Schlä­gerei am Rathaus: Augen­zeuge: „Das war Krieg. Unna hat seine Unschuld verloren.“

Die Migran­ten­gewalt hat längst die Provinz erreicht, das belegen die täg­lichen Poli­zei­mel­dungen und das belegt vor allem dieser Bericht von Jou­watch aus Unna
Teil I
Von Rund­blick Unna
Mit­nichten bloß „Schar­mützel“ zwi­schen 5 bis 8 Per­sonen, kei­neswegs nur ein paar blaue Augen und Platz­wunden. Statt dessen spielte sich am Mitt­woch­abend am Unnaer Rat­haus­platz eine Mas­sen­schlä­gerei unter Einsatz viel­fäl­tiger Waffen und mit erschre­ckendem Gewalt­po­tenzial ab, erzählte uns am Sams­tag­mittag eine Augen­zeugin aus Unna.
Sie war am besagten Abend im Restaurant Ali­mentari zu Gast und sah alles von der ersten Minute an mit an.
Die Schil­derung der 31-jäh­rigen Unnaerin weicht derart krass von der Dar­stellung der Poli­zei­leit­stelle vom Frei­tag­abend ab (Bericht HIER), dass wir die Zeugin – die aus nahe­lie­genden Gründen anonym bleiben möchte – hier jetzt erzählen lassen, wie sie diesen Abend vor dem Unnaer Rathaus erlebt hat.
„Ich war im Ali­mentari am Rat­haus­platz und habe mit­erlebt, was pas­siert ist. Ich wun­derte mich dann am nächsten Tag schon, dass nir­gends darüber berichtet wurde.
Als ich dann gestern Abend bei Ihnen die Dar­stellung der Polizei las, konnte ich es erst gar nicht glauben. Ich war fas­sungslos. Das darf so nicht stehen bleiben. Diese Schil­derung ent­spricht absolut nicht dem, was ich und die anderen Zeugen an diesem Abend selbst erlebt haben.
Es waren defi­nitiv nicht fünf bis acht Per­sonen. Es waren mehr, deutlich mehr. So ca. 20, 30 Männer hatten sich versammelt.
Einige sind natürlich ver­schwunden, als der erste Strei­fen­wagen eintraf, aber nur fünf bis acht Leute – wie behauptet wurde – sind es defi­nitiv nicht gewesen.
Von Ali­mentari aus hat man ja einen guten Über­blick über den gesamten Platz. Wir sahen, wie sich an jeder Ecke geprügelt wurde. Vor P&C, am Tritt­brett, am Kirch­platz wurde sich geprügelt. Es wurde sich am Brunnen geprügelt, vier schlugen sich vor der Kirche.
Ein junger Mann lag blut­ver­schmiert vor Ali­mentari. Er wurde mit Stühlen not­dürftig abgeschirmt.
Es kamen Betei­ligte, die Wasser brauchten. Einer, der wohl aus Bönen kam, ging später irgendwann in Richtung Bahnhof zurück. Wir haben ihn ange­sprochen und vor­sichtig gefragt, ob sie ihre Mei­nungs­ver­schie­den­heiten denn jetzt aus­ge­tragen hätten. Seine Antwort war: „Nein. Das hat noch ein Nach­spiel. Man geht nicht mit 15 Leuten auf vier von uns los.“
Das hat mir mit am meisten Angst gemacht. Es wirkte so, als wollten sie zurück­kehren, mit Verstärkung.
Ich habe den Wirt von Ali­mentari darum gebeten, mich nach Hause zu fahren, da ich wirklich Angst hatte, noch einmal allein an diesem Abend durch die Stadt zu gehen.
Es waren drei Ret­tungs­wagen vor Ort. Auch dies passt nicht ganz zur Dar­stellung der Polizei, das wären nur Schar­mützel gewesen. Wir haben uns aus Angst im Laden ein­ge­schlossen. Dort hielten sich zu dieser Zeit auch Kinder auf.
Zur Frage, mit was diese Männer los­ge­dro­schen haben: Ich habe Gürtel gesehen, ket­ten­ähn­liche Gegen­stände – ich kenne mich mit Waffen nicht so aus -, am Brunnen hatte einer etwas in der Hand, das wie ein Messer aussah, ob ein But­ter­fly­messer oder ein Küchen­messer, das weiß ich nicht.
Zur Her­kunft der Männer würde ich bzw. kann ich sagen, dass es junge Süd­länder waren,  Araber, Marok­kaner, Syrer…
Was mich erschreckt, ist, dass so etwas nicht bekannt gemacht wird. Und richtig fas­sungslos bin ich nach wie vor darüber, wie ver­harm­losend die Unnaer Polizei den Vorfall auf Nach­frage der Presse dar­ge­stellt hat. Das ent­spricht wirklich nicht im Ent­fern­testen dem, was ich selbst vor Ort gesehen und mit­erlebt habe.
Ich bin froh, dass ich mir auf diesem Weg Luft ver­schaffen konnte, denn Vor­fälle solcher Art müssen öffentlich werden. Ich hoffe, dass sich noch weitere Zeugen dieses Abends melden und erzählen, was sich wirklich zuge­tragen hat.“

