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CSU und das Flücht­lings­business: Ver­diente Söders Familie viel Geld durch die Asyl-Krise?

Die Presse fragte vor Monaten vor­sichtig zu Geschäften an, die der Schwie­ger­vater von M. Söder im „Flücht­lings­business“ machen soll. Statt einer Antwort von Söder bekamen sie ein Schreiben eines bekannten Medi­en­an­walts. Danach wurde es schnell still um das Thema. Worum geht es?
Es ist noch nicht zu lange her, da sorgte der Skandal um die Kölner CDU-Stadt­ab­ge­ordnete Horitzky mit ihrem extrem lukra­tiven Flücht­lings­hotel für Schlagzeilen.
Ein ähn­licher Skandal könnte sich nun in Bayern wenige Stunden vor der baye­ri­schen Land­tagswahl rund um Markus Söder anbahnen. Laut einem Bericht des Deutsch­land­ku­riers und des öster­rei­chi­schen Wochenblicks
„soll die Firma Bau­müller, an der auch Söders Ehefrau Karin Bau­müller-Söder beteiligt sein könnte, in Folge der Asyl-Krise und der Unter­bringung von Asyl­be­werbern hohe Geld­be­träge auf Steu­er­zahler-Kosten kas­siert haben!“
Der „Wochen­blick“ hat dazu nach­gehakt – und das, obwohl nähere Nach­fragen sehr schnell mit Dro­hungen von Anwälten beendet werden sollen. Darüber der Deutschland-Kurier:
„Wer sich in der Münchner Staats­kanzlei nach pri­vaten Dingen von Minis­ter­prä­sident Markus Söder (CSU) erkundigt, bekommt es schnell mit dessen Anwalt Christian Schertz zu tun.
Der Ber­liner Medi­en­rechtler (Fach­gebiet: Per­sön­lich­keits­recht) ist ein mit allen Wassern gewa­schener Advokat. Miss­liebige Anfragen und Recherchen ver­sucht er mög­lichst schon im Vorfeld zu unter­binden bzw. nach­träglich im Keim zu ersticken. Das mag erklären, warum die nach­fol­gende Geschichte bisher relativ wenig Staub auf­ge­wirbelt hat.“
Vater von Söders Ehefrau groß im Geschäft
Denn seit den Briefen von Schertz traut sich niemand mehr an die Story heran. Der Deutschland-Kurier ent­wirft aber ein Bild der Gescheh­nisse, wie sie sich auf­grund der bereits erschie­nenen Pres­se­be­richte darstellen:
„Der vor einem Jahr ver­storbene Nürn­berger Unter­nehmer Günter Bau­müller, der Vater von Markus Söders Ehefrau Karin Bau­müller-­Söder, wollte eine alte Pro­duk­ti­ons­halle seiner Firma in Rossau (Mit­tel­sachsen) an den Land­kreis ver­kaufen – damit dort Asyl­be­werber unter­ge­bracht werden können.
Hin­ter­grund: 2009 hatte die Bau­müller-­Gruppe, einer der füh­renden Her­steller auto­ma­ti­sierter Ver­pa­ckungs­systeme, einen Standort für Anlagen-Sys­tem­technik im Indus­triepark Rossau eröffnet. Doch im Sep­tember 2015 ent­schied sich das Nürn­berger Unter­nehmen dafür, den Standort auf­zu­geben und die Pro­duktion in das Werk der Bau­müllers in Slo­wenien zu ver­lagern. Die Firma unter­breitete dem Land­kreis Mit­tel­sachsen ein Ver­kaufs­an­gebot. Es kam zu Verhandlungen.
1,5 Mio für eine auf­ge­gebene Pro­duk­ti­ons­halle in Mittelsachsen?
Genannt wurde ein Preis von 1,5 Mil­lionen Euro. Zum Stand der Ver­hand­lungen bzw. gege­be­nen­falls zu deren Ausgang halten sich die Betei­ligten bedeckt – wie auch bezüglich der aktu­ellen Eigentumsverhältnisse.
Pikant: In den Fabrik­hallen auf dem Gelände wurden »Flücht­linge« unter­ge­bracht. Laut Regio­nal­presse sollte auf dem 17.500 Qua­drat­meter großen Areal ein Ver­teil­zentrum für bis zu 350 Migranten ent­stehen, die hier regis­triert und dann weiter ver­teilt werden sollten. Da das Gelände bereits für die Unter­bringung von »Flücht­lingen« genutzt wurde (und wohl noch wird), zahlt(e) der Land­kreis Miete in unbe­kannter Höhe an die Firma Baumüller.
Flücht­lings­ver­teil­zentrum: Fir­men­be­tei­ligung von Söders Ehefrau?
Für die säch­sische Ex-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete Simone Raats (SPD) bleibt »ein Geschmäckle« – der­ge­stalt -, ob Familie Söder infolge der Fir­men­be­tei­ligung von Karin Bau­müller-Söder zumindest mit­telbar von der Flücht­lings­krise pro­fi­tiert hat und mög­li­cher­weise noch immer profitiert?“
Soweit der Stand der Dinge vor drei Wochen. Eigentlich ein „gefun­denes Fressen“ für die inves­ti­ga­tiven Abtei­lungen unseres Staats­funks, besonders des Baye­ri­schen Rund­funks (ARD). Doch dort schrei­endes Schweigen zum Fall. So wurde ein Medium aus Öster­reich ab dieser Stelle aktiv. Der „Wochen­blick“ hakte bei Betei­ligten nach, wollte Details zu den geflos­senen Beträgen und den Gründen für die Auswahl der ehe­ma­ligen Immo­bilie der Bau­müller Holding GmbH & Co. KG, an der Söders Frau und ihr Bruder Andreas zu gleichen Teilen beteiligt sind, erfahren. Statt einer Antwort von Söder erhielt er ein Anschreiben seines Anwalts:
Genaueres zu dem Geschäft mit den Flüchtlingen
„Zunächst einmal ist darauf hin­zu­weisen, dass Minis­ter­prä­sident Dr. Söder in keiner Weise an dem Unter­nehmen meiner Man­dant­schaft beteiligt war oder ist. Zu Ihren wei­teren Fragen sieht sich meine Man­dant­schaft nicht ver­an­lasst, Aus­künfte zu geben, da sie Betriebs­in­terna betreffen und es dies­be­züglich keinen Bericht­erstat­tungs­anlass gibt“, lässt Söder die Men­schen, die ihn am kom­menden Sonntag wählen sollen, über einen Anwalt wissen.
Für die Bayern gibt also im Zusam­menhang mit der Flücht­lings­po­litik zahl­reiche Gründe genau zu über­legen, wen sie am kom­menden Sonntag wählen werden. Viele haben sich bereits gegen Söder entschieden.


Dieser her­vor­ra­gende Beitrag wurde erst­ver­öf­fent­licht auf David Bergers Blog philosophia-perennis.com