Dort­munds Super­talent Moukoko – Zwölf­jäh­riges Wunder der Natur?

Die Sportwelt hat ein Thema: Dort­munds Super­talent Yous­soufa Moukoko, Stürmer in der Junioren-Bun­desliga West. Der Junge hat 17 Tore in acht Spielen geschossen. Obwohl seine Gegner deutlich älter sind, lässt er sie noch älter aus­sehen, rempelt sie um und schießt unauf­haltsam ein Tor nach dem anderen. Auch, wer nichts von Fußball ver­steht, fühlt sich bei Video­auf­nahmen seines Könnens auf dem Rasen an den Trickfilm von Asterix und Obelix erinnert – die Römer fliegen links und rechts durch die Luft, und der Stapel römi­scher Helme in Obelix’ Hand wird immer höher.

Der Superstar und Champion in der Tor­schüt­zen­liste U17-Bun­desliga hat in drei Spielen acht Tore geschossen – und das mit zwölf Jahren (!) gegen bis zu Sieb­zehn­jährige. Es wird viel über ihn erzählt, die Geschichte, dass er als Baby in Kamerun in einen Kessel mit Zau­ber­trank des ört­lichen Scha­manen gefallen sei, ist nicht darunter.

Nunja, zuge­geben, ich ver­stehe von Fußball soviel, wie die Kuh von der Mus­katnuss. Aber ich habe Kinder und mein jüngster Sohn spielte auch mit seinen Kumpels Fußball und seine Freunde waren oft bei uns. Auch die heu­tigen Dorf­jungs kicken hin­ter’m Gemein­dehaus, und ich hab sie über all die Jahre auf­wachsen sehen. Die Vier­zehn­jäh­rigen stecken die Zwölf­jäh­rigen in die Tasche, und ist ein Sechzehn- oder Sieb­zehn­jäh­riger dar­unter, ersetzt der locker zwei bis drei Jüngere. Bei der Auf­teilung der Mann­schaft wird das auch vehement ein­ge­fordert. Man muss kein Sport­me­di­ziner sein: Der Kör­perbau von Zwölf­jäh­rigen sieht anders aus, als der von BVB-Wun­der­wuzzi Mukoko.

Jungens, die mit 12 schon die Kör­per­größe 16–17jähriger haben, sind selten, und wenn dann sind sie furchtbar schlaksig. Ein Bub auf der Schule in unserer Kreis­stadt war mit 14 Jahren schon 1,80 Meter groß, und hatte den Spitz­nahmen „Aus­tra­li­scher Sommer“ — lang und dürr.
Gut, viel­leicht wird Yous­soufa mit 18 Jahren einen unge­heuer mas­sigen, mus­kel­be­packten Körper haben, gegen den seine heutige, absolut männ­liche Statur geradezu spirbig wirkt, wer weiß.

Bild: Screenshot Video auf Focus

Ein paar Schön­heits­tipps hätte ich aber für Yous­soufa. Als reife Frau kenne ich das Problem sehr gut, dezent das Alter mit geeig­neten Mitteln nach unten unauf­fällig auf­zu­hüb­schen: Du musst dringend was an seinen Alters­falten an Hals, Mund­winkeln und Augen machen, Yous­soufa. Hyalu­ron­säu­re­haltige Gels straffen ganz enorm, aller­dings nur für kurze Zeit. Es soll noch viel effek­tivere, kurz­fristig stark straf­fende Pro­dukte geben, die Film­stars benutzen. Die sollen schwei­ne­teuer sein, hört man, aber das sollte Dir Deine Super­star­kar­riere schon ein­bringen. Anderthalb Stunden lang müsste ein gutes Prä­parat die Haut zusam­men­raffen können.

Für die Falten unter den Augen emp­fehle ich Anti-Wrinkle-Pads. Schutz­folie abziehen, unter den Augen andrücken, 20 Minuten wirken lassen, wirkt Wunder!

Auch die Augen­brau­en­wülste sehen unglück­li­cher­weise sehr nach Mann aus, aber Yous­soufa, auch hier kann man was tun. Eine gute Pin­zette mit ange­win­kelten Grei­fe­zangen lichtet zumindest das Dickicht der Männer-Augen­brauen bei gekonnter Lini­en­führung aus. Du kannst zwar nicht mehr die noch kind­liche Feinheit der Härchen eines Zwölf­jäh­rigen erreichen, aber eine zartere, alters­ge­rechte Sil­houette sollte es schon sein. Gut zwei Drittel der Augen­brau­en­haare sollten schon weg. Und immer nur von unten zupfen, Yous­soufa, den natür­lichen Schwung des Brau­en­bogens dabei nicht zerrupfen!

Bild: Screenshot Youtube (Vor­schaubild)

Noch was: Lieber Yous­soufa, glaube nicht, dass die, die Dich jetzt umjubeln und hofieren auch dann für Dich da sein werden, wenn viel­leicht das mit Dir geschieht, was schon mit anderen so frühen „Wun­der­kindern“ wie Dir pas­siert ist. Jetzt bringst Du Geld und Siege und mediale Auf­merk­samkeit. Wenn das vorbei ist, weil Du ab 18 in die Erwach­se­nen­klasse hin­ein­wächst, dann wird Dein mög­licher Alters­vorteil irgendwann zum Bumerang. Dann bist Du zu alt, um Dich gegen die Jün­geren durch­zu­setzen, die im vollen Saft stehen. Dann inter­es­siert es nie­manden mehr, welches Alter in Deinen Papieren steht.
Dann kannst Du nur eins tun: Nutze das Glück und das Geld, was Du jetzt hast und springe ab, sobald Deine Sie­ges­göttin anderen den Lor­beer­kranz reicht. Und baue Dir ein neues Leben auf. Warte nicht, bis Du abge­halftert als Aus­leih­spieler immer mehr Deine Selbst­achtung ver­lierst und zum Son­der­an­gebot ver­scha­chert wirst.
Das Business ist gna­denlos, und Du bist nicht der Erste.

Da gab es Tobie Mimboe, auch Peter Pan genannt, der sich auch als sehr viel jünger ausgab und ver­schiedene Geburts­ur­kunden besaß. Oder Freddy Adu. Da wagte auch niemand laut zu sagen, was allen klar war: Das Alter stimmte nicht. Freddy Adu spielte in der Welt­klasse als angeblich 16jähriger mit 20jährigen. Und jeder, der das seltsam fand, war natürlich ein Rassist oder sonstwie böse.
Das gleiche machen sie heute mit Dir auch:

Die Trainer der Gegner, eigens befragte Sport­me­di­ziner, die Fans am Bauzaun neben dem Spielfeld: Sie melden Zweifel an. Sie bewegen sich auf dem gefährlich Grat zwi­schen ange­mes­sener Skepsis und bösen Vor­ur­teilen gegenüber Afrikanern. 

Freddy Adu bekam einen Super­vertrag in Europa von Benfica Lis­sabon. Aber da war der arme Kerl halt in dem Alters­segment, wo er keinen kör­per­lichen Vorteil mehr von seiner fal­schen Alters­angabe hatte. Sobald er als Erwach­sener mit Erwach­senen spielen musste, war es vorbei mit seinem Erfolg. Der unauf­haltsame Abstieg machte aus ihm eine „ehe­malige Fußball-Ikone“, die heute kein Verein mehr nimmt.

Bei­tragsbild: Screenshot Youtube, Vorschaubild