  • Name und Kon­takt­daten der Leserin sind der Redaktion bekannt.

Teil II
„Das war Krieg. Das hätte Tote gegeben. Die Dar­stellung der Polizei ist eine Farce.“
Ein wei­terer Augen­zeuge der Schlä­gerei vom Mitt­woch­abend auf dem Rat­haus­platz (Bericht HIER) hat am Mon­tag­mittag gegenüber Rund­blick die Schil­de­rungen einer Leserin nicht nur bestätigt – er ent­wirft ein regel­rechtes Schre­ckens­sze­nario jenes Abends, das in dem Fazit gipfelt: „Das war eine Schlacht, die mit Toten hätte enden können. Unna hat am Mitt­woch­abend seine Unschuld verloren.“
Zugleich bekamen wir auf Nach­frage zwei State­ments der Pres­se­stelle der Kreis­po­li­zei­be­hörde Unna.
Auf unsere tele­fo­nische Bitte, den Abend aus Sicht der Polizei noch einmal zusam­men­zu­fassen, schickte uns Poli­zei­spre­cherin Ute Hellmann zunächst fol­gende Mail:

„Am Mittwoch, 01.08.2018, gegen 21:30 Uhr erhielt die Polizei Kenntnis über eine Schlä­gerei auf dem Rat­haus­platz in Unna.

Als die die ein­ge­setzten Beamten wenige Minuten später am Ein­satzort ankamen, trafen sie jeweils vier Per­sonen aus zwei Gruppen an.

Die Per­so­nalien der Per­sonen wurden fest­ge­stellt und die Per­sonen durchsucht.

Zwei Per­sonen aus der einen und drei Per­sonen aus der anderen Gruppe wiesen leichte Ver­let­zungen auf. Nach Befragung von Zeugen hatten mehrere Per­sonen die Ört­lichkeit bereits vor Ein­treffen der Polizei verlassen.

Nach Abschluss der Maß­nahmen wurde gegen die übrigen Betei­ligten vor Ort ein Platz­verweis aus­ge­sprochen, der auch von allen befolgt wurde.“

Wir baten um Beant­wortung wei­terer fünf Punkte:

1. Warum berichtete die Polizei nicht initiativ über diesen Vorfall, der in der Innen­stadt für ziem­liches Auf­sehen sorgte?

2. Ist die Dar­stellung ver­schie­dener Augen­zeugen richtig, dass es sich bei den jungen Männern um Süd­länder handelte?

3. Gab es unter den Betei­ligen poli­zei­be­kannte Personen?

4. Han­delte es sich bei den beiden Gruppen um Lager unter­schied­licher Natio­na­li­täten und/oder Wohnorte (z.B. Bönen-Unna)?

5. Wären aus Sicht der Polizei noch weitere Zeu­gen­aus­sagen hilf­reich bzw. sollen sich noch weitere Zeugen melden?

Dar­aufhin mailte uns die Poli­zei­spre­cherin fol­gende Antwort zu:

„Zu den Per­so­nalien der Betei­ligten kann ich Ihnen Fol­gendes mitteilen:

·         drei 19jährige aus Afgha­nistan , wohnhaft in Unna

·         ein 18jähriger aus dem Iran, wohnhaft in Unna

·         ein 18jähriger aus dem Irak, wohnhaft in Unna

·         zwei 18jährige aus Syrien, wohnhaft in Unna

·         ein 21 jäh­riger unge­klärter Staats­an­ge­hö­rigkeit, wohnhaft in Holzwickede.“

