Hatte Israel den Abschuss einer Lini­en­ma­schine in Kauf genommen?

Und wie sieht es nun nach dem Abzug der USA mit Syriens Manbij aus?
In Damaskus fanden Weih­nachts­feiern statt. Aber sie waren nicht nur von Christen besucht, sondern Mit­glieder aller mög­licher Reli­gionen, ein Zeichen des säku­laren Staates. Genau in diesem Augen­blick startete Israel einen der schwersten Luft­an­griffe der letzten Jahre. Es war der erste Luft­an­griff Israels, nach dem Abschuss einer rus­si­schen IL20, der durch die syri­schen Abwehr­bat­terien abge­schossen wurde, als sich die israe­li­schen Angriffsjets in seinen Radar­schatten ver­steckten. Nun geschah wieder etwas Ähn­liches. Sechs israe­lische Bomber griffen, unter Ver­letzung der Luft­hoheit des Libanon, Damaskus an, während sich zwei zivile Ver­kehrs­ma­schinen im Lan­de­anflug auf Damaskus bzw. Beirut befanden. Hätte die syrische Luft­abwehr ohne den zivilen Flug­verkehr zu berück­sich­tigen, gefeuert, wäre unter Umständen wieder ein unbe­tei­ligtes Flugzeug getroffen worden und eine furchtbare Kata­strophe zu betrauern gewesen. Oder ist alles nur „rus­sische Pro­pa­ganda“ und Israel hat ihr „Recht auf Selbst­ver­tei­digung“ gewahrt, indem es den Luftraum eines nicht betrof­fenen Landes ver­letzte und Syrien bombardierte?
Am 25. Dezember, dem ersten Weih­nachts­fei­ertag 2018, griffen israe­lische Jets Damaskus an, um, wie israe­lische Offi­zielle immer wieder betonen, „ira­nische Ziele“ zu eli­mi­nieren. (Ein Angriff des Irans und auch der vom Iran unter­stützten liba­ne­si­schen His­bollah hatte nicht statt­ge­funden.) Unter den Zielen sollten Waf­fen­lager, aber auch Treffen von His­bollah-Anführern mit ira­ni­schen Gene­rälen gewesen sein. Die Jeru­salem Post berichtete, dass Anführer der His­bollah mit Mit­gliedern auf dem Weg nach oder in Damaskus waren, als die Luft­an­griffe statt­fanden. Die Dele­gation sollte nach Angaben aus Ver­öf­fent­li­chungen von His­bollah-Medien auf dem Weg nach Teheran gewesen sein, um an den Begräb­nis­fei­er­lich­keiten für Aja­tollah Shah­roudi teilzunehmen.
„Ein Mahan Flug verließ Damaskus gegen 22 Uhr inmitten des statt­fin­denden Luft­an­griffs. Mahan wurde vom US-Finanz­mi­nis­terium wegen seiner Ver­bin­dungen zu den ira­ni­schen Revo­lu­ti­ons­garden mar­kiert.“ Zunächst ist ver­wun­derlich, dass die zivile Flug­si­cherung einen Start während eines Luft­an­griffes frei­geben sollte, eine Bestä­tigung liegt mir bisher nicht vor. Gerade unter dem Ein­druck der Tat­sache, dass ein anderes Flugzeug, das zur Landung in Damaskus ansetzte, von der Flug­si­cherung umge­leitet wurde. Die Jeru­salem Post stellte außerdem fest, dass unver­ständlich wäre, dass die Maschine nicht direkt von Beirut nach Teheran geflogen wäre. Meiner Meinung nach erklärt sich diese Antwort durch den Angriff. Der Libanon verfügt über keine Luftabwehr.
Zumindest der Anschlag gegen die liba­ne­si­schen und mög­li­cher­weise ira­ni­schen Pas­sa­giere scheint miss­lungen zu sein. Laut Infor­ma­tionen aus Syrien wurden lediglich drei syrische Sol­daten ver­letzt und ein Waf­fen­lager zer­stört. Letz­teres ist insofern für die Streit­kräfte des Landes negativ, da Syrien sich im Moment in einer kri­ti­schen Phase im Kampf gegen die Ter­ror­hochburg Idlib als auch der Über­nahme der Gebiete, die von den USA ver­lassen werden, befindet.
