Kli­ma­schutz-Gän­ge­lungen — Die EU als der neue Oberste Sowjet

Jean-Claude Juncker, Kopf der Euro­päi­schen Kom­mission, agiert erklär­ter­maßen nach dem Motto: Unsere Ideen sind dann gut und richtig, wenn sich der Protest in Grenzen hält und man seine Vor­haben durch­drücken kann. Wo ginge das besser als unter dem Etikett Umwelt- oder besser noch „Kli­ma­schutz“? Anleger sollten ange­sichts dessen in Bat­te­rie­her­steller oder Auto­kran­bauer investieren!

Der „Kli­ma­schutz“, jener in sich absurde Begriff, schlägt alles in seinen Bann – viel­leicht gerade deshalb, weil er so absurd ist, dass man ihn weder fassen noch wider­legen kann. Klima, sta­tis­ti­scher Wert regional län­ger­fristig gemes­sener Wet­ter­pa­ra­meter, lässt sich weder schützen noch zer­stören – es sei denn, man schaffte zuvor das Wetter ab.

Jeden­falls zielen die neu­esten Vor­haben aus Brüssel auf eine starre Quote von Elek­tro­an­trieben für Fahr­zeuge jedes ein­zelnen Her­stellers zur Ver­meidung von CO2-Ausstoß – wir erinnern uns: Ein in der Atmo­sphäre in geringen Mengen vor­han­denes Gas, ohne welches Leben auf der Erde nicht möglich wäre und welches unab­dingbar für pflanz­liches Wachstum ist: Je mehr davon, je besser, wissen Paläo­wis­sen­schaftler aus der Erd­ge­schichte, und dass in diesen Vor­zeiten stets zuerst eine Erwärmung stattfand und anschließend der CO2-Gehalt stieg, und nicht umge­kehrt, wird sich viel­leicht tat­sächlich eines Tages herumsprechen.

Aus uner­find­lichen Gründen soll dieser Stoff, soll das CO2 nun jeden­falls begrenzt und ver­mieden werden, und der Oberste Sowjet in Brüssel will dies ener­gisch vor­an­treiben. Die Absur­dität und Ver­lo­genheit des nicht demo­kra­tisch legi­ti­mierten Gre­miums zeigt sich schon daran, dass es nicht um das Erreichen einer Gesamt­re­duktion in Europa geht, etwa durch Koope­ra­tionen ein­zelner Auto­her­steller, sondern dass jeder Pro­duzent allein bestimmte Ziele erreichen muss. Damit wird deutlich, dass die Stoß­richtung in einer Schwä­chung großer Her­steller wie etwa BMW, Daimler oder auch VW geht, denn sonst könnte ja zum Bei­spiel eine Über­kreuz­be­tei­ligung mit Tesla oder Klein­wa­gen­her­stellern die Ziele erreichen – ist aber nicht erlaubt.

Hand­feste wirt­schaft­liche Inter­essen stehen hinter den Beschlüssen, und das Reduk­ti­onsziel: 15 Prozent Elek­troauto-Anteil an Neu­zu­las­sungen pro Marke bis 2030, ist will­kürlich gewählt und von kei­nerlei sach­lichen Über­le­gungen geleitet. Sollte etwa auf anderen Wegen und Gebieten als dem Fahr­zeugbau hypo­the­ti­scher­weise ein gewal­tiger Durch­bruch gelingen, der jede weitere „Ein­sparung“ von CO2 sinnlos machen würde – das Brüs­seler Diktat gälte gleichwohl. Deut­licher kann man Schwachsinn nicht offen­baren. Mal ganz abge­sehen davon, dass die herr­schende Die­sel­hys­terie dazu führt, dass die bekanntlich mit weniger CO2-Ausstoß daher­kom­menden Selbst­zünder gerade ins Abseits geraten und die Ben­ziner daher dabei sind, das Auf­kommen von Koh­len­dioxid zu erhöhen. So geht es halt, wenn Umwelt­lob­by­isten und selbst­er­nannte Wel­ten­retter das Szepter in die Hand bekommen und macht­gierige Brüs­seler Büro­kraten es gern sehen, wie jenes geschwungen wird.

Fast könnte man sich auf das Chaos freuen, wenn die Industrie jene Vor­haben ernst­nimmt und man jede Menge E‑Autos ver­zweifelt durch Städte und Rast­plätze irren sieht auf der Suche nach genügend Lade­sta­tionen für Aber­tau­sende Bat­terien, denen die Puste aus­zu­gehen droht. Der erste Bör­sengang eines soliden Abschlepp­un­ter­nehmens wäre ver­mutlich die loh­nendste Inves­tition für Pri­vat­an­leger in den kom­menden Jahren. Wo Unver­stand sich mit ideo­lo­gi­scher Ver­blendung paart, das ahnt man, muss es doch irgendwo auch etwas zu ver­dienen geben.

Dieser Beitrag erschien zuerst in Ihrer BÖRSE am Sonntag. und TheEuropean.de