Symbolfoto Goldbarren - By Andrzej Barabasz (Chepry) - Own work, CC BY-SA 4.0, Link

Italien baut Anti-EU-Achse

von Soeren Kern

  • “Heute beginnt eine Reise, die in den kom­menden Monaten wei­ter­gehen wird, für ein anderes Europa, für eine Ver­än­derung der Euro­päi­schen Kom­mission, der euro­päi­schen Politik, die in ihren Mit­tel­punkt das Recht auf Leben, auf Arbeit, auf Gesundheit und Sicherheit stellt, all das, was die euro­päi­schen Eliten ver­neinen, die von [dem unga­ri­schen Mil­li­ardär und Phil­an­thropen George] Soros finan­ziert und von Macron ver­treten werden”, sagte der stell­ver­tre­tende ita­lie­nische Minis­ter­prä­sident und Innen­mi­nister Matteo Salvini.
  • “Sowohl Prä­sident Macron als auch Frau Merkel haben sich ent­täuscht über den Anstieg des Popu­lismus und Natio­na­lismus und Europas Her­umeiern ange­sichts von Pro­blemen wie dem Kli­ma­wandel und der Mas­sen­mi­gration geäußert …”, schreibt The Times.
  • “Das Einzige, was ich über die euro­päi­schen Wahlen mit Sicherheit weiß, ist, dass die Sozia­listen und Kom­mu­nisten in Brüssel immer weniger werden – sie haben schon genug Schaden ange­richtet”, so Matteo Salvini.

Ita­liens Innen­mi­nister Matteo Salvini steht an der Spitze von Bestre­bungen, eine gesamt­eu­ro­päische popu­lis­tische Allianz zu bilden, um es im Kampf um die Zukunft der Euro­päi­schen Union mit dem pro­eu­ro­päi­schen Estab­lishment auf­zu­nehmen. Das Ziel ist es, die Sou­ve­rä­nität von nicht gewählten Büro­kraten in Brüssel zurück­zu­ge­winnen und wichtige Befug­nisse der EU zurück an die natio­nalen Regie­rungen zu übertragen.
Deutschland und Frank­reich, die selbst­er­nannten Wächter der euro­päi­schen Inte­gration, reagieren auf die Her­aus­for­derung mit einem ambi­tio­nierten Gegen­entwurf, um die Euro­päische Union zu einer “ent­schlos­se­neren Macht auf der Welt­bühne” zu machen.
Der Showdown, der droht, die Euro­päische Union zwi­schen euro­skep­ti­schen Natio­na­listen und euro­freund­lichen Glo­ba­listen zu spalten, wird in den kom­menden Wochen und Monaten – im Vorfeld der Wahlen zum Euro­päi­schen Par­lament Ende Mai – an Hitze gewinnen.
Während eines Besuchs in War­schau am 9. Januar sagte Salvini, der derzeit mäch­tigste Poli­tiker Ita­liens, dass Popu­listen aus Italien und Polen einen “euro­päi­schen Frühling” ent­fachen und ein “neues Gleich­ge­wicht” bilden sollten, um den Ein­fluss Deutsch­lands und Frank­reichs im Euro­pa­par­lament zurückzudrängen:
“Das Europa, das im Juni geschaffen werden wird, wird anders sein als das heutige, das von Büro­kraten gemanagt wird. In Europa hat man immer von einer fran­zö­sisch-deut­schen Achse gesprochen. Wir bereiten ein neues Gleich­ge­wicht und eine neue Energie in Europa vor. Es wird einen gemein­samen Akti­onsplan geben, der Europa fri­sches Blut inji­ziert, neue Stärke, neue Energie. Polen und Italien werden die Prot­ago­nisten dieses neuen euro­päi­schen Früh­lings sein, dieser Wie­der­geburt echter euro­päi­scher Werte, mit weniger Büro­kratie und mehr Arbeit und mehr Familie, und vor allem anderen: mehr Sicherheit.”
