Das alte Sprichwort erfährt einmal mehr eine BestäÂtigung: Die eheÂmalige BunÂdesÂfaÂmiÂliÂenÂmiÂnisÂterin, jetzige MinisÂterin von Meck-Vorpomm, die SoziÂalÂdeÂmoÂkratin und Mutter, Manuela Schwesig, ist in die öffentÂliche Kritik geraten. Sie ist eine der PoliÂtiker, die das deutsche SchulÂwesen aufÂgrund grĂĽn-linker IdeoÂlogie-GrundÂsätze in Grund und Boden reforÂmiert haben, aber ihre eigenen Kinder auf diese furchtÂbaren Schulen nicht schicken, sondern auf PriÂvatÂschulen oder Gymnasien.
Denn die Mängel und UnzuÂlängÂlichÂkeiten, die sozialen und ethÂniÂschen ProÂbleme und das Mobbing an den staatÂlichen Schulen sind allÂseits bekannt. Jeder, der Kinder und Enkel hat, kennt das TrauÂerÂspiel. Nur die wenigsten Familien können sich finanÂziell PriÂvatÂschulen, Internate oder GymÂnasien leisten, um ihrem NachÂwuchs die staatÂliche KinÂderÂhölle mit gewaltÂtäÂtigen MitÂschĂĽlern, ĂĽberÂforÂderten Lehrern und oft wertÂlosem Abschluss zu ersparen.
Die auf SteuÂerÂzahÂlerÂkosten gut bezahlten PoliÂtiker können es. Manuela Schwesig steht zwar aktuell im KreuzÂfeuer, ist aber nicht die erste — und auch noch linke — PoliÂtiÂkerin, die den WahlÂspruch ihrer eigenen Partei aktiv saboÂtiert, Bildung dĂĽrfe nicht den Kindern der wirtÂschaftlich besser Gestellten vorÂbeÂhalten sein und alle mĂĽssen die gleichen Chancen haben.
Das ist unter SPD-PoliÂtikern aber Usus. Ein paar Beispiele:
ProÂmiÂnenÂtester dabei ist Ex BunÂdesÂpräÂsident Johannes Rau (SPD). Seine Kinder mussten nicht auf die von ihm vehement verÂtretene GesamtÂschule, sondern gingen auf’s Gymnasium.
SPD-SpitÂzenÂkanÂdiÂdatin Andrea YpsiÂlanti schickte ihr Kind trotz Kritik aus den eigenen Reihen auf eine private Schule.
HanÂnelore Kraft (SPD), bis vor Kurzem MinisÂterÂpräÂsiÂdentin in NRW, ersparte ihrem NachÂwuchs auch den Besuch der Schulen, die sie höchstÂperÂsönlich vom dreiÂstuÂfigen SchulÂsystem zusammen mit den GrĂĽnen auf einen TrĂĽmÂmerÂhaufen namens GesamtÂschule zusamÂmenÂreÂduÂzierte. Ihr Sprössling durfte natĂĽrlich auf ein Gymnasium.
Baden-WĂĽrtÂtemÂbergs Ex-KulÂtusÂmiÂnister Andreas Stoch (SPD) befand ebenÂfalls, dass er seine Kinder dem SchulÂwesen, das er durchÂzuÂsetzen mitÂgeÂholfen hatte, nicht ausÂsetzen wollte, und ermögÂlichte ihnen eine schöne und harÂmoÂnische Kindheit in der Waldorfschule.
Betrachtet man die höherÂranÂgigen PoliÂtiker in der SPD, den GrĂĽnen, ja, sogar der Linken, findet man kaum einen PoliÂtiker, dessen Kind auf die GesamtÂschule geht oder ging. „Im ParÂteiÂvorÂstand der LinksÂpartei, in den ersten zehn Plätzen die linken LanÂdesÂliste und im ParÂteiÂvorÂstand der GrĂĽnen gibt es kein einÂziges MitÂglied, das Kinder auf der GesamtÂschule hat oder frĂĽher hatte. Im grĂĽnen FrakÂtiÂonsÂvorÂstand geben zwei von drei Eltern an, ihre Kinder auf dem GymÂnasium lernen zu lassen, der dritte will keine AusÂkunft geben“
Die Schulwahl fĂĽr das eigene Kind ist offenÂsichtlich der PrĂĽfÂstein, ob die PreÂdiger der InkluÂsions-Gesamt-InteÂgraÂtions-Schulen an die eigene Lehre glauben. Sie tun es nicht, denn sie wissen Bescheid.
Um es klar zu sagen: Als Eltern haben diese PoliÂtiker ja recht. Sie wären sogar schlechte Eltern, wenn sie, wohl wissend, wie miseÂrabel und lĂĽckenhaft die AusÂbildung an diesen inteÂgrierten GesamtÂschulen heute ist, ihr eigenes Kind diesem SchulÂsystem opfern wĂĽrden. Nur wäre es dann ihre verÂdammte Pflicht und SchulÂdigkeit, diese himÂmelÂschreiÂenden MissÂstände zu beseiÂtigen, und auch anderen Kindern und Familien diesen LeiÂdensweg zu ersparen und er AllÂgeÂmeinheit endlich ideoÂloÂgiefrei einfach gute Schulen zur VerÂfĂĽgung zu stellen, anstelle sich in AusÂreden zu ĂĽben, wie Frau Schwesig: Die Schule sei halt so schön nah, verÂteiÂdigte sie ihre Entscheidung.
Das AufÂheulen von Medien, LehÂrerÂverÂbänden und SchulÂleiÂterÂverÂeiÂniÂgungen verÂwundert nicht. Mit ihrer perÂsönÂlichen Schul-EntÂscheidung umgehe Frau Schwesig das von der SPD proÂpaÂgierte Konzept des „länÂgeren gemeinÂsamen Lernens“. Die SchulÂleiÂterÂverÂeiÂnigung MeckÂlenburg-VorÂpomÂmerns verÂmutet gar, dass die MinisÂterÂpräÂsiÂdentin kein VerÂtrauen in die öffentÂlichen Schulen habe, und nimmt einen “bitÂteren BeiÂgeschmack” wahr.
Damit haben sie auch alle recht, denn genauso ist es.
(BeiÂtragsbild: HinÂterÂgrund flickr.com, j_web, BildÂlizenz: (CC BY-SA 2.0), Bild Manuela Schwesig: BunÂdesÂmiÂnisÂterium, BildÂnachweis: Bundesregierung/Steffen Kugler)