Aus­wär­tiges Amt lässt Falsch­mel­dungen verbreiten

von Wolfgang Prabel | Der Migra­ti­onspakt wurde in Eng­lisch abgefaßt. Nun ist es zum Streit über die Über­setzung gekommen. Die Bun­des­re­gierung hat einen anderen Dol­met­scher als die Opposition.
Im eng­li­schen Ori­ginal heißt das Abkommen: „Global Compact for safe, orderly and regular Migration“
In der Mit­teilung des mer­kel­treuen Geheim­bunds „Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland“, also in der halb­amt­lichen Version, heißt es:
„Die Ver­einten Nationen hatten sich im Juli auf einen ‘Vertrag für sichere, geordnete und gere­gelte Migration’ geeinigt, der eine weltweit akzep­tierte Grundlage für den staat­lichen Umgang mit Migration sein soll.“
Die Über­set­zerin von Tichys Ein­blick, Krisztina Koenen bekam aller­dings heraus: „Glo­baler Pakt über sichere, gere­gelte und plan­mäßige Migration“.
Der Streit geht also darum, ob die Migration geregelt oder plan­mäßig ist.
Tichys Ein­blick ver­wahrt sich nun gegen die Über­setzung der Lügenpresse:
“Was die Über­setzung angeht, hat das öster­rei­chische Außen­mi­nis­terium, das über mehr und erfah­renere Über­setzer ver­fügen dürfte als die Redaktion von BILD online, inter­es­santer Weise genau so über­setzt wie­der­ge­geben, wie die Autorin und Über­set­zerin Krisztina Koenen für TE. Wir mar­kieren die Stelle in der am Schluss dieses Bei­trages wie­der­ge­ge­benen Erklärung der öster­rei­chi­schen Bundesregierung.
Der hier maß­geb­liche Teil lautet:
‘Öster­reich unter­scheidet klar zwi­schen legaler und ille­galer Migration. Eine Ver­wäs­serung dieser Unter­scheidung, wie sie der Globale Pakt für sichere, gere­gelte und plan­mäßige Migration (VN-Migra­ti­onspakt) vor­nimmt, wird abgelehnt.’
Die Regierung Kurz sieht im UN-Migra­ti­onspakt eine ‘Ver­wäs­serung’ der Unter­scheidung zwi­schen legaler und ille­galer Migration. BILD und TE hätten es sich bei der Über­tragung der For­mu­lierung ‘regular Migration’ ein­facher machen und einfach sagen können: Reguläre Migration. Das Gegenteil von regu­lärer Migration ist irre­guläre Migration.“
Soweit Tichys Ein­blick. Es ist bezeichnend, dass aus­ge­rechnet der Zen­sur­mi­nister Maas, nachdem die „Maasi“ benannt wurde, nunmehr aus dem Außen­mi­nis­terium Fake-News ver­breitet. Der Text des Redaktionsnetzwerks:
“Das Aus­wärtige Amt hat vor poli­ti­scher Stim­mungs­mache gegen den Migra­ti­onspakt der Ver­einten Nationen gewarnt.
• Man beob­achte Ver­suche, durch ‘irre­füh­rende Infor­ma­tionen’ die öffent­liche Meinung gegen das Abkommen zu mobilisieren.
• Künftig wolle man Falsch­mel­dungen ent­ge­gen­treten, wie sie unter anderem von der AfD ver­breitet werden.”
Nun war es eigentlich nicht die AfD, sondern es waren Frau Koenen und Herr Kurz, die zutreffend über­setzt haben. Ehre, wem Ehre gebührt. Wenn sich die AfD einer rich­tigen Über­setzung anschließt, in der Gewissheit dafür publi­zis­tische Prügel zu beziehen, so ist das sehr ehrenhaft. Jede Kritik der faschis­toiden Lügen­presse an der AfD ist eine höchste Aus­zeichnung, sozu­sagen ein „Banner der Arbeit“.
Maas will Stimmung für den Migra­ti­onspakt machen und bezichtigt die Oppo­sition, Stimmung dagegen zu machen. Wenn im demo­kra­ti­schen Aus­tausch der Mei­nungen die Fetzen fliegen, kann man das als Stim­mungs­mache bezeichnen. Es ist aber der Kern von Demo­kratie: Mei­nungs­freiheit. Letztere ist dem Minister Maas ein völlig fremder Begriff. Siehe sein ver­fas­sungs­feind­liches Zen­sur­gesetz. Sein Vorwurf erinnert an die alte Volks­weisheit: Was ich selber denk und tu, nämlich zu lügen, trau ich jedem Anderen zu.
Heute trudeln Berichte bei mir ein, dass auch Tsche­chien, Polen und Kroatien das UNO-Dokument nicht unter­schreiben werden. Öster­reich, Ungarn, Aus­tralien und die Ver­ei­nigten Staaten haben auch keine Lust. Es werden bis Dezember wohl immer mehr Ver­wei­gerer werden.


Quelle: pra­belsblog