Deutschland vor der Zer­reiß­probe: Wer lügt?

Für die CDU und CSU ist es DAS Streit­thema: Die Flücht­lings­po­litik! Gestern war Welt­flücht­lingstag und wir checken den Wahr­heits­gehalt von Poli­tiker-Aus­sagen. Was ist wahr und wo wurde gelogen.
(Von Thomas Schlawig)
 Ich stelle ges­terne Morgen das Radio an und höre von einem „Welt­flücht­lingstag“ und einem „Fak­ten­check“. Nachdem der Sprecher seinen Unsinn abge­sondert hat, verwies er darauf, daß der „Fak­ten­check“ auf SWR3.de nach­ge­lesen werden kann. Zuerst wollte ich mich aber ver­ge­wissern, ob der 20. Juni tat­sächlich der Tag des „Flücht­lings“ ist und siehe da, der Tag des „Flücht­lings“ ist am 29.September. Dieser Tag wurde von der UNO-„Flüchtlingshilfe“ unter dem Motto „Flücht­lings­rechte sind Men­schen­rechte“ auf diesen Tag fest­gelegt. An diesem Tag wird an die inter­na­tionale Gemein­schaft appel­liert, Ver­ant­wortung für Men­schen zu über­nehmen, die Zuflucht vor Krieg und Ver­folgung suchen. Hatte ich mich verhört? Ich schaute also nach dem „Fak­ten­check“ unter SWR3.de und stellte fest, daß der „Welt­flücht­lingstag“ tat­sächlich am heu­tigen 20. Juni bejubelt wird. Es gibt also einen „Welt­flücht­lingstag“ und einen Tag des „Flücht­lings“. Wo der Unter­schied liegt, wissen sicher die Erfinder dieser beiden Tage selbst nicht. Ver­mutlich lautet das Motto, doppelt hält besser. Nun aber zum „Fak­ten­check“.
Aussage 1:
Klaus-Peter Willsch, CDU: „Sie hat im emo­tio­nalen Über­schwang damals gesagt: ‚Jetzt lassen wir mal die Grenzen ein bisschen auf‘ und hat sie nicht mehr zu gekriegt. Das ist doch die Lage, die wir heute haben.
Der Fak­ten­check:
Es war am 4. Sep­tember vor drei Jahren, als Angela Merkel, vom dama­ligen öster­rei­chi­schen Bun­des­kanzler Faymann infor­miert wurde, dass tau­sende Flücht­linge über Ungarn nach Öster­reich und Deutschland wollten. Beide beschlossen damals aus huma­ni­tären Gründen, auch aus Angst vor Gewalt, die Grenzen nicht zu schließen. Fakt ist aber auch: Auf­ge­macht hat Kanz­lerin Merkel die Grenzen nicht. Sie waren nämlich schon offen – und das aus und in Richtung Öster­reich und Italien bereits seit 1997. Da wurde der Gel­tungs­be­reich des Schen­gener Abkommens auf diese Länder erweitert. Seitdem gilt: Nur bei Bedro­hungen der öffent­lichen Ordnung oder der inneren Sicherheit können die Kon­trollen an den euro­päi­schen Bin­nen­grenzen vor­über­gehend wieder ein­ge­führt werden – eigentlich nur für bis zu sechs Monate. Das geschieht auch immer wieder vor großen Gip­fel­treffen oder Fußball-Europa‑, bzw. Welt­meis­ter­schaften. An der Grenze von Bayern zu Öster­reich gibt es aber seit dem 13. Sep­tember 2015 ständige Kon­trollen und die wurden immer wieder ver­längert. Dass Kanz­lerin Merkel die Grenzen nicht mehr zu kriegt, stimmt also nicht.
Nun gibt es zu der nicht statt­ge­fun­denen Grenz­öffnung Merkels ein Gut­achten des Wis­sen­schaft­lichen Dienstes des Deut­schen Bun­des­tages und dieser kommt zu einem gänzlich anderen Urteil.
Der Wis­sen­schaft­liche Dienst des Bun­des­tages kann für die Geneh­migung der Ein­reise von Asyl­be­werbern ab Sep­tember 2015 durch die Bun­des­re­gierung keine Rechts­grundlage erkennen.  […]  Kurz gesagt: Merkels eigen­mächtige Grenz­öffnung war und ist rechts­widrig. Das dürfte für die meisten Leser nicht wirklich über­ra­schend sein.
Nochmal, es war am 4. Sep­tember vor drei Jahren, als Angela Merkel, vom dama­ligen öster­rei­chi­schen Bun­des­kanzler Faymann infor­miert wurde, dass tau­sende Flücht­linge über Ungarn nach Öster­reich und Deutschland wollten. Beide beschlossen damals aus huma­ni­tären Gründen, auch aus Angst vor Gewalt, die Grenzen nicht zu schließen. 
Huma­nitäre Gründe berech­tigen aber nicht zum Rechts­bruch und genau das ist geschehen. Es sind zig-Tau­sendfach Per­sonen ins Land gelassen worden, die keinen Anspruch auf Asyl haben. Sie hätten an der Grenze abge­wiesen werden müssen, aber aus Angst vor Gewalt hat man die Grenzen nicht geschloßen. Jetzt haben wir die Gewalt mitten im Land und dafür ist Merkel per­sönlich ver­ant­wortlich.  Nichts, dem die Gerech­tigkeit mangelt, kann mora­lisch richtig sein. 
Im Punkt 1 hat der „Fak­ten­checker“ von SWR3.de also schon einmal unrecht, aber es bleibt ihm auch nichts weiter übrig als Merkel-Pro­pa­ganda  zu betreiben.
Aussage 2:
Armin Schuster: „Ich als CDU-Innen­po­li­tiker inter­es­siere mich für die Frage: Wie kommen wir auf Dauer weit weg und weit unterhalb dieser 200.000-Grenze, von der wir nicht so weit ent­fernt sind, bei den Auf­nah­me­zahlen jährlich?“
Der Fak­ten­check:
Die Zahl der­je­nigen, die in Deutschland Asyl bean­tragen, nimmt derzeit kon­ti­nu­ierlich ab. Von Januar bis April haben laut BAMF 56.000 Men­schen bei uns zum ersten Mal Asyl bean­tragt. Das ist ein Rückgang von rund 17 Prozent im Ver­gleich zum Vorjahr. Andere Zahlen zeigen eben­falls, dass die Zahl der Asyl­su­chenden deutlich zurückgeht. So sind laut einem Bericht der Süd­deut­schen Zeitung mehr als 50.000 Plätze in baye­ri­schen Flücht­lings­un­ter­künften nicht belegt – einige Ein­rich­tungen stehen sogar ganz leer. Und auch in der EU ins­gesamt geht die Zahl der Asyl­be­werber zurück. In dem Zusam­menhang inter­essant: Der euro­päi­schen Asyl­be­hörde EASO zufolge wurden vor zwei Jahren noch 58 Prozent aller Asyl­an­träge in Deutschland gestellt – im letzten Jahr waren es nur noch 31 Prozent – also in etwa nur noch die Hälfte.
Nachdem, was wir bisher wissen, werden in diesem Jahr also deutlich weniger als die in der Unions-Ober­grenze ver­ein­barten 200.000 Flücht­linge nach Deutschland kommen. Es dürften sogar deutlich weniger werden, weil in dieser Gesamtzahl die­je­nigen noch nicht erfasst sind, die wieder aus­reisen oder aus­ge­wiesen werden.

