Wir haben aus 2015 gelernt – aber was?

„Eine Situation wie im Jahre 2015 soll und darf sich nicht wie­der­holen, da alle Betei­ligten aus dieser Situation gelernt haben.“ Dieser Satz, in einem Stil, der dem berüch­tigten Kanz­le­rinnen-Deutsch gefährlich nahe kommt, steht im „Regie­rungs­pro­gramm“ der Union. Damit ist das Kapitel, das für die Zukunft unsres Landes das Ent­schei­dendste ist, im Pro­gramm auch schon alles gesagt. Eine Ober­grenze für die Auf­nahme von „Flücht­lingen“, von der Horst See­hofer immer mal wieder medi­en­wirksam schwa­dro­niert hat, wird es nicht geben, obwohl die geschätzten 1,1 Million „Neu­bürger“, die seit 2015 gekommen sind, das Land an den Rand der Desta­bi­li­sierung gebracht haben.

Mit keinem Wort wird erwähnt, was sich am Mit­telmeer zusam­men­braut. Bereits an die 100 000 junge Männer wurden in diesem Jahr von haupt­sächlich deut­schen NGOs unter tat­kräf­tiger Mit­hilfe der beiden christ­lichen Kirchen, die zu den Haupt­pro­fi­teuren der „Flücht­lings­krise“ zählen, aus dem Mit­telmeer „gerettet“ und nach Italien gebracht. Inzwi­schen funk­tio­niert das Zusam­men­spiel von kri­mi­nellen Schleppern, die ihre Opfer auf Schlauch­boote pferchen, mit dem Ver­sprechen, sie müssten darauf höchstens vier Stunden aus­harren, und den Schiffen der NGOs wie geschmiert. Auch Schiffe der Frontex, die eigentlich die Außen­grenzen der EU schützen sollen, betei­ligen sich als „Retter“.

In unseren Medien wird von dem, was sich am Mit­telmeer abspielt, nur am Rande berichtet. Allen­falls gibt es Mel­dungen, dass an diesem oder jenem Wochenende wieder zehn­tausend „Flücht­linge“ gerettet wurden. Aktuell erscheint eine Studie darüber, wie die Medien 2015/2016 versagt haben und Will­kommens-Bericht­erstattung betrieben, statt ihres Amtes zu walten und kri­tische Fragen zu stellen.

Das wie­derholt sich jetzt, indem sie ver­schweigen, welches Kon­flikt­po­tential in Italien ange­häuft wird. In zwei Jahren wird dann wieder eine Studie über das heutige Medi­en­ver­sagen ver­öf­fent­licht. Bis zur Bun­des­tagswahl soll die Öffent­lichkeit nicht beun­ruhigt werden. Was nach der Wahl auf uns zukommt, kann aber jeder wissen. Die aller­meisten dieser jungen Männer werden nach Deutschland kommen. die Visegrád-Staaten, Frank­reich, Schweden, Dänemark, Öster­reich haben bereits bekannt gegeben, dass sie keine „Flücht­linge“ mehr auf­nehmen werden. Sollte es Kon­tin­gente geben, die den bal­ti­schen Staaten zuge­wiesen werden, wird es nicht lange dauern, dass diese „Flücht­linge“ auch bei uns landen, weil hier die Ver­sorgung viel besser ist.

Im Regie­rungs­pro­gramm der Union ist auch keine Rede davon, die Flucht­ur­sache Nr. 1, die groß­zügige Ali­men­tierung aller, die deut­schen Boden betreten, ein­zu­stellen. Zwar hat der Bun­destag Gesetze beschlossen, die es ermög­lichen, die Neu­an­kömm­linge nur mit Sach­leis­tungen zu ver­sorgen. Die werden aber nicht angewandt.

Es hätte längst ver­kündet werden müssen, dass die Geld­ver­sorgung ein­ge­stellt wird, das hätte den „Flücht­lings­druck“ auf Europa erheblich ver­mindert. Die Mit­tel­meer­route hätte auch schon längst geschlossen werden können, indem Italien seine Häfen für die Schiffe der NGOs tat­sächlich schließt. Statt­dessen wird Italien gedrängt, seine Häfen offen zu halten und nicht näher bezeichnete „Hilfe“ versprochen.

Ganz vorn mit dabei, unsere Kanz­lerin. Wie die „Hilfe“ aus­sehen soll, wird von den Medien, die wieder einmal ver­sagen, nicht gefragt. Es wird auch nicht recher­chiert, was mit den jungen Männern pas­siert, die täglich zu hun­derten oder tau­senden in Italien landen. Bilder, wie sie im Sommer 2015 aus Grie­chenland zu sehen waren, gibt es diesmal nicht.

Ja, aus 2015 wurde gelernt. Die jungen Männer kommen an, werden medi­zi­nisch unter­sucht, in Busse geladen und in Lager in den ita­lie­ni­schen Bergen gebracht. Dort sollen sie sozu­sagen zwi­schen­ge­lagert werden, bis die „Hilfe“ wirksam werden kann.

Deutschland hat bisher noch nicht die Ankömm­linge von 2015/2016 ver­kraftet. Die Polizei und alle Insti­tu­tionen, die mit den „Flücht­lingen“ beschäftigt sind, haben bereits ihre Belas­tungs­grenze erreicht oder über­schritten. Wir wissen immer noch nicht, wie viele wirklich ange­kommen sind und wer sie sind, denn es wurden bei der Regis­trierung auch offen­sichtlich gefälschte Pässe aner­kannt. Es gibt bereits jetzt unlösbare Pro­bleme mit der rapide gestie­genen Kri­mi­na­lität und der Ter­ro­rismus-Gefahr. Wie soll unser Land aus­sehen, wenn im Herbst weitere hun­dert­tau­sende junge Männer ankommen und par­allel noch der Fami­li­en­nachzug gestartet wird? Wie lange wird der unge­bremste Zuzug in die Sozi­al­systeme funk­tio­nieren, ohne dass es zu einem Zusam­men­bruch kommt?

Keine dieser Fragen wird im „Regie­rungs­pro­gramm“ der Union auch nur gestellt. Statt­dessen wird alles getan, um Bilder wie im Jahre 2015 zu ver­meiden. Das ist die einzige Lehre, die aus der „Flücht­lings­krise“ gezogen wurde. Man kann es auch die bewusste Irre­führung der Bevöl­kerung nennen. Aber die Medaille hat immer zwei Seiten: Es gibt die, die betrügen, und die, die sich betrügen lassen. Noch haben wir die Gele­genheit zu beweisen, dass wir beim Wahl­betrug nicht mit­machen. Wer Merkel wählt, macht sich mitschuldig!

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich hier:

http://vera-lengsfeld.de/2017/07/23/wir-haben-aus-2015-gelernt-aber-was/