Die wich­tigste Frage, die sich jedoch stellt, ist, inwieweit das Ver­halten Israels nicht nur zum Schutz der eigenen Angriffs­flug­zeuge war, wobei die Benutzung von Zivi­listen als Schutz­schild als Kriegs­ver­brechen zu sehen ist, oder ob darüber hinaus bewusst ver­sucht wurde, das Sze­nario des Abschusses der IL20 zu wie­der­holen, um die USA nach dem Abschuss eines zivilen Ver­kehrs­flug­zeuges zum Ver­bleib in Syrien zu bewegen.
„Das israe­lische Militär ver­setzte zwei zivile Lini­en­ma­schinen in unmit­telbare Gefahr, erklärte Igor Kona­shenkov, der Sprecher des rus­si­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums. ‚Pro­vo­kative Aktionen durch die Luft­waffe Israels brachten zwei Pas­sa­gier­flug­zeuge in Gefahr, als sechs ihrer F16s aus liba­ne­si­schem Luftraum Luft­an­griffe gegen Syrien aus­führten‘. (…) Das syrische Militär setzte keine Boden-Luft-Raketen und elek­tro­nische Stör­ver­fahren ein ‚um eine Tra­gödie‘ zu ver­hindern. Statt­dessen leitete die Luft­ver­kehrs­kon­trolle Damaskus einen der Pas­sa­gier­ma­schinen zum Aus­weich­flug­hafen Khmeimim um.“  (AMS)
Mit „Boden-Luft-Raketen“ waren ver­mutlich die des S300 Systems gemeint, denn Video­auf­nahmen zeigten durchaus den Abschuss von Kurz­strecken-Boden-Luft-Raketen. Nach Mit­teilung Russ­lands traf Prä­zi­si­ons­mu­nition Israels ein Lager in der Nähe von Damaskus, wobei die drei syri­schen Sol­daten ver­letzt wurden. Angeblich hätte die Luft­waffe Israels 16 laser­ge­steuerte GBU-39 Bomben ein­ge­setzt, von denen aber nur zwei ihr Ziel erreicht hätten. Die anderen wären durch Kurz­stre­cken­luft­abwehr Syriens abge­fangen worden.
Israel machte zunächst keine Angaben zu dem Angriff, erklärte aber, über den Golan­höhen eine Luft­ab­wehr­rakete aus Syrien abge­schossen zu haben. (Luft­ab­wehr­ra­keten haben einen Selbst­zer­stö­rungs­me­cha­nismus, der ver­hindert, dass sie im Fall einer miss­lun­genen Luft­ab­wehr­aktion Schäden am Boden verursachen.)
Die Angaben des rus­si­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums weichen von Nach­richten ab, die von syri­schen Beob­achtern über Twitter ver­breitet wurden. @Syria_SR zum Bei­spiel sprach von über 55 ein­ge­setzten Waffen. Dar­unter nicht nur Raketen, die von Flug­zeugen abge­feuert worden waren, sondern auch Boden-Boden-Raketen, Selbst­mord­drohnen und Cruise Mis­siles. Diese hätten an zwei Orten und sieben Mal getroffen. Die offi­zielle Mit­teilung der syri­schen Regierung dazu steht noch aus. Teile der abge­feu­erten Luft­ab­wehr­mu­nition Syriens stammten noch aus Sowjet­zeiten, einige ver­sagten den Dienst. So sollen zum Bei­spiel drei S‑125 AA abge­stürzt sein und der Treib­stoff kleinere Brände aus­gelöst haben.
Tat­sache ist, dass die neuen gelie­ferten S300 Luft­ab­wehr­bat­terien nicht zum Einsatz kamen. Zunächst lautete die Ver­mutung, sie wären noch nicht ein­satz­fähig, dann kam die Erklärung Russ­lands, dass sie absichtlich nicht ein­ge­setzt worden wären, um den zivilen Luft­verkehr nicht zu gefährden. West­liche Ana­lysten bieten im Gespräch zwei andere Thesen an. Erstere erklärt, dass Russland ver­meiden wollte, dass Israel/USA bei einem so beschränkten Angriff weitere wichtige Infor­ma­tionen über die neuen Mög­lich­keiten und Ver­hal­tens­weisen der moder­ni­sierten S300 sammeln. Die zweite These lautet, dass Russland die S300 wie die S400 zur Abschre­ckung ein­setzen will, dass Abschre­ckung aber nicht mehr erfolg­reich ist, wenn sie zum Einsatz gebracht wurde und daher immer nur das letzte Mittel der Wahl sein sollte.
