(c) Screenshot Facebook

Nein, das ist nicht der Täter von Münster!

Seit Tagen kur­sieren Screen­shots von TV-Sen­dungen im Netz, die ein Bild des Täters von Münster zeigen sollen. Die lücken­hafte, erfah­rungs­gemäß um poli­tische Kor­rektheit bemühte Infor­ma­ti­ons­po­litik von Politik und Medien führt dazu, dass diese leicht als Fakes iden­ti­fi­zier­baren Bilder dennoch großen Erfolg haben.
Ob es nun die Angst ist, etwas poli­tisch nicht ganz so Kor­rektes ans Tages­licht zu befördern, gewisse intel­lek­tuelle Schwie­rig­keiten der Redak­teure oder schlicht die gebotene jour­na­lis­tische Sorgfalt, die die zöger­liche Infor­ma­ti­ons­po­litik im Fall Münster ver­ur­sachen, ist sicher von Fall zu Fall verschieden.
Klar ist jedoch auf der anderen Seite, dass man die Folgen dieser Infor­ma­ti­ons­po­litik derzeit perfide aus­nützt, um Stimmung gegen „rechts“ zu machen. 
Gleich­zeitig erinnern sich die Men­schen in diesem Zusam­menhang immer wieder an den Spruch eines ehe­ma­ligen Innen­mi­nisters, der weitere Infor­ma­tionen für die Öffent­lichkeit mit der Begründung ver­wei­gerte, diese könnten die Men­schen „beun­ru­higen“. 
Solche Stra­tegien, die im System Merkel auch eine Folge der dort kul­ti­vierten eli­tären Ver­achtung des Volkes sind, führen freilich dazu, dass sich Men­schen nun selbst infor­mieren, Infor­ma­tionen über die Netze austauschen. 
Das ist psy­cho­lo­gisch ver­ständlich, ihr gutes Recht und die Ver­suche das über Netz­durch­set­zungs­gesetz & Co zu unter­binden, ein per­fider, unsere Grund­rechte miss­ach­tender Versuch eines Mei­nungs­ma­chia­vel­lismus. Faschistoid sind dabei nicht die Ver­suche der Bürger, die Wahrheit zu erfahren, sondern jene Poli­tiker, die ihnen dieses recht ver­weigern wollen.
Plau­si­bi­lität bekommen die For­de­rungen nach Zensur und Bevor­mundung immer dann, wenn bei dieser eigen­stän­digen Recherche der Men­schen, der sich die Medien zunehmend ver­weigern, um nicht auf poli­tisch Unkor­rektes zu stoßen, völlig unschlüssige, bei näherem Zusehen schnell als „Fakenews“ erkennbare „Nach­richten“ die Runde machen.
Gur erkennbar ist dies an meh­reren TV-Screen­shots, die seit Tagen die Runde in den sozialen Netz­werken machen und den Täter von Münster zeigen sollen.
Dar­unter zum Bei­spiel dieser Screenshot, der uns immer die zwei Mit­täter, die es nach Angaben der Polizei nie gab, prä­sen­tieren soll:

Einer der Screen­shots ist ganz besonders beliebt. Meist wird er mit Kom­men­taren wie „Sehr deutsch sieht der aber nicht aus“ versehen …

Bei diesem Bild handelt es sich um einen Screenshot, der ca. 2 Stunden nach der Van-Attacke in Münster ange­fertigt wurde. Damals war noch völlig unklar, ob es einen oder mehrere Täter gab usw.  Die dar­unter lie­gende Schlag­zeile ist ein Tickertext, wie er bei Breaking-News üblich ist. Es hätte auch sein können, dass gleich­zeitig ein Film über Papst Fran­ziskus mit dem oben sicht­baren Tickertext gelaufen wäre. Kein Mensch wäre dann auf die Idee gekommen, dass der Papst den Cam­pingbus in die Men­schen­menge gesteuert hätte.
Oe24.tv, erklärt auch:
„Bei der Person im Bild handelt es sich um Daria E. Er ist ein Wahl-Wiener, der in Münster auf­ge­wachsen ist und auf oe24.TV via Tele­fon­schaltung als Orts­kun­diger die Innen­stadt von Münster beschrieben hat. oe24.TV hat ihn auch mit dem Namens­insert „Daria Eamari, Orts­kun­diger“ deutlich gekenn­zeichnet, dass aller­dings – wie bei Namens-Inserts üblich – nicht das gesamte Tele­fonat über ein­ge­blendet war. Auch in der Mode­ration wurde deutlich darauf hin­ge­wiesen, dass via Telefon der orts­kundige Daria Eamari zuge­schalten wurde, der die Innen­stadt von Münster beschrieben hat.
oe24.TV hält hiermit also noch einmal unmiss­ver­ständlich fest:
“Auf dem Bild ist DEFINITV NICHT der Täter von Münster zu sehen – das wurde von oe24.TV auch zu keinem Zeit­punkt behauptet. Der Screenshot von oe24.TV wurde also bewusst aus dem Zusam­menhang gerissen und auf Social Media für eine Falsch­meldung miss­braucht. ”
Näher an der Wahrheit dürften da die Bild­zeitung und die West­fä­li­schen Nach­richten mit dem von ihnen ver­öf­fent­lichten Foto von Jens R. liegen.

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Ob dieser wirklich der Täter oder eines der Opfer war, ist dabei freilich eine Frage, die nach wie vor nicht restlich geklärt ist. Und lieber Fak­ten­finder der ARD, nicht jeder, der sich diese Frage stellt, ist damit auto­ma­tisch schon „rechts“, wie ihr mal wieder so nebenbei in eurer nan­ny­haften Art unterstellt.
 

Dieser inves­ti­gative Beitrag von David Berger wurde erst­ver­öf­fentlich auf seinem Blog philosophia-perennis.com