Jetzt lassen wir einen wei­teren Augen­zeugen zu Wort kommen, der sich bei der Lektüre unserer beiden Berichte vom Wochenende „maßlos darüber auf­regte“, wie die Polizei hier Wahr­heiten vertusche.
Der lang­jährige Unnaer ist regel­mä­ßiger Besucher der Innen­stadt und war an jenem Abend auf dem Rat­haus­platz Augen­zeuge von jenem Moment an, als die schweren Aus­ein­an­der­set­zungen begannen. Auch er möchte, wie die Zeugin aus dem Ali­mentari, zu seinem eigenen Schutz und dem seiner Familie nicht namentlich genannt werden.
Das sah und erlebte dieser Zeuge:
„Die Dar­stellung der Polizei ist eine absolute Farce. So eine Mas­sen­schlä­gerei mitten in der Stadt derart zu ver­harm­losen – es ist eine Sauerei, was hier abläuft. Die Schil­derung der Zeugin im Rund­blick vom Wochenende ent­spricht mit jedem Wort den Tat­sachen. Ich würde höchstens sagen, dass es noch schlimmer war.
Wir haben hier eine Schlacht erlebt. Das war Krieg. Mitten in Unna. Unna hat am Mitt­woch­abend seine Unschuld verloren.
Die Schlä­ge­reien fingen gegen 20.30 Uhr an. Die prü­gelten sich überall, wie von der anderen Zeugin beschrieben. An jeder Ecke, mit bru­talster Gewalt.
Es waren 50 bis 70 Leute. Hier von „Jugend­lichen aus dem Großraum Unna“ zu sprechen wie die Polizei ist eine bodenlose Frechheit. Das waren keine Jugend­lichen! Das waren alles Männer um die 20,  und es war kein ein­ziger Deut­scher dar­unter zu sehen. Alles Syrer, Araber, Türken, Albaner… auch junge Damen, die rum­ge­kreischt haben und das Ganze noch befeuerten.
Als es losging, wurde sofort die Polizei gerufen. Es dauerte bestimmt 15, 20 Minuten, bis die kam. Sie kam zunächst mit EINEM Ein­satz­wagen. Die haben den gesehen, haben gelacht und sich weitergeprügelt.
Das sind absolut respektlose Per­sonen gegenüber der Obrigkeit. Die haben sich geprügelt wie die Kes­sel­flicker, mit Messern, Schlag­ketten, Gürteln, einfach das volle Pro­gramm und gren­zenlos brutal. Das war der Horror an sich.
Vor dem Ali­mentari lag ja dieser blu­tende Mann, von dem Ihre Zeugin berichtete. Ich habe ihn auch gesehen, wie er da lag. Wenn der nicht mit Stühlen abge­schirmt worden wäre, hätten die ihn tot­ge­schlagen. Ich bin mir sicher, dass es Tote gegeben hätte an diesem Abend.
Es dauerte gut eine Stunde, bis es vorbei war. Da war dann auch Poli­zei­ver­stärkung ein­ge­troffen. Dazu waren drei große RTW da plus Not­arzt­wagen. Ich frage mich, wieso das von der Polizei mit keinem Wort erwähnt wird!
Meine Frage ist sowieso: Warum nimmt man keine Hun­dert­schaft? Oder kann man hier inzwi­schen tun und lassen, was man will?
Ich habe übrigens schon um 17.30 Uhr das erste Mal die Polizei ange­rufen, weil ich einen Mann um die 20 sah mit einem völlig ent­stellten Gesicht. Er ging mit 6, 7 anderen zum Bahnhof runter. Dieser Typ war blut­ge­tränkt. Ich bat die Polizei, sie solle bitte zum Bahnhof fahren, da käme noch was nach. Es kam kein ein­ziger Polizeiwagen.
Ich erwarte von der Stadt­ver­waltung und von unserem Herrn Bür­ger­meister eine Stel­lung­nahme zu diesem Horror. Unna hat am Mitt­woch­abend seine Unschuld verloren.“

  • Name und Anschrift des Zeugen sind der Redaktion bekannt.

Dieser Beitrag wurde zuerst auf Jou­watch veröffentlicht