Panama-Papers bleiben unter Ver­schluss: Berlin ver­weigert EU-Abge­ord­neten Einsicht

Der Inhalt der “Panama-Papers” bleibt für Nor­mal­bürger – und auch EU-Par­la­men­tarier – geheim. Zunächst instru­men­ta­li­sierten die an dem Leak betei­ligten Medien die Daten, ohne sie zu ver­öf­fent­lichen. Jetzt schreitet auch noch das Finanz­mi­nis­terium ein.
Die “Panama-Papers” bleiben weiter nur einem kleinen Kreis von Ein­ge­weihten zugänglich, wie die Süd­deutsche Zeitung meldet. Die Papiere hatten vor zwei Jahren Ein­blicke gewährt wie über Mossack Fonseca, eine Kanzlei in Panama, weltweit Steuern hin­ter­zogen und Mil­lio­nen­gelder in Brief­kas­ten­firmen ver­steckt wurden.
Die gele­akten Unter­lagen hätten aber schon damals noch viel mehr und vor allem ideo­lo­gisch unver­stellte Ein­blicke liefern können. Doch die an der Auf­de­ckung betei­ligten Medien wei­gerten sich, die Daten-Basis im Internet zugänglich zu machen, wie das etwa Praxis bei der Whist­le­b­lower-Seite Wiki­leaks ist. Statt dessen spielten sich die betei­ligten Medien, dar­unter die Süd­deutsche Zeitung, zum Tor­wächter der Daten auf. Zusätzlich nutzten sie ihren exklu­siven Zugang, um durch selektive Zitate poli­ti­schen Gegnern zu schaden – Wla­dimir Putin wurde in den Mit­tel­punkt der Ent­hül­lungen gerückt, obwohl der Name des rus­si­schen Prä­si­denten in den Papieren gar nicht auftaucht.
Mitt­ler­weile hat das Bun­des­kri­mi­nalamt die Akten gekauft. Den EU-Abge­ord­neten bleibt dennoch ein Ein­blick ver­wehrt. Der Antrag der Par­la­men­tarier auf Ein­sicht wurde vom deut­schen Finanz­staats­se­kretär Jens Meister abge­lehnt: Wegen “feh­lender recht­licher Grund­lagen” könnten selbst dem Euro­päi­schen Par­lament keine Ein­sicht­nahmen in die Daten gewährt werden, zitiert ihn die Süd­deutsche Zeitung.
Dem gleichen Medium sagte Fabio Di Maso von der Links­partei: “Ich kann zwar nach­voll­ziehen, dass Ermitt­lungs­be­hörden sen­sible Daten schützen.” Aber das Bun­des­kri­mi­nalamt habe selbst an Malta umfang­reiche Daten geliefert. Er zumindest halte die Euro­pa­ab­ge­ord­neten “für ver­trau­ens­wür­diger als die mal­te­si­schen Behörden”. Das Bun­des­kri­mi­nalamt sollte daher “zumindest kon­kreten Anfragen des EU-Par­la­ments ent­sprechen, wenn sie der poli­ti­schen Auf­ar­beitung der Panama Papers dienen”.
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Quelle: RT Deutsch