Etwa hundert Gäste waren gestern Abend in den Ratskeller des Rathauses Berlin Charlottenburg zu einem Vortrag des PP-Gründers, Philosophen und katholischen Theologen David Berger gekommen. Unter ihnen prominente AfD-Politiker wie Beatrix von Storch, Nicolaus Fest, Peter Boehringer und Leyla Bilge.
Eingeladen hatte der Berliner Landesverband der AfD. Das Thema: „Das Kreuz mit der Kirche. Warum es konservative Katholiken so schwer haben“.
Berger forderte im Hinblick auf die Politik eine Klärung der geistigen Fundamente und Werte, die unseren Rechtsstaat und im größeren Kontext Europa bzw. das Abendland tragen. Insbesondere da, wo sie derzeit in extremer Weise, u.a. von innen wie von außen, gefährdet erscheinen.
Harte Kritik an Kardinälen Marx und Woelki sowie an Papst Franziskus
In diesem Zusammenhang stand – im Anschluss an den bekannten französischen Romancier Michel Houellebecq – die Rolle der Religion für Deutschland im Mittelpunkt seiner Rede. Dabei kristallisieren sich für ihn zwei große geistige Mächte heraus:
Auf der einen Seite der Islam, auf der anderen der Katholizismus. So seltsam dies angesichts der gegenwärtigen Misere der Institution des Katholizismus erscheint, gibt es für ihn am Ende und auf Dauer nur zwei Optionen: Islamisierung oder Re-Katholisierung.
Der Atheismus sei keine Option, da er ein Vakuum schaffe, dass den Missionierungsdrang des Islam geradezu einlade, dorthin einzudringen.
Dabei legte er großen Wert darauf, dass diese Rekatholisierung unabhängig von der derzeit völlig gleichgeschalteten und daher im Hinblick auf die Islamisierung vom einfachen Bischof bis zum Papst komplett versagenden Amtskirche erfolgt. Der Katholizismus als Herz des Abendlandes sei kein Privateigentum der jeweiligen Amtsinhaber. Bei diesen könne man – überspitzt ausgedrückt – allzuoft sogar den Eindruck gewinnen, dass sie innerlich bereits zum Islam übergetreten seien.
Seinen Wert habe der Katholizismus seit der Säkularisierung, die er mit vorbereitet habe, stets als eigenständiger geistig-geistlicher Machtfaktor gegenüber dem Staat durch seine Anti-Haltung gegenüber der jeweiligen Moderne erwiesen (z.B. gegen die nationalsozialistische Moderne).
Entweder komplette Islamisierung oder Re-Katholisierung
Wenn der demokratische Rechtsstaat und das Abendland in der Gestalt, die alle Welt bewundert, überleben sollen, müssen wir uns für die Re-Katholisierung entscheiden. Einen dritten Weg könne es nicht geben.
In der anregenden Diskussion wurde über eine Stunde lang intensiv, teilweise auch kontrovers, über die Thesen Bergers diskutiert. Dank eines umfangreichen Aufgebots an Polizei und privaten Sicherheitsdiensten verlief der Abend ungestört.
Der gesamte Vortrag wird in gedruckter Form noch im Dezember in einem von der Desiderius-Erasmus-Stiftung herausgegebenen Sammelband erscheinen.
Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht auf David Bergers Blog www.philosophia-perennis.com