Salvini ver­sucht, einen neuen poli­ti­schen Block – “Allianz der Sou­ve­rä­nisten” genannt – zu bilden, der Natio­na­listen und Popu­listen aus ganz Europa umfassen und sich an den bevor­ste­henden Wahlen zum Euro­pa­par­lament betei­ligen soll. Das Ziel ist es, nationale Sou­ve­rä­nität zurück­zu­ge­winnen, indem die poli­tische Zusam­men­setzung des Euro­päi­schen Par­la­ments geändert wird und in der Folge dann auch die EU-Exe­kutive, die Euro­päische Kom­mission und schließlich der Euro­päische Rat, wo die natio­nalen Füh­rungen der Länder die wich­tigsten EU-Ent­schei­dungen treffen.
Die Mit­glieder des über­staat­lichen EU-Par­la­ments orga­ni­sieren sich wie in natio­nalen Par­la­menten nach ideo­lo­gi­schen Frak­tionen. Derzeit gibt es acht solcher Gruppen im Euro­päi­schen Par­lament. Die größte von ihnen ist die rechts von der Mitte ste­hende Euro­päische Volks­partei (zu deren wich­tigsten Pfeilern die CDU der deut­schen Bun­des­kanz­lerin Angela Merkel gehört), gefolgt von der Pro­gres­siven Allianz der Sozia­listen und Demo­kraten, der Gruppe der Euro­päi­schen Kon­ser­va­tiven und Reformer sowie der Allianz der Libe­ralen und Demo­kraten für Europa (ALDE). Die jüngste Ent­scheidung der Partei des fran­zö­si­schen Prä­si­denten Emmanuel Macron, En Marche, sich ALDE anzu­schließen, könnte diese nach den Wahlen im Mai zum zweit­größten Block im Euro­päi­schen Par­lament machen. Bislang ist sie der viertgrößte.
In Polen traf sich Salvini mit Minis­ter­prä­sident Mateusz Mora­wiecki, Innen­mi­nister Joachim Brud­ziński und Jarosław Kac­zyński, dem ein­fluss­reichen Führer der regie­renden Partei für Recht und Gerech­tigkeit (PiS), die derzeit Teil der Gruppe Euro­päische Kon­ser­vative und Reformer (ECR) ist. Wenn die 18 Abge­ord­neten der bri­ti­schen Kon­ser­va­tiven, die derzeit noch der ECR ange­hören, nach dem Brexit aus­scheiden, droht die ECR aus­ein­an­der­zu­brechen, und die PiS stünde dann ohne eine Fraktion dar. Es ist unwahr­scheinlich, dass sie sich der Euro­päi­schen Volks­partei anschließen wird, weil dieser bereits Polens größte Oppo­si­ti­ons­partei, die Bür­ger­plattform, angehört. Folglich könnte die neue, von Salvini geführte Gruppe, für die PiS eine attraktive Option sein.
Salvini hat bereits die popu­lis­ti­schen Par­teien Frank­reichs und der Nie­der­lande – Marine Le Pens Nationale Samm­lungs­be­wegung (ehemals Front National) und Geert Wilders’ Partei für die Freiheit – über­zeugt, sich seiner Gruppe anzu­schließen. Sollten nun auch noch die PiS und die in Öster­reich mit­re­gie­rende FPÖ hin­zu­kommen, könnte Sal­vinis Allianz der Euro­skep­tiker auf bis zu 150 Sitze im Euro­pa­par­lament kommen. Damit wäre sie die dritt­größte Fraktion und hätte merk­lichen Ein­fluss auf die EU-Gesetzgebung.
