseren Vorfahren und der fremden Spezies muss es vor etwa 30.000 Jahren zur Vermischung gekommen sein. Die Wissenschaftler halten es für möglich, dass diese bisher unbekannte Spezies die Vorfahren der Neandertaler gewesen sein könnten.
Der Neandertaler in uns
Wir tragen die gesamte Menschheitsgeschichte in unserer DNA, doch unsere genaue Herkunft blieb bisher rätselhaft. Dank moderner Gentechnik begeben wir uns jetzt auf Spurensuche und könnten selbst Neandertaler wieder zum Leben erwecken. Lange Zeit stammte unser Wissen über die Frühgeschichte des Menschen aus zwei Quellen: vergleichenden Skelettstudien und prähistorischen Artefakten.
Dabei trägt jeder Einzelne von uns die menschliche Entwicklungslinie mit sich herum. Sie ist eincodiert in unsere DNA. Bei der Übertragung der DNA von Eltern auf Kinder schleichen sich Kopierfehler ein, die – wenn sie keine allzu schädlichen Konsequenzen haben – dann an künftige Generationen weitergegeben werden. Durch eine Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener DNA-Stränge können wir weit in die Vergangenheit des Menschen zurückblicken.
Die Gentechnik macht so große Fortschritte, dass manche bereits spekulieren, ob man nicht sogar einen Neandertaler noch einmal zum Leben erwecken könne. Dazu müsste dazu das Genom eines modernen Menschen modifizieren und in eine unbefruchtete Eizelle einpflanzen. „Somatischer Zellkerntransfer“ nennt sich das Verfahren. Doch außer den offensichtlichen technischen Schwierigkeiten werfen sich dabei immense ethische Fragen aus.
Die ersten DNA-Analysen waren relativ einfach: Man verglich nicht den eigentlichen Gen-Code, sondern Eigenschaften, die genetisch bedingt sind: Blutgruppen, Enzyme, Eiweiße. Dank des technologischen Fortschritts konnte man dann irgendwann die DNA von Menschen direkt mit der DNA von Affen vergleichen und beispielsweise feststellen, daß wir enger mit Schimpansen verwandt sind als mit Gorillas oder Orang-Utans. Durch eine Analyse der festgestellten Mutationen lässt sich rückschließen, dass sich der Mensch seit etwa sechs Millionen Jahren evolutionär vom Schimpansen entfernt. Durch Studien der mitochondrialen DNA – die nur über die mütterliche Linie weitervererbt wird – wissen wir außerdem, dass alle heute lebende Menschen eine gemeinsame Vorfahrin haben, die vor etwa 150.000 Jahren in Afrika gelebt haben muss. Dadurch wird die These gestützt, dass der Homo Sapiens sich erst vor relativ kurzer Zeit in Afrika entwickelt hat und von dort aus die anderen Kontinente besiedelte.
Wir haben alle die gleichen Vorfahren
Lange Zeit war es allerdings unmöglich, solche komplexen DNA-Analysen mit Erbgut durchzuführen, das aus Fossilien gewonnen wurde. 1997 ist es dann erstmals gelungen, mitochondriale DNA eines aus der Nähe von Düsseldorf stammenden Neandertalers zu isolieren. Seitdem haben wir ein neues Kapitel der Wissenschaft aufgeschlagen und begonnen, das Genom zweier ausgestorbener Menschenarten zu untersuchen: Von Neandertalern und von Denisova-Menschen. Aus Fossilienfunden war bekannt, dass Neandertaler in Europa und Westasien gelebt haben müssen und vor etwa 30.000 Jahren ausgestorben sind. Die Existenz des Denisova-Menschen war allerdings eine große Überraschung: Erst durch die Gen-Analyse eines aus Sibirien stammenden Zahns und Fingerknochens haben wir gelernt, dass Denisova-Menschen keine Neandertaler waren, sondern eine eigene, (wenn auch eng verwandte) Art.
Bis 2010 sind wir gemeinhin davon ausgegangen, dass der moderne Mensch also vor etwa 150.000 Jahren in Afrika das Licht der Welt erblickt hat und von dort aus vor etwa 60.000 Jahren die anderen Kontinente besiedelt hat. Wir haben demnach alle die gleichen Vorfahren und haben uns erst im Laufe der letzten 60.000 Jahre auseinander entwickelt. Beim Vorstoß in neue Gebiete stieß der Homo Sapiens auf andere Menschenarten wie den Neandertaler. Doch anstatt sich zu paaren, wurde die Konkurrenz im Laufe der Evolution verdrängt.
So weit die Lehrmeinung.
Aus neuesten genetischen Analysen wissen wir allerdings, dass Menschen außerhalb von Afrika etwa zwei Prozent Neandertaler-DNA im Erbgut haben. Menschen in Asien und Australien haben außerdem etwa vier Prozent Denisova-DNA. Es gibt Hinweise, dass sich das Immunsystem des Menschen im Laufe der Evolution durch solche genetischen Einflüsse entscheidend verändert hat. Unsere älteste DNA stammt aus Afrika, und die Paarung mit lokalen Vormenschen dürfte unseren Vorfahren dabei geholfen haben, Resistenz gegen neue Krankheiten zu entwickeln. Sicher ist: Die Geschichte des Menschen ist komplexer, als wir denken.