Anzu­nehmen ist, dass Russland 100%ig sicher sein will, dass das S300-System die rich­tigen Ziele trifft, wenn es zum Einsatz kommt, weil ansonsten nicht nur die Repu­tation in Syrien, im Mitt­leren Osten, auf dem Spiel steht, sondern auch Rüs­tungs­ver­käufe in Mil­li­ar­denhöhe gefährdet sind. Und ganz sicher wird Russland nach MH17 alles unter­nehmen, um den zivilen Luft­verkehr nicht zu gefährden.
Die neue Mili­tär­doktrin Syriens?
In den letzten Wochen waren Mel­dungen ver­breitet worden, dass Syrien eine neue Mili­tär­doktrin gegenüber Luft­an­griffen ent­wi­ckelt hätte. Demnach hätte Russland grünes Licht gegeben, dass Syrien im Fall eines Angriffs, mit gleichen Mitteln und auf gleiche Ziele in Israel schießt, wie von Israel in Syrien beschossen wurden. Tat­sächlich tauchten während der Luft­an­griffe gegen Damaskus Mel­dungen von Explo­sionen in Israel auf, die aber später nicht weiter bestätigt wurden. Insofern scheint Syrien sich noch einmal zurück­zu­halten, mög­li­cher­weise in Anbe­tracht des begrenzten Schadens. Tat­sächlich ist das Vor­gehen Netan­jahus ein Spiel mit dem Feuer. Denn wie sich bei der letzten Abwehr von pri­mi­tiven Raketen der Hamas gezeigt hatte, konnte die Luft­abwehr Israels, der Iron-Dome, lediglich 80% der anflie­genden Raketen unschädlich machen. Man stelle sich den Schaden vor, wenn 16 (oder sogar 55) Prä­zi­si­ons­mit­tel­stre­cken­ra­keten aus Syrien auf einen Mili­tär­stütz­punkt in Israel abge­schossen werden, und 20% davon das Ziel erreichen.
Ande­rer­seits wäre Syrien schlecht beraten, eine Front im Süden des Landes gegen Israel zu eröffnen. Schließlich gilt es noch Afrin aus tür­ki­scher Hand zurück­zu­er­halten, Idlib von Ter­ro­risten zu befreien und die von den USA besetzten Gebiete des Landes in Ver­hand­lungen mit den Kurden wieder unter die Kon­trolle des Staates zu stellen und dort die Reste von ISIS zu eli­mi­nieren, was den USA ja offen­sichtlich in Jahren „nicht gelungen“ war. All das bindet Kräfte die es unmöglich machen, eine Front im Süden gegen Israel auf­recht zu erhalten.
Kurden wollen sich wieder integrieren
Und genau Letz­teres beginnt in diesen Tagen. Wie erwartet haben sich die Kurden, ver­lassen von den USA, ent­schlossen, zurück in den Staat Syrien zu streben. Zwei Divi­sionen der offi­zi­ellen Streit­kräfte Syriens sind in Manbij — oder auf Deutsch Man­bidsch — ein­ge­troffen. Auch rus­sische Sol­daten wurden gesichtet. Und der tür­kische Prä­sident Erdogan äußerte sich schon zufrieden mit der Ent­wicklung und sagte eine Invasion ab. Dann aber über­schlagen sich die Mel­dungen. Die US-Streit­kräfte leugnen das Ein­treffen der syri­schen Kräfte und Milizen, die jetzt angeblich unter der Auf­sicht Ankaras stehen, aber aus bekannten Ter­ro­risten bestehen, die Assad hassen, wurden in großer Zahl an die Front gebracht. AMN, eine der His­bollah nahe­ste­hende Nach­rich­ten­agentur, meldet am Abend des 28. Dezembers, dass die US-Truppen sich angeblich nicht aus Manbij zurück­ziehen wollen, obwohl es eine Ver­ein­barung zwi­schen der SDF, also den von Kurden domi­nierten Auf­stän­di­schen, die mit den USA koope­rierten, und der syri­schen Armee gab. Mit anderen Worten, es gibt Men­schen, die den Frieden und die Einheit Syriens, und die Abzugs­ent­scheidung Trumps um jeden Preis ver­hindern wollen.