Die Fidesz-Partei (Unga­rische Bür­ger­al­lianz) des unga­ri­schen Minis­ter­prä­si­denten Viktor Orbán bleibt wei­terhin Teil der Euro­päi­schen Volks­partei, die sich gegen For­de­rungen gestellt hat, ihn wegen seiner euro­skep­ti­schen und gegen Ein­wan­derung gerich­teten Ansichten raus­zu­werfen. Orbáns Sprecher Zoltan Kovacs begrüßte Sal­vinis Pläne, eine popu­lis­tische Allianz zu gründen:
“Die War­schau-Rom-Achse ist eine groß­artige Ent­wicklung, mit der große Hoff­nungen ver­knüpft sind. Ich würde es gerne sehen, wenn Europa eine poli­tische Kraft rechts von der EVP hätte, eine Rom-War­schau-Achse, die in der Lage ist, zu regieren, Ver­ant­wortung zu über­nehmen und sich der Ein­wan­derung zu widersetzen.”
Orbán ist jedoch nicht willens, die Euro­päische Volks­partei zu ver­lassen. Einige Beob­achter glauben, dass er geneigt ist, bei der EVP zu bleiben, weil diese ihn als die ein­fluss­reichste Grup­pierung im Euro­päi­schen Par­lament vor Ver­gel­tungs­maß­nahmen seiner Wider­sacher aus dem Pro-EU-Lager schützt.
Jeden­falls haben sich sowohl Salvini als auch Orbán dafür aus­ge­sprochen, eine “Anti-Ein­wan­de­rungs-Achse” zu schaffen, die darauf zielt, der Pro-Migra­tions-Politik der Euro­päi­schen Union etwas ent­ge­gen­zu­setzen. Bei einem Treffen in Mailand am 28. August gelobten die beiden, mit Öster­reich und der Visegrad-Gruppe – dazu gehören die Tsche­chische Republik, Ungarn, Polen und die Slo­wakei – zusam­men­zu­ar­beiten, um sich der Pro-Migra­tions-Gruppe von EU-Ländern zu wider­setzen, die von Frank­reichs Prä­sident Emmanuel Macron ange­führt wird.
Auf einer gemein­samen Pres­se­kon­ferenz sagte Salvini:
“Heute beginnt eine Reise, die in den kom­menden Monaten wei­ter­gehen wird, für ein anderes Europa, für eine Ver­än­derung der Euro­päi­schen Kom­mission, der euro­päi­schen Politik, die in ihren Mit­tel­punkt das Recht auf Leben, auf Arbeit, auf Gesundheit und Sicherheit stellt, all das, was die euro­päi­schen Eliten ver­neinen, die von [dem unga­ri­schen Mil­li­ardär und Phil­an­thropen George] Soros finan­ziert und von Macron ver­treten werden.”
“Wir stehen auf der kon­ti­nen­talen Ebene kurz vor einem his­to­ri­schen Wen­de­punkt. Ich bin erstaunt über die Abstumpfung einer poli­ti­schen Linken, die nur noch exis­tiert, um andere zu bekämpfen, und die glaubt, dass Mailand nicht Gast­geber für den Prä­si­denten eines euro­päi­schen Landes [Ungarn] sein soll, so, als wenn die Linke die Auto­rität hätte, zu ent­scheiden, wer das Recht hat, zu reden und wer nicht – und sich dann wundert, dass sie keiner mehr wählt.”
“Dies ist das erste in einer langen Reihe von Treffen, um die Geschicke zu wenden, nicht nur die Ita­liens und Ungarns, sondern des ganzen euro­päi­schen Kontinents.”
Orbán fügte hinzu:
“Bald werden euro­päische Wahlen statt­finden, und vieles muss sich ändern. Im Moment gibt es in Europa zwei Seiten: Die eine wird von Macron geführt, der die Mas­sen­mi­gration unter­stützt. Die andere wird von Ländern geführt, die ihre Grenzen schützen wollen. Ungarn und Italien gehören zur letzteren.”
“Ungarn hat gezeigt, dass wir Migranten auf dem Land stoppen können. Salvini hat gezeigt, dass Migranten auf See gestoppt werden können. Wir danken ihm dafür, dass er Europas Grenzen schützt.”
