Im vergangenen Jahr kündigte das Verteidigungsministerium an, angesichts Nachwuchsmangels gezielt Ausländer für die Truppe anwerben zu wollen. Jetzt wurde ein eingebürgerter Afghane festgenommen, der in der Bundeswehr für einen ausländischen Geheimdienst spioniert haben soll.
Ein 50 Jahre alter Deutsch-Afghane steht im Verdacht, hochsensible Informationen der Bundeswehr an den iranischen Geheimdienst MOIS weitergegeben zu haben. Er wurde im Rheinland wegen mutmaßlicher geheimdienstlicher Agententätigkeit festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.
Laut Generalbundesanwaltschaft handelt es sich dabei um den in Afghanistan geborenen und eingebürgerten Sprachauswerter und landeskundlichen Berater der Bundeswehr Abdul Hamid S. Dieser sei »dringend verdächtig, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein«, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Den iranischen Geheimdienst soll er bereits seit mehreren Jahren mit Informationen beliefert haben. Der Verdächtige war demnach etwa über Teile des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan im Bilde. Unklar ist, ob er auch über andere Gebiete informiert war, die für deutsche Sicherheitsbehörden von Interesse sind.
Anfang 2018 veranlasste die Bundesanwaltschaft eine Razzia in mehreren deutschen Bundesländern, wobei Wohnungen und Geschäftsräume von zehn mutmaßlichen iranischen Agenten durchsucht wurden. Basis für die Aktion waren Hinweise des Bundesamts für Verfassungsschutz.
Die Verdächtigen sollen Mitglieder der sogenannten Quds-Einheit gewesen sein, die eine Spezialeinheit der iranischen Revolutionsgarden ist. Sie stehen im Verdacht, Mordanschläge gegen Regimekritiker im westlichen Ausland zu organisieren. Konkrete Festnahmen gab es damals noch nicht. Dabei wurde man auf Abdul Hamid S. aufmerksam.
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Erstveröffentlichung auf FreieWelt.net