Das Urteil von Sch­ortens: Gedanken zu einem Ein­zelfall oder wie „recht­gläubige“ Eroberer sich gegenüber „Ungläu­bigen“ verhalten

Sch­ortens bei Oldenburg ist ein frie­si­sches Städtchen, aner­kannter Erho­lungsort und nicht weit von der Nordsee. Der Name Sch­ortens ent­stammt dem frie­si­schen „Schaar“, was „zum Wasser hin abfal­lendes Gelände“ bedeutet und sich im Eng­li­schen als „shore“ wie­der­findet. Die Bau­ernhöfe des alten Ortes „Sch­ortens” lagen, wie die Perlen auf einer Schnur auf Geest­rücken, dahinter frucht­bares Marschland. Heute ist dieser Geest­rücken der Klein-Ostiemer Weg, die alten Bau­ernhöfe gibt es kaum mehr und auch sonst hat sich viel verändert.
Wo früher freie, frie­sische Bauern, wohl­habend durch ihre guten Rinder, 1153 eine Kirche „in de Ehre Sunte Steffan tho Sch­or­tense“ bauten, ist heute eine Klein­stadt mit ca. zwan­zig­tausen Ein­wohnern. Erst 2005 erhielt Sch­or­tense die Stadt­rechte. Ab 2015 kamen voll­kommen neue Ein­wohner in das kleine Städtchen.
Zum Bei­spiel ein 27jähriger Syrer, der als Schutz­su­chender in Sch­ortens lebt, zusammen mit seiner 16 Jahre alten Ehefrau. Seine min­der­jährige Ehefrau ist eine Deutsche und hier auf­ge­wachsen. Für sie ist es ganz normal, wie für die anderen jungen Mädchen auch, überall hin­gehen zu dürfen, aus­gehen, Freunde treffen, Spaß haben, lachen, tanzen. Mit Freun­dinnen einen Kaffee trinken, einen Stadt­bummel machen, zusammen in die Disco zu gehen. Das machen junge Mädchen hier in Europa so. Nicht nur in Schortens.
In Syrien ist das anders. Da gehört die Frau dem Manne und der bestimmt, was sie darf und was nicht. Der Syrer hatte die über zehn Jahre jüngere Teen­agerin in der Gegenwart eines in Wil­helms­haven am Telefon sit­zenden Imams gehei­ratet, auf ara­bisch, nach isla­mi­schem Recht. Am Telefon über einen Imam ver­hei­ratet! Eine Min­der­jährige! Kann man noch besser deutlich machen, was eine Frau im Islam wert ist? Eine Ehe, die hier­zu­lande gar nicht rechts­kräftig ist. Mög­li­cher­weise hat das Mädchen über­haupt nichts von dem ver­standen und keine Ahnung gehabt, zu was sie sich mit ihrem Jawort ver­pflichtet hatte.
Sch­ortens: Ein aus­nahms­weise gerechtes Urteil
Die Ehe ent­puppte sich nach dieser „Hochzeit“ für das Mädchen als Skla­ven­haltung. Sie durfte nicht mehr aus­gehen, und als sie dennoch mit ihren Freun­dinnen in die Disco ging, wurde sie ent­setzlich „bestraft“. Ihr Ehemann miss­han­delte sie mehrfach auf’s Übelste, bis hin zur gefähr­lichen Kör­per­ver­letzung in zwei Fällen, bedrohte sie und schlug mit einem Metallrohr so stark auf Arme und Beine ein, dass das Metallrohr zer­brach. Er ver­ge­wal­tigte das junge Mädchen mehrfach. In einem Fall mit einem Messer am Hals. Man stelle sich die Todes­angst der blut­jungen Frau und die Schmerzen vor. Sie konnte nicht wissen, ob sie diese „Straf­maß­nahme“ über­haupt über­leben würde.
