Die New York Times ist bekanntermaßen neben der Washington Post die Haus- und Hofpostille der Demokraten, der Clintons und der Globalisierer. Hier konnte die Bundeskanzlerin immer auf wohlwollende Berichterstattung und Kommentare vertrauen. Insbesondere die herzliche Abneigung zwischen Herrn Präsident Donald Trump und Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel machte sie den beiden linksglobalistischen Medien mehr als sympathisch, frei nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Doch offenbar ist Frau Bundeskanzlerin auch dort gründlich abgeschrieben. Fasst man den Beitrag in der New York Times in einem Satz zusammen, hieße dieser „Frau Merkel hat Deutschland zerstört und niemand kann das jetzt noch gradebiegen“.
Schon gar nicht Frau Kramp-Karrenbauer, die auch in der Mainstreampresse als blasser „Merkel-Klon“ tituliert wird.
Der Autor des Artikels, Oliver Nachtwey, ist ein deutscher Soziologe, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler. Er ist derzeit Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel. Er ist Autor des Buches „Die Abstiegsgesellschaft“, eine Entwicklung, die er in seinem Beitrag in der NYT (New York Times) in knappen Umrissen zutreffend nachzeichnet.
Herr Nachtweys Beitrag ist sehr sachlich versiert, zurückhaltend im Ton, verheerend in der Aussage.
Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel hat mit ihrem Regierungsstil die Wähler vergrätzt und irritiert und die Parteienlandschaft zerstört:
„The stability (and even monotony) associated with German politics under Ms. Merkel appears to be coming to an end. Her looming retirementmarks a deepening crisis of the German political system that threatens not just the future of the country, but of the European Union.
Explanations for this shake-up often begin and end with Ms. Merkel. Her handling of the so-called refugee crisis and her downbeat, aloof style alienated large chunks of the electorate. The gradual weakening of the centrist parties has in turn fed polarization and the fragmentation of the electorate.“
Übersetzung: Die Stabilität (und sogar Monotonie) der deutschen Politik unter Frau Merkel scheint zu Ende zu gehen. Ihr sich abzeichnender Ruhestand markiert eine sich vertiefende Krise des deutschen politischen Systems, die nicht nur die Zukunft des Landes bedroht, sondern auch die der Europäischen Union.
Erklärungen für diese drastischen Veränderungen beginnen und enden oft bei Frau Merkel. Die Art, wie sie mit der sogenannten Flüchtlingskrise umging und ihr niederdrückender, abgehobener Stil brachte große Teile der Wählerschaft gegen sie auf. Die fortschreitende Schwächung der gemäßigteren Parteien hat wiederum die Polarisierung und die Zersplitterung der Wähler befördert.
Das wahre, zugrundeliegende Problem ist aber die Globalisierung und die Profitgier der Wirtschaft
Herr Nachtwey belässt es aber nicht beim Merkel-Bashing. In einem kurzen Abriss der Wirtschaftsgeschichte Deutschlands, zeichnet er den Weg des Nachkriegsdeutschlands, der von einem starken Wohlfahrtsstaat, in dem 90 Prozent der Arbeitsplätze sichere, anständig bezahlte Vollzeitbeschäftigungen waren, — wo auch eine ganze Familie vom Gehalt eines arbeitenden Mannes leben konnte -, durch immer weiter fortschreitende Erosion zu einer Gesellschaft wurde, in der mittlerweile ein Drittel der Arbeitnehmer ihre Existenz auf unsichere und/oder kurzfristige Arbeitsplätze bauen müssen. Von den zwei Drittel der noch verbleibenden, festen Arbeitsplätze besteht ein guter Teil aus dem Niedriglohnsektor, der Millionen von Arbeitnehmern beschäftigt, die davon nicht oder kaum leben können und noch Zweitjobs irgendwelcher Art haben – und damit oft deutlich mehr als Acht-Stunden-Tage ableisten… für ein Hungergehalt.
Herr Nachtwey schildert dem amerikanischen Leser den permanenten Abstieg der Unterklasse und des unteren Mittelstandes in die Armut. Die durchschnittlichen Realeinkommen sinken seit 25 Jahren: „Die unteren 40 Prozent der Haushalte sind seit rund 25 Jahren mit jährlichen Nettoeinkommensverlusten konfrontiert, während die Sorte Arbeitsplätze, die langfristige Stabilität bieten, ständig schwinden. Die Anzahl prekärer Jobs, wie temporärer Beschäftigungen, ist explodiert.“.