Es kann durchaus noch zu False-Flag-Ereig­nissen, Pro­vo­ka­tionen oder Schlachten kommen, dabei wird die Frage sein, wie sich Russland posi­tio­nieren wird. Aber letztlich wird auch das Gebiet östlich des Euphrat wieder nicht abtrenn­barer Teil Syriens werden. Russland und der Iran haben die Über­nahme des von den USA besetzten Teils Syriens begrüßt.
Es war zu erwarten, dass die Kurden sich der Regierung zuwenden würden. Es war so klar, dass manchmal der Ver­dacht aufkam, dass Erdogan und Assad das Spiel “Böser Polizist, Guter Polizist” spielten. Und die Medien spe­ku­lieren immer noch, dass die Türkei ein­mar­schieren könnte, während Erdogan in einem Interview am 28. Dezember klar sagt, dass es ihm darum geht, die kur­di­schen Milizen auf­gelöst zu sehen. Das heißt, er unter­stützt die Ver­handlung der syri­schen Regierung, die ver­langt, dass die Kurden sich der Armee unter­stellen. Außerdem erklärt der tür­kische Prä­sident eben­falls in diesem Interview, dass er gegen ein geteiltes Syrien wäre, was sich daraus erklärt, dass die Türkei niemals einen kur­di­schen Staat an seinen Grenzen zulassen würde.
Kurden waren in diesen Krieg hin­ein­ge­zogen worden, obwohl sie wenige Gründe hatten, denn ihre Behandlung in Syrien war durchaus ange­messen. Man hatte sogar einer grö­ßeren Zahl illegal ein­ge­reister Kurden die Staats­bür­ger­schaft ver­liehen, ein Pri­vileg, das keiner anderen Gruppe von Flücht­lingen oder ille­galen Immi­granten gewährt worden war.
Viele syrische Kurden hatten von Anfang an das Projekt eines unab­hän­gigen Staates, und auch der pro­kla­mierten weit­ge­henden Unab­hän­gigkeit, abge­lehnt, weil Kurden nur zum Spielball von Inter­essen anderer Länder werden würden. Dagegen hatten Kurden im Staat Syrien Schutz vor Ver­folgung erhalten. Sie hatten sich klar gegen einen bewaff­neten Auf­stand ausgesprochen.
Auch die Türkei war, nachdem Syrien dafür sorgte, dass es keine bzw. wenig grenz­über­schrei­tende Akti­vi­täten bewaff­neter Gruppen in Syrien gab, zufrieden mit dem Status Quo. Das alles war durch den geplanten Regime-Change Angriff gegen Syrien mit den Pro­xyarmeen der Ter­ro­risten unter­graben worden, und um sie zur Geg­ner­schaft gegen den syri­schen Staat zu bewegen, ver­sprach man ihnen Selb­stän­digkeit, und Erdogan wurden Hoff­nungen auf Teile Syriens gemacht. Denn das Ziel war die Zer­stü­ckelung des Landes, die Balkanisierung.
Natürlich ist der Frieden in ganz Syrien noch brüchig. Es gab viele — manche sagen zu viele — Amnestien, es bleibt Miss­trauen. Aber der Wille, Syrien als ein­heit­lichen Staat zu erhalten, wird von der deut­lichen Mehrheit der Men­schen aus­ge­drückt. Aber nun ist die Bal­ka­ni­sierung fehl­ge­schlagen. Und wieder sehen wir einen Triumph der rus­si­schen Diplo­matie. Denn inzwi­schen geschieht nichts mehr in Syrien, ohne dass es zwi­schen Russland, der Türkei, dem Iran und Syrien zu einer Einigung gekommen ist.
