Frank­reichs Gelb­westen wollen mit eigener Liste zur Euro­pawahl antreten

Die fran­zö­si­schen Gelb­westen (»Gilets jaunes«) werden zur Euro­pawahl am 26. Mai 2019 mit einer eigenen Liste antreten. Spit­zen­kan­di­datin ist die 31-jährige Ingrid Levav­asseur. Die Gelb­westen lassen sich nicht in das über­holte poli­tische Rechts-Links-Schema einordnen.
Macron ist ein neuer poli­ti­scher Gegner erwachsen: die Gelb­westen (»Gilets jaunes«). Bisher hatte sich die Pro­test­be­wegung alleine darauf kon­zen­triert, in Tau­sen­derzahl regel­mäßig und oft gegen Macron zu demons­trieren und immer vehe­menter dessen Rück­tritt zu fordern. Jetzt erklimmen die Gelb­westen die nächste Stufe. Zur Euro­pawahl am 26. Mai 2019 werden sie eine eigene Liste auf­stellen. Ihre Spit­zen­kan­di­datin ist die 31-jährige Ingrid Levav­asseur, die wir vor einiger Zeit hier bei der Freien Welt bereits etwas detail­lierter vor­ge­stellt hatten.
Man sei derzeit erst im Aufbau dieser Liste, sagte Levav­asseur in einem Interview mit dem fran­zö­si­schen pri­vaten Fern­seh­sender BFMTV (die Staats­sender ver­weigern den Gelb­westen jedwede Plattform und melden grund­sätzlich nur angeb­liche Straf­taten seitens der Pro­test­be­wegung). Bisher stünden zehn Leute auf der Liste zur Euro­pawahl, man wolle die Liste aber mit bis zu 80 Per­sonen besetzen. Man wolle vor­be­reitet sein, falls die Ergeb­nisse, die man ihnen pro­gnos­ti­ziert, wirklich erzielt werden. Aktuell geht man in den fran­zö­si­schen Umfra­ge­insti­tuten von einem Ergebnis bei etwa 13 Prozent für die Gelb­westen aus.
Zulauf bekommen die Gelb­westen aus allen poli­ti­schen Lagern. Es gibt keine vor­herr­schende poli­tische Aus­richtung im Kreise der Pro­test­be­wegung. Daher ist eine Ein­ordnung der »Gilets jaunes« in das alte, längst über­holte poli­tische Denk­muster »Rechts-Links« auch nicht möglich. Bei aller Unter­schied­lichkeit eint sie eine Tat­sache: So wie es momentan in Frank­reich poli­tisch läuft, kann, darf und wird es nicht weiter laufen.


Quelle: freiewelt.net