“Es waren die Amerikaner, die die deutsche Einheit ermöglicht haben. Das werden wir nie vergessen.”
Nicht nur in den Kommentaren unter dem Tweet des obersten deutschen Diplomaten sorgte die revisionistische Interpretation der Ermöglichung der deutschen Einheit für Häme und Spott. Es ist unbestreitbar, dass die US-Regierung der Wiedervereinigung zwar wohlwollend gegenüberstand, aber es vor allem die durch die sowjetische Regierung unter Gorbatschow geschaffenen politischen und sozialen Rahmenbedingungen waren, die die deutsche Wiedervereinigung ermöglichten. Ohne Glasnost und Perestroika wäre die “Wende” nicht möglich gewesen. Mal ganz abgesehen von den vielen Deutschen in Ost und West, die über Jahrzehnte hinweg und vor allem in den 80er Jahren fortwährend für die deutsche Einheit gekämpft hatten.

Zwar wurde er dafür in den folgenden Jahrzehnten vielfach kritisiert, doch war es Gorbatschow, der ebenfalls deutlich machte, dass er einer NATO-Mitgliedschaft Deutschlands nicht im Wege stehen würde. Es war Wolfgang Schäuble, der im Jahr 2009 erklärte:
“Aber im Ernst: Ich habe immer auf die Wiedervereinigung gehofft, war aber zugleich überzeugt, dass diese Frage in Moskau entschieden wird – bis Michail Gorbatschow 1989 sagte, der Schlüssel zur Einheit liege bei den Deutschen.”
Einen Eindruck der Einstellung der Sowjetunion zur Wiedervereinigung gewährt ein Vers aus dem Abzugslied der sowjetischen “Berlin-Brigade” aus der DDR:
“Deutschland, wir reichen Dir die Hand und kehr’n zurück ins Vaterland. Wir bleiben Freunde allezeit. Auf Frieden, Freundschaft und Vertrauen sollten wir unsere Zukunft bauen. Die Pflicht erfüllt! Leb’ wohl, Berlin! Uns’re Herzen heimwärts ziehn.”
https://youtu.be/U8V6JIljdXk
Quelle: RT Deutsch mit Ergänzungen durch die Redaktion

























