#UNFOL­LOWME & die linke Gesin­nungs­be­kun­dungen in sozialen Netzwerken

Für einen Linken gibt es diverse Mög­lich­keiten, sich und seinem Umfeld täglich aufs Neue zu demons­trieren, dass man „auf der rich­tigen Seite steht“. Etwa durch das Tragen eines FCKAFD-T-Shirts. Viele Internet-Shops haben sich mitt­ler­weile auf die Bedürf­nisse der ansonsten stark kon­sum­kri­ti­schen Kli­entel ein­ge­stellt und bieten eine Fülle an Klei­dungs­stücken mit poli­ti­schen State­ments. Gerne gesehen ist auch ein Refugees Welcome-Auf­kleber am Fahrrad oder an der Woh­nungstür. Natürlich kann man auch auf die Straße gehen und demonstrieren.
Sich in der Gruppe gemein­schaftlich die mora­lische Unfehl­barkeit zu attes­tieren, muss sich groß­artig anfühlen. Gegen­de­mons­tra­tionen zu Trau­er­mär­schen anlässlich der Opfer der Migra­ti­ons­po­litik sind hierbei die Königs­dis­ziplin. Schließlich sind das ja nur Instru­men­ta­li­sie­rungen und keiner hat je behauptet, dass der Weg hin zur (vor­geblich) Mul­ti­kulti-Gesell­schaft ohne Zer­würf­nisse erfolgen würde.
Eine weitere wun­derbare Mög­lichkeit der Gesin­nungs­de­mons­tration bieten die sozialen Medien, also Facebook. Instagram, Twitter etc. Ob #meetoo oder #metwo, #wir­s­indmehr oder #unteilbar; es hat sich im linken Milieu ein­ge­bürgert, seine Denke auch auf digi­talem Wege kund­zutun, in dem man bei­spiels­weise sein Pro­filbild mit stetig wech­selnden Hashtags oder Slogans kenn­zeichnet. Der Verein „Laut gegen Nazis e.V.“ hat genau hierfür jetzt die Social-Media-Initiative #unfol­lowme entwickelt.
Um was geht es? Auf der Homepage unfollowme.org wird erklärt:
“Mit #unfol­lowme for­derst du Fol­lower auf, dir zu ent­folgen, wenn sie rechtes Gedan­kengut unter­stützen. Denn in Social Media ist es wie im Real Life – Frem­den­feind­lichkeit und Ras­sismus im Freun­des­kreis will keiner. Lass uns gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Rechts setzen!”
Konkret soll man ein Foto auf­nehmen, dieses mit einem zur Auswahl ste­henden poli­ti­schen Statement ver­sehen und dann auf Facebook, Instagram, Twitter etc. mit der Auf­for­derung hoch­laden, dass sich die Freunde und Fol­lower „mit rechtem Gedan­kengut“ aus dem digi­talen Freun­des­kreis ver­ab­schieden sollen. B‑Promis, wie Smudo von den „Fan­tas­ti­schen Vier“ fun­gieren mit tod­ernster Miene prak­tisch als Art Schirmherren.
Auf­op­fernd wird betont, dass der Verlust von Fol­lowern natürlich nach­teilig sei – hohe Fol­lower-Zahlen sind das Kapital von Pro­mi­nenten –, dass man dennoch aber selbstlos auf „Nazis“ unter den Fans ver­zichten wolle. Ansonsten haben sich an der Kam­pagne weit­gehend unbe­kannte „Künstler“ beteiligt, denen man unter­stellen könnte, lediglich in der Hoffnung auf etwas Publicity daran zu partizipieren.
#unfol­lowme – Wenn Hijabs für dich ver­boten gehören. Ist es gesund und ver­hält­nis­mäßig, jemandem die Freund­schaft zu kün­digen (und sei sie nur vir­tuell), weil dieser sich bei­spiels­weise für ein Kopf­tuch­verbot aus­spricht? Und ist eine solche Meinung wirklich ras­sis­tisch bzw. frem­den­feindlich? Natürlich nicht. Als Linker aber kann man sich mit der Kam­pagne bequem der argu­men­ta­tiven Dis­kussion entziehen.
Dia­log­ver­wei­gerung ist gegen­wärtig nicht unty­pisch, wie bei­spiels­weise auch jüngst die ent­lar­venden Interview-Ver­suche des Kölner AfD-Poli­tikers Roger Beckamp auf linken Demons­tra­tionen zeigen, bei denen sich die Teil­nehmer nicht etwa als intel­lek­tuelle Elite, sondern bla­mabel weit­gehend als indok­tri­nierte strom­li­ni­en­förmige Klein­geis­tiger demaskieren.

Bild: Auch im mit Zwangs­geldern finan­zierten Staats­fern­sehen wird immer offen­siver Stimmung gegen Anders­den­kende gemacht: Hier in der ARD-Poli­zeiruf 110-Folge „Für Janina“ vom 11.11., in der die „sym­pa­thische“ Dame vom LKA in ihrem Büro ent­gegen der Neu­tra­li­täts­pflicht, Auf­kleber der ver­fas­sungs­feind­lichen ANTIFA und FCKAFD-Sticker hängen hat.
Mani­pu­lativ und ideo­lo­gisch sind an der Kam­pagne die vor­ge­ge­benen State­ments. Hier steht einiges aus dem No Borders-Flos­kel­bauch­laden zur Ver­fügung. Zum einen wird mehr oder weniger All­ge­mein­gül­tiges offenbar lediglich Rechts­extremen zuge­sprochen, wie etwa #unfol­lowme – Wenn deine Argu­mente Fäuste und Tritte sind. Zum anderen werden kom­plexe Sach­ver­halte sehr undif­fe­ren­ziert auf „emo­tionale Bilder“ redu­ziert: #unfol­lowme – Wenn dir das Ertrinken von Flücht­lingen egal ist oder #unfol­lowme – Wenn Grenzen für dich Sta­chel­draht brauchen (inkl. Schießbefehl?).
Mit der Kam­pagne wird impli­ziert, dass das größte Problem dieses Landes wieder einmal eine angeblich anwach­sende Zahl dumpf­ba­ckiger Rechts­extremer sei. Nazis werden „hal­lu­zi­niert“. Von den tat­säch­lichen Miss­ständen im Land soll abge­lenkt werden. Kritik an bei­spiels­weise der Migra­ti­ons­po­litik wird platt gleich­ge­setzt mit einer kalt­her­zigen Gleich­gül­tigkeit gegenüber den Mittelmeer-Toten.
#unfol­lowme – Wenn du Men­schen auf­grund ihres Glaubens ablehnst. Spielen die Kam­pagnen-Macher viel­leicht auf die zahl­reichen anti­se­mi­ti­schen Vor­fälle an, begangen von mus­li­mi­schen Tätern? #unfol­lowme – Wenn du Men­schen wegen ihrer Haut­farbe dis­kri­mi­nierst. Spontan fällt einem da Sinead O’Connor ein.
Kon­ser­va­tiven wird gerne Aus­grenzung, Hetze, Popu­lismus und eine „Spaltung der Gesell­schaft“ vor­ge­worfen. Mit der dem­ago­gi­schen #unfol­lowme-Kam­pagne wird genau das in Reinform praktiziert.
 


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