“Migranten müssen zurück in ihre Länder geschickt werden. Brüssel sagt, dass wir das nicht können. Sie haben auch gesagt, dass es unmöglich sei, Migranten auf dem Landweg zu stoppen, doch wir haben das geschafft.”
“Salvini und ich, wir scheinen das gleiche Schicksal zu teilen. Er ist mein Held.”
 
Deutschland und Frank­reich ant­worten auf diese Her­aus­for­derung, indem sie auf noch mehr euro­päische Inte­gration setzen. Wie die Lon­doner Times am 10. Januar berichtete, schicken sich Merkel und Macron an, einen Vertrag, das soge­nannte “Aachener Abkommen”, zu unter­zeichnen, der “eine neue Ära der Inte­gration bringen” soll, indem er eine “gemeinsame Verteidigungs‑, Außen- und Wirt­schafts­po­litik schmiedet, eine nie dage­wesene Zwil­lings­part­ner­schaft, die als Pro­totyp für die Zukunft der Euro­päi­schen Union betrachtet wird”.
Weiter schreibt The Times:
“Regionen bei­der­seits der fran­zö­sisch-deut­schen Grenze werden dazu ermuntert, ‘Euro­di­strikte’ zu bilden, in denen die Wasser‑, Elek­tri­zitäts- und Nah­ver­kehrs­netze ver­schmolzen werden. Berlin und Paris werden Gelder bereit­stellen, um Anreize für solche grenz­über­schrei­tenden Gebiete zu schaffen, zu denen auch gemeinsame Kran­ken­häuser, Struk­tur­ent­wick­lungs­pläne oder Umwelt­pro­jekte gehören könnten. Einige Poli­tiker sehen hierin einen Test­ballon für die zukünftige Inte­gration der EU.”
“Beide Länder werden Lob­by­arbeit leisten, damit Deutschland einen stän­digen Sitz im Welt­si­cher­heitsrat erhält, neben den Sie­ger­mächten des Zweiten Welt­kriegs Frank­reich, den USA, China, Russland und Großbritannien.”
“Frank­reich und Deutschland beab­sich­tigen zudem, in Brüssel mit einer Stimme zu sprechen und vor ent­schei­denden Treffen der Euro­päi­schen Union eine gemeinsame Position fest­zu­legen, um die EU auf diese Weise zu einer ent­schlos­se­neren Kraft auf der Welt­bühne zu machen. Zu einer Zeit, wo die liberale Ordnung weltweit bedroht ist, soll das Abkommen signa­li­sieren, dass Frank­reich und Deutschland die Werte des Mul­ti­la­te­ra­lismus hoch­halten. Sowohl Prä­sident Macron als auch Frau Merkel haben sich ent­täuscht über den Anstieg des Popu­lismus und Natio­na­lismus und Europas Her­umeiern ange­sichts von Pro­blemen wie dem Kli­ma­wandel und der Mas­sen­mi­gration geäußert …”
“Das kurze Dokument wird am 22. Januar in Aachen unter­zeichnet werden, dem alten deut­schen Kurort an der Grenze zu Belgien und den Nie­der­landen. Noch am gleichen Tag sollen die beiden natio­nalen Par­la­mente es ratifizieren.”
“Die Ortswahl hat eine hohe Sym­bol­kraft. Aachen, in Frank­reich bekannt als Aix-la-Cha­pelle, war unter Karl dem Großen die Haupt­stadt des Fran­ken­reichs und wech­selte in der Geschichte oft zwi­schen deut­scher und fran­zö­si­scher Herrschaft.”
“Nach außen gedrungene Text­pas­sagen des Aachener Abkommens beschreiben eine ‘Har­mo­ni­sierung’ von Wirt­schafts­vor­schriften und die Koor­di­nation der Wirt­schafts­po­litik zwi­schen den Staaten, geleitet von einem Expertenrat.”
“Der Text spiegelt den Wunsch Macrons wider, den Konsens zwi­schen Frank­reich und Deutschland zu nutzen, um die EU zu einer wich­ti­geren glo­balen Macht zu machen.”
