Bild: Flickr.com, Cattleya Mao, Bildlizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Umfrage zeigt: Bri­tische Schul­mädchen in Uniform grob belästigt und begrapscht

Eine Schul­mädchen-Uniform ist für viele, ins­be­sondere ältere Männer, offenbar etwas sehr Auf­rei­zendes. Es gibt ja bekann­ter­maßen sogar solche „Schul­mädchen-Uniform-Kostüme“ für Sex­parties zu kaufen, auch auf Amazon oder E‑Bay gibt es die recht spär­lichen Tex­tilien im Schul­mäd­chenlook zu kleinen Preisen. Immerhin werden sie von erwach­senen Models vor­ge­führt, und wer seine erwachsene Freundin oder Frau in dieser Auf­ma­chung besonders gern ver­nascht, dem sei das von Herzen gegönnt. Was zwei Erwach­senen Spaß macht, geht keinen Dritten etwas an. Die Art der Kostüme und das, was natürlich dahinter durch­schimmert, ist die sexuelle Begierde nach einer Kindfrau oder sogar einem Kind.
Die Reihe der (harm­losen) Sex­filmchen mit dem Titel „Schul­mäd­chen­report“ war Anfang der sieb­ziger Jahre für sehr junge Bur­schen noch eine echt auf­re­gende Sache und sicher hat so mancher ältere Mann sich das auch gern ange­schaut, auch, wenn es da eigentlich wenig zu sehen gab. Aber der gesuchte Typus der frech-fröh­lichen, kleinen, unschuldig raf­fi­nierten Kindfrau wurde bedient. Japan ist geradezu ein Eldorado für Lieb­haber von Schul­mädchen in Uniform. Dort gibt es sogar Auto­maten, bei denen man nach Geld­einwurf ein angeblich von einem Schul­mädchen getra­genes Spit­zen­un­ter­höschen in Größe XXXS kaufen kann.
 

Japa­nische Schul­mädchen im Neiji-jingu-Tempel. Bild: Wiki­media commons, miss-mil­lions, Bild­lizenz Creative Commons Attri­bution 2.0 Generic

 
In Deutschland gibt es fast keine Schul­uni­formen, aber in Groß­bri­tannien ist das meistens noch Pflicht. Der Gedanke dahinter: Dann gibt es keine Hän­se­leien oder Neid auf im wahrsten Sinne „besser Betuchte“, die teurere und schi­ckere Kleidung und Schmuck tragen als andere. Kinder aus sehr bescheiden aus­ge­stat­teten Haus­halten müssen eben­falls die­selbe Uniform tragen. Können sich das die Eltern nicht leisten, gibt es öffent­liche Unter­stützung. So sollen alle die gleiche Uniform haben und Geld und Her­kunft ihnen nicht anzu­sehen sein. Kein fal­scher Ansatz, aber ein Über­bleibsel aus einer Zeit, als es voll­kommen aus­ge­schlossen war, Kinder und junge Mädchen öffentlich sexuell zu beläs­tigen. Das hat sich offenbar geändert.
Die kind­liche Schul­uniform wirkt auf manche erregend und seit einigen Jahren schon bekommen die Mädchen das auch unan­genehm zu spüren. Ein Drittel aller Schul­mädchen im Ver­ei­nigten König­reich wurde in der Öffent­lichkeit sexuell belästigt, wenn sie Schul­uniform trugen, wurde nun in einem Bericht einer Kin­der­hilfs­or­ga­ni­sation ver­öf­fent­licht. Das Kin­der­hilfswerk Plan Inter­na­tional UK machte hierzu eine Umfrage unter den bri­ti­schen Schulmädchen.
Die Mädchen müssen sich begrab­schen und lüstern anglotzen lassen. Auch derbe sexuelle Auf­for­de­rungen, Anzüg­lich­keiten aller Art und lautes Hin­ter­her­pfeifen, gehört zu dem Auf­merk­sam­keits­re­per­toire mancher Männer gegenüber halben Kindern.
Die Mädchen bemerken sehr genau, dass ihre Uniform sie zur Ziel­scheibe dieser Gelüste macht, sie beschrieben das Gefühl, dass vor allem ältere Männer in ihnen Sex­ob­jekte sehen und einen „Schul­mäd­chen­fe­tisch“. Jedes achte Mädchen gab an, diese öffent­liche sexuelle Anmache bereits im Alter von 12 Jahren, manchmal schon im Alter von 8 Jahren, erfahren zu haben.
Die Umfra­ge­er­geb­nisse von Plan Inter­na­tional UK berichten, dass mehrere jungen Frauen sogar beschrieben, wie Männer ver­suchen, unter ihren Rock zu foto­gra­fieren oder wie sie in der Enge öffent­licher Ver­kehrs­mittel heimlich begrapscht und unter dem Rock ange­fasst werden.
“Ich ging in meiner Schul­uniform die Straße entlang, eigentlich in meiner Grund­schul­uniform, und dieser Typ hupte mich an. Ich drehte mich aber nicht um, und er hupte weiter, also, er wollte mich unbe­singt dazu bringen, mich zu ihm umzu­drehen”, sagte die heute 20-jährige Zanele aus Man­chester den Forschern.
“Ich darf nicht mehr in meiner Uniform aus­gehen. Meine Mutter sagt, ich sehe älter aus, als ich bin”, sagte die 14-jährige Nyasha aus Belfast.
Ein wei­teres Ergebnis der Befragung: Eins von sieben Mädchen war in ihrer Schul­uniform ver­folgt worden, Eins von 12 sagte, ein Fremder habe, ohne zu fragen, Fotos gemacht, fanden die For­scher heraus.
Der Bericht befragte in Groß­bri­tannien ins­gesamt 1.004 Mädchen und Frauen im Alter von 14 bis 21 Jahren über ihre Erfah­rungen als Schul­mädchen in Uniform. Das Ergebnis zeigt, dass zwei Drittel von ihnen im öffent­lichen Raum sexu­eller Anmache oder kör­per­lichen Über­grif­fig­keiten aus­ge­setzt waren.
Welche Schluss­fol­ge­rungen und Kon­se­quenzen aus dieser Erhebung folgen werden, bleibt abzu­warten. Da man die Männer mit Nei­gungen zur sexu­ellen Annä­herung an Kinder nicht mehr davon abhalten kann oder will, das auch ganz unge­niert öffentlich zu machen, weil die all­ge­meinen Ver­hal­tens­weisen schon ziemlich her­un­ter­ge­kommen sind und es um die öffent­liche Sicherheit in Groß­bri­tannien fast noch schlechter steht als hier, wird man wahr­scheinlich auf eine euro­päi­sierte Form der Ver­hüllung zurück­greifen — boden­lange Kleider und Kopf­tücher … oder es einfach beim üblichen, empörten Geschrei all­ge­meiner Män­ner­feind­lichkeit belassen.
 
Quelle: https://edition.cnn.com/2018/10/08/uk/uk-schoolgirls-harassed-intl/index.html?utm_term=image&utm_content=2018–10-08T14%3A56%3A16&utm_source=twCNNi&utm_medium=social