Aus der öster­rei­chi­schen Presse ist aber fol­gendes zu erfahren:
Auch Frontex warnt: Zehn­tau­sende Flücht­linge auf dem Weg nach Europa!
Die aktu­ellen Zahlen aus Deutschland lassen jedoch keinen Zweifel mehr auf­kommen, dass sich eine neue Flücht­lings­welle bereits in Bewegung gesetzt hat. Ins­gesamt hätten bis Ende Mai rund 78.000 Men­schen Asyl bean­tragt, schrieb die „Pas­sauer Neue Presse“ am Samstag unter Berufung auf Zahlen des deut­schen Innen­mi­nis­te­riums. Da die Zahl Ende April nach offi­zi­ellen Angaben bei 63.972 lag, bedeutet dies für den Mai rund 14.000 neue Anträge. Im April waren es rund 13.000 gewesen, im Februar und März jeweils etwas mehr als 12.000.
Der „Fak­ten­checker“ behauptet dreist, daß die  Zahl der­je­nigen, die in Deutschland Asyl bean­tragen, derzeit kon­ti­nu­ierlich abnimmt. Von Januar bis April hätten laut BAMF 56.000 Men­schen bei uns zum ersten Mal Asyl bean­tragt. Das wäre ein Rückgang von rund 17 Prozent im Ver­gleich zum Vorjahr. Andere Zahlen zeigen eben­falls, dass die Zahl der Asyl­su­chenden deutlich zurückgeht. Was taugen aber diese Zahlen von einer Behörde, bei der es drunter und drüber geht?
Aus der öster­rei­chi­schen Presse ist unter Bezug auf die „Pas­sauer Neue Presse“ folglich auch eine andere Zahl zu erfahren, welche sich auf den­selben Zeitraum bezieht, nämlich 63.972. Das sind fast 8.000 Per­sonen mehr als vom BAMF ange­geben. Aber stimmt diese Zahl? Keiner weiß es.
Zudem kommt eine ganz andere Dimension dazu. Was vor zwei Jahren noch als „rechte Ver­schwö­rungs­theorie“ benannt wurde, ist jetzt plötzlich Rea­lität. Darin geht es um das nächt­liche Ein­fliegen von „Flücht­lingen“ mit Char­ter­ma­schinen nach Deutschland.
Auch auf der Bun­des­pres­se­kon­ferenz waren die ver­meint­lichen Flücht­lings­flieger Thema. Tobias Plate, Sprecher des Innen­mi­nis­te­riums, ant­wortete:  „Das ist der größte Unsinn, den ich seit langem gehört habe.“
Das konnte man dreist behaupten, als es noch keine AfD im Bun­destag gab. Seitdem hat sich das Blatt gewendet und man kann nicht mehr heimlich, still und leise nach Belieben handeln und Recht brechen ohne das es öffentlich wird.
AfD-Anfrage legt bisher ver­schwiegene Rei­se­routen offen.  Fast jeder dritte Asyl­su­chende reist mit dem Flugzeug ein
Bisher ver­mutete man, dass Asyl­su­chende fast aus­schließlich über den Landweg nach Deutschland kämen, doch eine Anfrage des AfD-Abge­ord­neten Holm zeigt, fast ein Drittel kommt mit dem Flugzeug hierher – und das wider­rechtlich aus sicheren Ländern.
[…]Holm erklärte: »Wenn tat­sächlich jeder dritte Asyl­be­werber mit dem Flugzeug nach Deutschland ein­reist, wäre das ein unge­heu­er­licher Skandal. Ich frage mich, wie das anhand der gel­tenden Regeln über­haupt möglich ist«.
Somit ist ganz klar ersichtlich, daß der „Fak­ten­check“ bei SWR3.de reine Merkel-Pro­pa­ganda ist. Es wird gelogen, daß sich die Balken biegen.
„In Deutschland gilt der­jenige, der auf den Schmutz hin­weist, für viel gefähr­licher  als der­jenige, der den Schmutz macht“
Kurt Tucholsky (1890–1935)
 


Quelle: Jou­Watch