Eine Schulmädchen-Uniform ist für viele, insbesondere ältere Männer, offenbar etwas sehr Aufreizendes. Es gibt ja bekanntermaßen sogar solche „Schulmädchen-Uniform-Kostüme“ für Sexparties zu kaufen, auch auf Amazon oder E‑Bay gibt es die recht spärlichen Textilien im Schulmädchenlook zu kleinen Preisen. Immerhin werden sie von erwachsenen Models vorgeführt, und wer seine erwachsene Freundin oder Frau in dieser Aufmachung besonders gern vernascht, dem sei das von Herzen gegönnt. Was zwei Erwachsenen Spaß macht, geht keinen Dritten etwas an. Die Art der Kostüme und das, was natürlich dahinter durchschimmert, ist die sexuelle Begierde nach einer Kindfrau oder sogar einem Kind.
Die Reihe der (harmlosen) Sexfilmchen mit dem Titel „Schulmädchenreport“ war Anfang der siebziger Jahre für sehr junge Burschen noch eine echt aufregende Sache und sicher hat so mancher ältere Mann sich das auch gern angeschaut, auch, wenn es da eigentlich wenig zu sehen gab. Aber der gesuchte Typus der frech-fröhlichen, kleinen, unschuldig raffinierten Kindfrau wurde bedient. Japan ist geradezu ein Eldorado für Liebhaber von Schulmädchen in Uniform. Dort gibt es sogar Automaten, bei denen man nach Geldeinwurf ein angeblich von einem Schulmädchen getragenes Spitzenunterhöschen in Größe XXXS kaufen kann.
In Deutschland gibt es fast keine Schuluniformen, aber in Großbritannien ist das meistens noch Pflicht. Der Gedanke dahinter: Dann gibt es keine Hänseleien oder Neid auf im wahrsten Sinne „besser Betuchte“, die teurere und schickere Kleidung und Schmuck tragen als andere. Kinder aus sehr bescheiden ausgestatteten Haushalten müssen ebenfalls dieselbe Uniform tragen. Können sich das die Eltern nicht leisten, gibt es öffentliche Unterstützung. So sollen alle die gleiche Uniform haben und Geld und Herkunft ihnen nicht anzusehen sein. Kein falscher Ansatz, aber ein Überbleibsel aus einer Zeit, als es vollkommen ausgeschlossen war, Kinder und junge Mädchen öffentlich sexuell zu belästigen. Das hat sich offenbar geändert.
Die kindliche Schuluniform wirkt auf manche erregend und seit einigen Jahren schon bekommen die Mädchen das auch unangenehm zu spüren. Ein Drittel aller Schulmädchen im Vereinigten Königreich wurde in der Öffentlichkeit sexuell belästigt, wenn sie Schuluniform trugen, wurde nun in einem Bericht einer Kinderhilfsorganisation veröffentlicht. Das Kinderhilfswerk Plan International UK machte hierzu eine Umfrage unter den britischen Schulmädchen.
Die Mädchen müssen sich begrabschen und lüstern anglotzen lassen. Auch derbe sexuelle Aufforderungen, Anzüglichkeiten aller Art und lautes Hinterherpfeifen, gehört zu dem Aufmerksamkeitsrepertoire mancher Männer gegenüber halben Kindern.
Die Mädchen bemerken sehr genau, dass ihre Uniform sie zur Zielscheibe dieser Gelüste macht, sie beschrieben das Gefühl, dass vor allem ältere Männer in ihnen Sexobjekte sehen und einen „Schulmädchenfetisch“. Jedes achte Mädchen gab an, diese öffentliche sexuelle Anmache bereits im Alter von 12 Jahren, manchmal schon im Alter von 8 Jahren, erfahren zu haben.
Die Umfrageergebnisse von Plan International UK berichten, dass mehrere jungen Frauen sogar beschrieben, wie Männer versuchen, unter ihren Rock zu fotografieren oder wie sie in der Enge öffentlicher Verkehrsmittel heimlich begrapscht und unter dem Rock angefasst werden.
“Ich ging in meiner Schuluniform die Straße entlang, eigentlich in meiner Grundschuluniform, und dieser Typ hupte mich an. Ich drehte mich aber nicht um, und er hupte weiter, also, er wollte mich unbesingt dazu bringen, mich zu ihm umzudrehen”, sagte die heute 20-jährige Zanele aus Manchester den Forschern.
“Ich darf nicht mehr in meiner Uniform ausgehen. Meine Mutter sagt, ich sehe älter aus, als ich bin”, sagte die 14-jährige Nyasha aus Belfast.
Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Eins von sieben Mädchen war in ihrer Schuluniform verfolgt worden, Eins von 12 sagte, ein Fremder habe, ohne zu fragen, Fotos gemacht, fanden die Forscher heraus.
Der Bericht befragte in Großbritannien insgesamt 1.004 Mädchen und Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren über ihre Erfahrungen als Schulmädchen in Uniform. Das Ergebnis zeigt, dass zwei Drittel von ihnen im öffentlichen Raum sexueller Anmache oder körperlichen Übergriffigkeiten ausgesetzt waren.
Welche Schlussfolgerungen und Konsequenzen aus dieser Erhebung folgen werden, bleibt abzuwarten. Da man die Männer mit Neigungen zur sexuellen Annäherung an Kinder nicht mehr davon abhalten kann oder will, das auch ganz ungeniert öffentlich zu machen, weil die allgemeinen Verhaltensweisen schon ziemlich heruntergekommen sind und es um die öffentliche Sicherheit in Großbritannien fast noch schlechter steht als hier, wird man wahrscheinlich auf eine europäisierte Form der Verhüllung zurückgreifen — bodenlange Kleider und Kopftücher … oder es einfach beim üblichen, empörten Geschrei allgemeiner Männerfeindlichkeit belassen.
Quelle: https://edition.cnn.com/2018/10/08/uk/uk-schoolgirls-harassed-intl/index.html?utm_term=image&utm_content=2018–10-08T14%3A56%3A16&utm_source=twCNNi&utm_medium=social