Die USA ziehen sich in den Irak zurück, wo sie aber auch nicht sehr will­kommen sind. Es gibt Abge­ordnete im neuen Par­lament, die eine Abstimmung über den Rauswurf der USA aus dem Land fordern. Das Ergebnis ist ungewiss. Denn natürlich haben die USA über alle mög­lichen Hebel, ins­be­sondere die Unter­stützung von “Auf­stän­di­schen” und wirt­schaft­lichen Sank­tionen, die für den Irak sehr schmerzhaft sein können. Aber es wird deutlich, dass die “teile und herrsche” Politik der USA, mit der der Irak stets gegen den Iran auf­ge­sta­chelt wurde, nicht mehr funk­tio­niert. Zu stark wirkt die Hilfe des Irans im Kampf gegen die Ter­ro­risten nach und hatte viele reli­giöse und eth­nische Unter­schiede überbrückt.
Sicher wird es noch Rück­schritte geben, und immer noch ist die Gefahr eines großen Krieges nicht gebannt. Aber der Mittlere Osten ist für die alten Kolo­ni­al­mächte, wie Frank­reich und Groß­bri­tannien, nach diesem ver­hee­renden Krieg um Vor­herr­schaft in Syrien end­gültig ver­loren. Und die USA wird im Iran, Irak, Syrien, Libanon nur noch von einer ver­schwindend kleinen Min­derheit als “Freund” angesehen.
Fazit
Und das Ver­hältnis Syriens zu Israel? Einer­seits hat Syrien enorme Erfah­rungen im Krieg gesammelt, ande­rer­seits auch hohe Ver­luste erlitten und die ersten Sol­daten nach meh­reren Jahren Dienst nach Hause geschickt. Und dann ist da noch der Versuch Russ­lands, Eska­la­tionen des Krieges zu ver­meiden. Und die Auf­gaben, Idlib zu befreien und die Kurden wieder zu inte­grieren, sind mili­tä­risch und poli­tisch äußerst anspruchsvoll. Daher ist es sehr klug, zu diesem Zeit­punkt nicht auf die Pro­vo­ka­tionen aus Israel zu antworten.
Statt mit Waffen zurück­zu­schlagen, werden ver­mutlich Russland und Syrien ver­suchen, Israels Vor­gehen, sich hinter zivilen Zielen zu ver­stecken, für pro­pa­gan­dis­tische Zwecke zu nutzen, während gleich­zeitig die Abschre­ckung durch Nicht­einsatz der S300 gewahrt wurde. Aller­dings kann man sicher sein, dass die Golan­höhen weiter ein Streit­punkt bleiben werden. Und wenn Israel auch nach einer Kon­so­li­dierung der Situation in Syrien mit den Luft­an­griffen weiter machen sollte, ist ein Krieg zur Rück­eroberung der Golan­höhen durchaus im Rahmen der Möglichkeiten.
Nachtrag
Der Tages­spiegel schrieb am 30.10., dass Deutschland fast 49 Mil­lionen für die „Oppo­sition“ in Syrien, ins­be­sondere in Idlib bereit­ge­stellt hat. Was man dort nicht lesen kann, ist, dass sich dort die übelsten der üblen Ter­ro­risten ver­sammelt haben. Die Ter­ro­risten, die ent­weder aus dem Ausland ein­ge­wandert waren, und daher nicht unter die Amnes­tie­regeln der syri­schen Regierung fallen, oder eine Amnestie und Wider­ein­glie­derung in die Gesell­schaft zugunsten des bewaff­neten Ter­ro­rismus abge­lehnt hatten. Wenn dem­nächst also die Befreiung Idlibs statt­findet, werden wir Zeuge, wie 49 Mil­lionen Euro Steu­er­gelder ver­schwunden sind.
Letzte Mel­dungen
Wie erwartet haben die Türkei und Russland bei einem Gip­fel­treffen ver­einbart, dass die tür­kische Seite zunächst noch zurückhält. Derweil hat die syrische Armee Manbij zwar ein­ge­kreist, aber nicht abge­schnitten und nicht offi­ziell die Stadt über­nommen, so lange der Abzug der USA nicht voll­ständig aus­ge­führt wurde. Aller­dings erklären rus­sische und ira­nische Poli­tiker, dass die syrische Armee auf Grund ihrer Auf­stellung Manbji bereits „kon­trol­lieren“ würden, was auch immer das heißen mag.
Die Einigung in Moskau gibt den kur­di­schen Auf­stän­di­schen noch etwas Zeit, die Unzu­frie­denheit über den Beschluss der Unter­werfung unter die syrische Armee zu erklären und in allen Rängen durch­zu­setzen, um Pro­vo­ka­tionen zu verhindern.