Unbekannte „archaische“ Population
Das, was da an Knochen aus der Höhle in Denisova, Sibirien ausgebuddelt wurde, barg aber noch eine weitere Überraschung. Es gab in dem DNA-Gemisch noch eine weitere Zutat, von der die Wissenschaftler nur vorsichtig konstatieren, die Genom-Analyse habe erbracht, „that interbreeding between modern humans, Neanderthals, Denisovans and a mysterious archaic population was way more common than previously believed.“ (daß eine Vermischung zwischen dem modernen Menschen, Neanderthalern, Denisova-Menschen und einer mysteriösen, archaischen Population viel verbreiteter war, als man bisher glaubte.)
Und weiter: „The research team from the Royal Society in London presented their results on 18 November, suggesting that the interbreeding took place not only with Neanderthals and Denisovans, but also with another, yet to be identified group.“ (Das Forscherteam der Royal Society in London präsentierte seine Ergebnisse am 18. November, die nahelegen, das diese Vermischung nicht nur mit Neanderthalern und Denisova-Menschen stattfand, sondern auch mit einer anderen, noch zu identifizierenden Gruppe.)
Ebenfalls sehr bemerkenswert: Ein Schenkelknochen aus einer Ausgrabung in Sima de los Huesos (Spanien), aus dem die Forscher ebenfalls die DNA des Denisova-Menschen extrahierten, hat nach Testergebnissen der modernen Wissenschaft ein Alter von etwa 400.000 Jahren. Damit ist dieser der älteste menschliche Knochen der Welt. Und er enthält die DNA einer vollkommen fremden Spezies und ist damit die älteste, menschliche DNA, die je analysiert und festgestellt wurde. Matthias Meyer vom „Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology“ führte die Sequenzierung und Analyse des Erbgutes durch.
„It’s an incredible breakthrough. They managed to get DNA out of a sample that dates back to a time before either modern humans or Neanderthals existed.“ … The most intriguing part of this story is that the Denisovans possessed DNA that is of unknown origin.
(Das ist ein unglaublicher Durchbruch. Sie haben es geschafft, DNA aus einer Probe zu erhalten, die in eine Zeit zurückreicht, in der weder Menschen noch Neanderthaler existierten. … Das Faszinierendste daran ist, daß der Denisova-Mensch DNA besaß, deren Herkunft unbekannt ist.)
Dank der genauen Untersuchungsmethoden konnte das Genom aus diesen DNA-Proben komplett entschlüsselt werden. Dabei stellte sich heraus, daß dieser alte Menschentyp deutlich weniger verschiedene Gene verschiedener Menschenarten in sich vereinte, als der heutige Mensch — also weit „reinrassiger“ war, als wir alle heute: „les scientifiques ont pu constater la diversité génétique existant chez les Denisoviens était beaucoup plus faible que celle qui existe actuellement chez les humains.“
Wenn der Denisova-Mensch einen Teil einer völlig fremden Spezies im Erbgut hat, dann gab es diese Spezies offenbar vor dem Denisova-Menschen. Wenn die Knochenfunde in Spanien ca. 400.000 Jahre alt sind, dann ist diese fremde Spezies mindestens so alt. Was bedeuten könnte, daß jene Spezies vielleicht eine Kultur entwickelt hatte zu einer Zeit, die weit vor unserer Geschichtsschreibung liegt … und von der möglicherweise die uralten, gigantischen Steinstrukturen stammen, die als Einziges übriggeblieben sind. Außer vielleicht in den Überlieferungen und Mythen der Menschen.
Könnte hier ein Hinweis verborgen liegen zu den geheimnisvollen, riesigen Steinstrukturen, die so ungefähr um die 150.000 Jahre alt sind und deren unbestreitbare Existenz Rätsel aufgibt? Wer hat das riesige Steinportal im Meer vor der Küste Kaliforniens gebaut und wozu? Wer legte die riesige „Stadt“ unter Wasser vor der Insel Saipan an? Woher kommt die gigantische, linsenförmige, steinerne Ostsee-Anomalie? Oder die 150.000 Jahre alten Eisenrohrleitungen in China? Wer fräste die kilometerlangen Gänge durch die Felsenberge der Steiermark?
Wäre das vielleicht eine Spur zu dem Phänomen, dass die ältesten Steinbauten immer sehr viel exakter und dauerhafter gebaut waren, als die nachfolgenden Bauten der Menschen? Es gibt Bauten aus riesigen Steinblöcken, die viele Ecken und Winkel aufweisen und dennoch so passgenau ineinander geschachtelt sind, dass wir so etwas mit unseren heutigen technischen Möglichkeiten gar nicht bewerkstelligen könnten. Wer errichtete das? Mit welcher Technik? Wann? Warum wurde das von späteren Kulturen nur noch unzulänglich „imitiert“?
Quellen und Infos zum Thema:
http://www.zmescience.com/science/archaeology/humans-neanderthals-denisovans-interbred-20112013/
http://archaeologynewsnetwork.blogspot.ca/2010/06/ancient-legends-once-walked-among-early.html#.VO-WnuEcXIU
http://openyoureyes.over-blog.ch/article-l-homme-de-denisova-docu-vf-116051979.html
http://www.messagetoeagle.com/aliendna400000skeleton.php#.VO-OX-EcXIU
http://de.wikipedia.org/wiki/Denisova-Mensch
http://www.ancient-origins.net/news-evolution-human-origins/ancient-humans-bred-completely-unknown-species-001059
http://www.nature.com/news/mystery-humans-spiced-up-ancients-sex-lives‑1.14196
http://www.nature.com/news/hominin-dna-baffles-experts‑1.14294
http://timoneandertal.blogspot.ca/2013/12/atapuerca-denisova-neandertales-y-adn.html
http://www.mpg.de/7636592/hominine_aus_sima_de_los_huesos