Inside AfD: Über Petry und andere U‑Boote

Der Focus berichtet unter Berufung auf die BILD, dass die ehe­malige AfD-Bun­des­vor­sit­zende Frauke Petry mehr­malige Kon­takte mit Ver­fas­sungs­schutz­prä­sident Maaßen gehabt habe. Die BILD wie­derum zitiert aus dem Buch der AfD-Aus­stei­gerin Fran­ziska Schreiber: “AfD-Leute sehnten Anschlag herbei.”
Petry soll auf “Rat” von Maaßen den Aus­schluß von Björn Höcke ange­strebt haben, damit die Partei einer Beob­achtung entgehe, so die “Aus­stei­gerin.” Man habe sich mehrmals getroffen und offenbar gut ver­standen. Der spek­ta­kuläre Aus­tritt direkt nach der Bun­des­tagswahl und die Gründung einer neuen Partei kam für viele Insider tat­sächlich nicht über­ra­schend. Es gab schon lange Mut­ma­ßungen über U‑Boote in der Partei, zu denen Petry gerechnet wurde. Nun erhalten diese Gerüchte neues Futter.
Die Autorin von “Inside AfD”  trat 2013 in die Partei ein und machte dort eine steile Kar­riere, heißt es in der Beschreibung:
“Ent­setzt von den Aus­sagen, die innerhalb der AfD inzwi­schen üblich und akzep­tiert sind, unter­nimmt sie mit anderen libe­ralen Mit­gliedern im März 2017 einen letzten Versuch zur Kurs­kor­rektur auf dem Bun­des­par­teitag in Köln. Doch der Versuch scheitert. Es wird Zeit für eine Distan­zierung. Ihren Par­tei­aus­tritt voll­zieht sie eine Woche vor der Bun­des­tagswahl 2017 öffentlich. Sie über­nimmt die Ver­ant­wortung, die Wähler über den Rechtsruck der Partei aufzuklären.”
Die Liste der AfD-Aus­steiger ist lang. Zu den pro­mi­nen­testen zählen wohl die Gründer Henkel und Lucke, die den Gra­ben­kampf mit dem dama­ligen Petry-Flügel ver­loren. Damals schrieb die Presse von einem Rechtsruck durch Petry und verlor kaum noch ein böses Wort über den zuvor so geschol­tenen Bernd Lucke. Nun haben Petry und ihre Gefolgs­leute diese Rollen über­nommen, gestern noch ganz, ganz böse, heute schon fast wieder Gutmensch.
Ob das “Ent­hül­lungsbuch” aber ein Best­seller wird, ist fraglich, das haben schon andere ver­sucht und kaum einen Cent damit ver­dient. Für die Recherche seines Romans “Alter­na­tiven” ist der Autor Leif Tewes sogar Par­tei­mit­glied geworden – mit einer fal­schen Iden­tität natürlich.