Wie man jüngst in der Saarbrücker Zeitung lesen konnte, möchte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Apotheken im deutschen Lande neue Aufgaben übertragen. So sagte er beim Deutschen Apothekertag in München, er könne sich angesichts voller Wartezimmer in Praxen vorstellen, dass man sich in Zukunft auch in Apotheken impfen lassen kann – wobei noch über Vergütungen und Bedingungen zu diskutieren sei. Ärzte möchte er hierbei auch ins Boot holen.
Und dann? Impft in Zukunft der Apotheker? Geht man dann mal nebenbei beim Shopping in die Apotheke zur (leider) jährlich empfohlenen Grippeschutzimpfung? Und die Untersuchungen, die vor einer Impfung sein müssen? Wer macht die? Der/die Apotheker/in? Entscheiden diese dann, ob eine Grunderkrankung vorliegt, die eine Impfung ausschließt? Und die Kinder? Gehen die mit ihren Eltern nach Kindergarten oder Schule mal eben in die Apotheke und bekommen dort die (leider immer noch empfohlenen) Impfungen? Einfach so?
Ach nein, Ärzte sollen ja auch ins Boot. Also zukünftig auch in die Apotheken? Aber dann heißt es ja wieder Schlange stehen… oder zumindest warten, bis man an der Reihe ist. Das entlastet sicher die Wartezimmer, aber die Ärzte und Patienten? Ob die das so gut finden würden?
Laut der Saarbrücker Zeitung wohnt Herr Spahn nach eigenen Angaben in Berlin direkt über einer Apotheke, so könne er sich ja in Zukunft immer selbst über den Erfolg seiner Idee informieren…
Und er selbst bräuchte zum Impfen nur die Treppe runter gehen, wenn nicht sogar den Fahrstuhl nehmen. Praktisch.
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