Das Gericht ver­hängte im Winter 2017 eine Haft­strafe von sieben Jahren. Die 1. Große Straf­kammer des Land­ge­richtes Oldenburg hatte dieses Urteil gefällt, was in einer ganz eigenen Weise einen „Ein­zelfall“ dar­stellt, da nor­ma­ler­weise mus­li­mische Täter in solchen Kon­stel­la­tionen wegen  ihres kul­tu­rellen Hin­ter­grundes von der Justiz mehr als milde behandelt werden, wenn es über­haupt zu einer Ver­handlung kommt. Hier aber wurde einmal Recht gesprochen. Der syrische “Ehemann” wollte in Revision gehen, weil er aus der Hochzeit nach isla­mi­schem Recht besondere Rechte gegenüber seiner “Ehefrau” begründete und stritt im Übrigen die bru­talen Gewalt­tä­tig­keiten ab. Der Bun­des­ge­richtshof zeigte sich aber davon über­zeugt, dass die vor­ge­wor­fenen Ver­ge­wal­ti­gungen und mas­siven Kör­per­ver­let­zungen statt­ge­funden haben und bestä­tigte vor wenigen Tagen das Urteil des Olden­burger Lan­des­ge­richtes als rechtskräftig.
Der dünne Lack der Zivilisiertheit
So respek­tabel es ist, dass ein Gericht aus­nahms­weise ein ange­mes­senes Urteil fällt, es gilt, einmal ein paar Gedanken denen nahe­zu­bringen, die da immer mit dem Argument des kul­tu­rellen Hin­ter­grundes, der trau­ma­ti­sierten Flücht­linge, der bösen Isla­mo­phobie und des ver­werf­lichem Ras­sismus kommen. Besonders die Linke ver­meidet es, ihre ansonsten zur Schau getra­genen For­de­rungen nach Gleich­be­rech­tigung, Frau­en­för­derung, Offenheit gegenüber LGTB usw., über­haupt die Frauen- und Homo­se­xu­el­len­ver­achtung des isla­mi­schen Kul­tur­kreises zu the­ma­ti­sieren. Da wird dann lieber von der Gewalt­a­ffi­nität der Männer all­gemein schwa­dro­niert und so getan, das seien die deut­schen Männer ja im Grunde auch nicht anders.
Es ist dringend an der Zeit, der Wahrheit ins Ange­sicht zu sehen. Die Schicht der Zivi­li­sation, der Kultur beim Men­schen ist dünn. Die „Ras­sis­mus­keule“ trifft da nicht. Auch in Europa gab es immer wieder Zeiten, in denen die Sitten ver­rohten. Ist Gewalt und Kri­mi­na­lität so gut wie straffrei, ist der Lack der Zivi­li­siertheit schnell weg. Besonders bei Kriegen, Revo­lu­tionen und allen Situa­tionen, in denen die Herr­schaft oder der Staat das Recht nicht mehr durch­setzen kann oder will. Das hat nichts mit Ras­sismus zu tun, sondern mit der Schwäche einer Kultur und dem Recht des Stär­keren, des Eroberers, des Siegers.
Eroberer kennen keine Gnade: Von der “Mag­de­burger Hochzeit” , Kolo­ni­al­herren  und dem Sterben der Azteken
Im Drei­ßig­jäh­rigen Krieg zogen riesige Heere von Lands­knechten aus fast allen euro­päi­schen Ländern haupt­sächlich durch Deutschland. Sie plün­derten, raubten, mor­deten ver­ge­wal­tigten und brand­schatzten, weil sie es konnten und keine Strafe zu befürchten hatten und weil sie im Namen der jeweils „rich­tigen Religion“ massakrierten.
An dieser Stelle sei die furchtbare „Mag­de­burger Hochzeit“ erwähnt, die zu den dun­kelsten Kapiteln des Drei­ßig­jäh­rigen Krieges gehört. Als die katho­lisch-kai­ser­lichen Truppen das refor­ma­to­rische Mag­deburg eroberten, zogen die von der langen Bela­gerung und den Ent­beh­rungen voll­kommen frus­trierten und abge­stumpften Söldner wie im Blut­rausch durch die Stadt. Selbst viele Sol­daten innerhalb der kai­ser­lichen Armee waren ent­setzt über das, was sich dort abspielte. Frauen und Mädchen wurden mas­senhaft ver­ge­waltigt und getötet, Babies auf­ge­spießt auf Hel­le­barden durch die Stadt getragen, alles wahllos erschlagen, was den Eroberern vor die Waffen kam. Die Gräu­el­taten setzten sich tagelang fort, die Stadt wurde in Brand gesteckt. 25.000 Mag­de­burger waren tot, bevor die Mas­saker ein­ge­stellt wurden. Nur 450 lebendige Ein­wohner blieben in der Stadt. Es dauerte über 200 Jahre, bis Mag­deburg sich von der Kata­strophe erholte.