“Die beiden Regie­rungen werden ihrem Ein­ver­ständnis Aus­druck geben, ‘vor wich­tigen euro­päi­schen Treffen regel­mäßige Kon­sul­ta­tionen auf allen Ebenen durch­zu­führen, gemeinsame Posi­tionen ein­zu­nehmen und gemeinsame Stel­lung­nahmen abzu­geben.’ … Sie werden sich für eine starke und effektive gemeinsame Außen- und Ver­tei­di­gungs­po­litik ein­setzen und die Wirt­schafts- und Wäh­rungs­union vertiefen.”
“Es legt den Grund­stein für einen fran­zö­sisch-deut­schen Ver­tei­di­gungs- und Sicher­heitsrat, der als ‘poli­tische Len­kungs­gruppe’ agieren wird, bei dem jede Seite die andere beein­flusst. … An der mili­tä­ri­schen Front legt das Abkommen das Ziel fest, eine ‘gemeinsame Kultur und gemeinsame Ein­sätze’ in Übersee anzustreben.”
Es ist sicher, dass das Aachener Abkommen in beiden Ländern auf beträcht­liche Oppo­sition stoßen wird. In Frank­reich, das von der “Gelbwesten”-Protestbewegung erschüttert wurde, hat Marine Le Pen den neuen Vertrag als ein “unaus­ge­wo­genes Diktat Deutsch­lands” zurück­ge­wiesen. In Deutschland beschrieb der AfD-Vor­sit­zende Alex­ander Gauland ihn als “Erosion unserer natio­nalen Souveränität”.
Was die Haltung zu Salvini betrifft, ist die AfD gespalten. Während hoch­rangige AfD-Poli­tiker ihn ob seiner Unter­stützung der natio­nalen Sou­ve­rä­nität und seiner Oppo­sition gegen Mas­sen­mi­gration gepriesen haben, hat Alice Weidel, die AfD-Frak­ti­ons­vor­sit­zende im Deut­schen Bun­destag, scharf die Finanz­po­litik der ita­lie­ni­schen Regierung kri­ti­siert:
“Rom [hat] bereits einen kaum mehr abzu­tra­genden Schul­denberg von 2,3 Bil­lionen Euro auf­ge­türmt. Wohl­ha­bende Ita­liener trans­for­mieren ihr Ver­mögen längst ins Ausland. …”
“Wo die EU Ita­liens Haus­halts­entwurf ablehnt, poltert Innen­mi­nister Salvini: “Niemand wird auch nur einen Euro von diesem Haushalt, aus den Taschen der Ita­liener nehmen.” Dabei über­sieht er offenbar, dass Italien ohne den Tropf der EU längst insolvent wäre. Wie ist es da den Euro­päern zu ver­kaufen, wenn zukünftig 400.000 bis 500.000 Ita­liener früh­zeitig in Rente gehen können, es ein Grund­ein­kommen und eine Flattax geben soll? Das sind Wohl­taten eines Sozi­al­staats, von denen andere Mit­glieds­staaten nicht zu träumen wagen. …”
“Das Median-Ver­mögen der ita­lie­ni­schen Haus­halte liegt bei statt­lichen 240.000 Euro, während es in Deutschland nur 66.000 Euro sind. Italien gewährt Steu­er­hin­ter­ziehern Amnestie, kennt kaum Ver­mö­gens­ab­gaben und hat eine lächer­liche Erb­schafts­steuer. Statt­dessen ver­lässt man sich auf die euro­päische Soli­da­rität oder darauf, dass die EZB die Anlei­he­schulden annul­liert. Damit wäre Deutschland einmal mehr Zahl­meister. Die spinnen, die Römer!”
Ähnlich sieht es Öster­reichs Bun­des­kanzler Sebastian Kurz. Er twit­terte:
“Ich habe kein Ver­ständnis für den Bud­get­vor­schlag, der von #Italien nach #Brüssel ein­ge­meldet wurde. Wir werden sicherlich nicht für die #Schulden und popu­lis­tische Wahl­ver­sprechen anderer bezahlen.”
“Spä­testens seit der #Grie­chenland-Krise ist klar, dass die Über­schuldung gefährlich ist. Zudem zahlen sozial Schwache und Arme den höchsten Preis für diese Politik. Daher haben wir in Öster­reich auch die #Schul­den­po­litik nun endlich beendet und einen Bud­get­über­schuss nach Brüssel gemeldet.”
“Wir erwarten uns daher von der ita­lie­ni­schen Regierung, dass die bestehenden Regeln ein­ge­halten werden. Die Maas­tricht-Kri­terien gelten für alle.”
Salvini hatte die Idee eines gesamt­eu­ro­päi­schen Netz­werks natio­na­lis­ti­scher Par­teien zuerst im Juli 2018 ins Gespräch gebracht, nachdem seine Lega-Partei eine Koali­ti­ons­re­gierung mit dem frü­heren Erz­ri­valen, der Anti-Estab­lishment-Bewegung Fünf Sterne (M5S) gebildet hatte:
“Um [die ita­lie­ni­schen Wahlen] zu gewinnen, mussten wir Italien einen, nun müssen wir Europa einen. Ich denke an eine ‘Liga der Ligen von Europa’, die alle freien und sou­ve­ränen Bewe­gungen zusam­men­bringt, die ihre Völker und ihre Grenzen ver­tei­digen wollen.”
Salvini arbeitet nun an einem gemein­samen Zehn-Punkte-Pro­gramm, dessen Details noch aus­stehen. Während einer gemein­samen Pres­se­kon­ferenz in War­schau, führte Salvini aus:
“Ich habe dem PiS-Vor­sit­zenden Jarosław Kac­zyński einen Pakt für Europa vor­ge­schlagen und beab­sichtige, auch anderen diesen Vor­schlag zu unter­breiten, einen Pakt für Europa, einen Vertrag mit spe­zi­fi­schen Ver­pflich­tungen, ein Zehn-Punkte-Pro­gramm, das auf dem Modell des Ver­trags basiert, den wir in Italien unter­zeichnet haben. Dieses Über­ein­kommen würde uns erlauben, die Dif­fe­renzen zwi­schen Par­teien und geo­gra­fi­schen und kul­tu­rellen Tra­di­tionen zu über­winden. Ich möchte eine gemeinsame Allianz derer, die Europa retten wollen. Das erste Ziel ist vor allem das nächste Euro­päische Parlament …”
“Wir bereiten ein gemein­sames Pro­gramm vor, das dann anderen Par­teien und Völkern in Europa vor­ge­schlagen werden wird und auf bestimmten Themen basiert, wie Wirt­schafts­wachstum, Sicherheit, die Familie, Europas christ­liche Wurzeln – Themen, die einige in Brüssel leugnen …”
“Wir haben im Euro­päi­schen Par­lament eine Reise der Ideen begonnen, die anders sein wird als das Duopol von Sozia­listen und Mitte, das Europa immer regiert hat. … Das Einzige, was ich über die euro­päi­schen Wahlen mit Sicherheit weiß, ist, dass die Sozia­listen und Kom­mu­nisten in Brüssel immer weniger werden – sie haben schon genug Schaden angerichtet. …”
“Wenn wir die EU ändern wollen, müssen wir ambi­tio­niert sein – groß denken. Unser Ziel ist es, in allen euro­päi­schen Ländern präsent zu sein und mit anderen sou­ve­rä­nis­ti­schen Kräften zusam­men­zu­ar­beiten. … Ich weiß, dass es vielen Ländern ein Interesse an Wandel gibt. Dies ist eine his­to­rische Chance: Es ist an der Zeit, die fran­zö­sisch-deutsche Achse durch eine ita­lie­nisch-pol­nische Achse zu ersetzen.”


Quelle: Gatestone InstituteGate