Die Migration zwingt die untere Hälfte der Gesellschaft in einen noch härteren Existenzkampf
Diese Bedrohung des sozialen Niederganges, erklärt Herr Nachtwey, befeuere auch die Fremdenfeindlichkeit. Gerade die untere Hälfte der Gesellschaft habe wenig Verständnis für den Jubel über die Zuwanderer, sondern sehe sie als Konkurrenten im unteren Arbeitssegment und als teure Kostgänger, die von ihren hart erarbeiteten Steuergeldern auch noch massenhaft unverdiente Wohltaten geschenkt bekommen, während der hart arbeitende Deutsche, der sowieso schon jeden Euro in der Hand herumdrehen muss, noch weniger zur Verfügung hat.
Überdies wird der berechtigte Protest der unteren Hälfte des Volkes nicht nur nicht gehört, sondern auch noch arrogant als „rechtspopulistisch“ abgekanzelt und die Aufbegehrenden werden beschimpft.
Die Wahlergebnisse und die Zersplitterung der Parteienlandschaft, indem die politischen Ränder an Gewicht und Wählern gewinnen, erklärt Herr Nachtwey so:
„Wenn ein Aufstieg nicht mehr möglich erscheint und kollektiver sozialer Protest fast nicht existiert oder unwirksam ist, werden die Menschen aufgebracht. Dies hat zu einer zunehmenden Unzufriedenheit mit den alten großen Parteien, den Christdemokraten und den Sozialdemokraten geführt.“
Frau Bundekanzlerin Merkel, so urteilt er nachsichtig, sei aber auch nur eine Pollitikerin und diese Entwicklung hin zum wachsenden Prekariat sei nicht nur ihre Verantwortung. Das ist sehr freundlich von ihm, ignoriert aber, dass dieser Globalisierungsplan der globalen Superkonzerne genau das geplant hat, nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Die Flutung der Industrieländer mit Migranten hat nämlich genau diesen Zweck, nämlich ein Überangebot von Arbeitskräften zu schaffen, um das die Menschen konkurrieren müssen und daher für immer weniger Geld arbeiten. Das ist keine unerwartete, katastrophale Nebenwirkung, sondern eines der Ziele, die der Weltwirtschaftsrat ganz offen anstrebt, wie der brillante Blogger Norbert Häring es in seinem Aufsatz „Warum Migration gut fürs Geschäft ist: Das Weltwirtschaftsforum und die Willkommenskultur“ darlegt.
Die Webseite „Der Freitag“ beschreibt in dem Beitrag „Niederlage, jeden Tag“ so ein prekäres Verhältnis.
„Er nennt sich für heute Sven. Seit anderthalb Jahren arbeitet er als Paketbote für DHL. Ein athletischer junger Mann, der studiert hat und mehrere Instrumente spielt, aber nach der Uni keinen Job gefunden hat. Für den das hier eine Übergangslösung ist. „Die meisten bleiben hier nur sieben bis acht Monate“, sagt er. Es ist hart, stressig, kräftezehrend. Er hasst diesen Job. (…) Sven kennt die Geschichten über die Billigkonkurrenten, er weiß, dass es ihm besser geht. Aber besser als mies ist immer noch nicht gut. (…) Der Preiskampf ist hässlich. Für das niedrigere Angebot der Billigkonkurrenten wie Hermes zahlen dessen Fahrer einen hohen Preis. Gerade erst warf die Düsseldorfer Obdachlosenhilfe Hermes vor, dass dessen Subunternehmer ausländische Boten für so wenig Geld beschäftigen, dass diese auf der Straße wohnen müssten.“
So stellen sich die wahren Herren dieser Welt das Leben der Untermenschen vor. Und Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat 18 Jahre lang sehr tatkräftig mitgeholfen, diese Agenda auch umzusetzen, wie man heute am Endergebnis sieht. Jetzt offiziell zu lesen von einem renommierten Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler in der New York Times.
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