Mag­de­burger Hochzeit: Plündern, mas­sa­krieren, ver­ge­wal­tigen. Lange hielt sich in Deutschland das Wort “mag­de­bur­gi­sieren” für solches Wüten gegen Wehrlose (Bild: gemeinfrei)

 
Die spa­ni­schen Con­quis­ta­doren unter Hernán Cortés und Fran­cisco Pizarro trafen 1519 in Mit­tel­amerika auf alte, hoch­ent­wi­ckelte Kul­turen. Als der Herr­scher der Azteken, der „Tla­toani“ (König) Mon­tezuma die Fremden am 8. November 1519 in seiner Haupt­stadt Tenoch­titlán in Mexiko empfing, war diese Stadt mit ihren etwa 400.000 Ein­wohnern eine der größten mensch­lichen Sied­lungen der Welt. Genial kon­struiert mit blü­hender Infra­struktur, reich, wohl­or­ga­ni­siert, eine Hoch­kultur. Die Paläste waren aus rotem Stein und Ala­baster erbaut, gigan­tische Tem­pel­py­ra­miden und far­ben­frohe, über­quel­lende Märkte und Geschäfte zeugten von einem wohl­ha­benden, glanz­vollen Reich.
Doch Cortés lohnte ihm die Gast­freund­schaft übel und nahm den azte­ki­schen König gefangen. Sieben Monate später war er tot. Die voll­ständige Eroberung Mexikos und Perus (durch Pizarro) dauerte von da ab nur noch knapp über ein Jahr. Der Inka­herr­scher Ata­hualpa empfing Pizarro mit allen Ehren und Pizarro richtete als Dan­ke­schön auf dem Haupt­platz der Königs­stadt ein Mas­saker an. Er met­zelte etwa 10.000 unbe­waffnete Inka nieder. Er nahm Ata­hualpa gefangen, erpresste für seine Frei­lassung ein Lösegeld von 7 Tonnen Gold und 13 Tonnen Silber und statt ihn frei­zu­lassen, tötete er Ata­hualpa mit dem Würgeeisen.
Das große Sterben unter den Indios unter den Eroberern begann. Sowohl die Pocken, die Sal­mo­nellen und die Abschlach­terei durch die Spanier dezi­mierten die Azteken von einer groß­ar­tigen Kultur mit 25 Mil­lionen Men­schen auf eine Million innerhalb von 5 Jahren.
 
Das Azte­ken­reich, eine hoch­ste­hende Kultur (Bild: Wikipedia)

 
Brand­be­schleu­niger Rechtgläubigkeit 
Die Spanier wüteten unter den süd- und mit­tel­ame­ri­ka­ni­schen, hoch­kul­ti­vierten Völkern wie die Bestien, weil sie sich für die „Recht­gläu­bigen“ und daher über­legen über die „Ungläu­bigen“ hielten. Die meisten Spanier kamen aus der „Extre­madura“, wo sie im 13. Jahr­hundert die Mauren ver­trieben hatten. Sie waren christ­liche Ritter, „Cabal­leros cris­tianos“ und bereit, als Krieger für Christus zu sterben. Sie beherrschten nicht viel anderes als das Kriegs­handwerk. So waren die Erobe­rungs­feldzüge nach Mit­tel­amerika und der „Kampf gegen die Ungläu­bigen“ eine Fort­setzung des Glau­bens­krieges für die Nach­fahren der Cabal­leros cris­tianos und eine sagen­hafte Gele­genheit, Reich­tümer und Gold zu scheffeln. In Spanien war man froh, diese rauen Horden, die die innere Sicherheit bedrohten, nach Mit­tel­amerika zu exportieren.
Eroberer inte­grieren sich nicht — Beute Frau
Das Inbe­sitz­nehmen und Ver­ge­wal­tigen der ein­hei­mi­schen Frauen ist eben­falls eine Eigen­schaft, die Eroberer immer und überall exzessiv begehen. Die Unter­werfung und Ver­ge­wal­tigung der Frauen der Eroberten ist das „Brechen der Blut­linie“ und die Ernied­rigung der ein­ge­bo­renen Männer. Das wurde immer schon so gehandhabt. Das machten die weißen Kolo­ni­al­herren in Afrika genauso wie die isla­mi­schen Heere in der mus­li­mi­schen Expan­si­ons­phase von 622 — 750, die Osmanen während der Tür­ken­kriege und die Wikinger bei ihren Beute- und Erobe­rungs­fahrten. Eroberer haben nun einmal die Eigenart, sich nicht inte­grieren zu wollen, sondern ihren Willen durch­zu­setzen, sehr oft den Eroberten ihre Religion auf­zu­zwingen und die Ver­lierer als Sklaven und Ver­fü­gungs­masse zu betrachten. Wenn eine Zivi­li­sation nicht die Kraft hat, große Massen an Immi­granten eines Kul­tur­kreises zu dis­zi­pli­nieren, werden diese Immi­granten diese Zivi­li­sation stark in ihrem Sinne ver­ändern — zumindest für eine längere Zeit­spanne. Dafür gibt es viele Bei­spiele in der Geschichte. Ägypten und Ger­manien durch die Römer, Nord- und Süd­amerika durch die Europäer, das ost­rö­mische Reich Byzanz durch die Sel­dschuken, die Grön­länder durch die Dänen, Süd­afrika durch die Buren … etc. pp.
Der mexi­ka­nische Künstler Diego Rivera stellt das in seinen rie­sigen Wand­bildern im Natio­nal­palast von Mexico Stadt dar: