Es war ein Donnerschlag in der wissenschaftlichen Welt, als das Forscherduo James Watson und Francis Crick die Struktur der DNA entdeckten. Dass es sich bei den Erbanlagen jeder Zelle in allem, was auf diesem Planeten lebt, um irgendwie verknuddelte Schnürchen im Zellkern handeln musste, war der Wissenschaft klar. Aber die detaillierte Form und Struktur dieser verknäulten Fäden im Zellkern blieb lange ein Rätsel.
Eigentlich war es ein Trio, das dem Bauplan des Lebens auf die Spur kam. Doch die Forscherin Rosalind Franklin, die schon in recht jungen Jahren an Krebs starb, hatte Röntgenaufnahmen gemacht, die den entscheidenden Funken für die Idee der Form der Doppelhelix aufbrachten. Britische Kristallographen entwickelten dann aus den Vorgaben und Parametern der Forscher die heute bekannte Doppelhelix mit den vier Protein-Sprossen der gewendelten DNA-Leiter.
Für diese bahnbrechende Entdeckung erhielten James Watson und Francis Crick 1962 den Nobelpreis, Rosalind Franklin lebte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. James Watson galt als Genie und seine Meinung war überall gefragt. Er war Kanzler am renommierten Cold Spring Harbour Laboratory an der US-amerikanischen Ostküste und stand dort in hohem Ansehen. Ehrenveranstaltungen, hochbezahlte Vorträge, Ehrenpositionen, Firmen-Vorstandsposten … James Watson hatte alles, was ein Wissenschaftler und Nobelpreisträger nur erreichen konnte.
Hochintelligent ist er, aber nicht geschickt. 2007 bereits sagte er in einem Zeitungsinterview, dass schwarze Menschen weniger intelligent seien als weiße, das würde durch viele Tests bestätigt. Das sei evolutionsbedingt so und das wisse auch jeder, der mit schwarzen Angestellten zu tun habe. Damit stellt er sich an die Seite des hochverehrten Albert Schweitzer, der sein Leben Afrika und den Menschen dort widmete, aber eine sehr ähnliche Meinung von Schwarzen hatte und die auch öffentlich kundtat.
Dabei berief sich James Watson auf breit angelegte Untersuchungen und Tests, die eigentlich alle mehr oder weniger zu dem Ergebnis kommen, dass bestimmte asiatische Ethnien (höchste Bewertung Singapur mit 108 Punkten) den höchsten durchschnittliche IQ erzielen, den niedrigsten IQ-Durchschnitt die Bevölkerung von Äquatorialguinea (mit 56 IQ-Punkten) aufweist. Deutschland liegt nach dieser Tabelle auf Platz 15 (mit 100 IQ-Punkten).
Schon damals schlug James Watson eisiger Gegenwind ins Gesicht. Er wurde dazu gedrängt, von seinem Amt als Kanzler des Cold Spring Harbour Laboratory zurückzutreten, Vorträge und Ehrungen wurden gestrichen, aus lukrativen Vorstandposten wurde er diskret hinausbefördert. Prof. Watson versuchte zu erklären, dass es doch hier um belegbare Fakten handle, dass er kein Rassist sei – vergebens. Er war wirtschaftlich schwer getroffen worden und versteigerte seinen Nobelpreis für eine Rekordsumme von fast 4,8 Millionen Dollar. Das löste zwar das finanzielle Problem, aber er litt darunter, plötzlich vom gefeierten Helden der Wissenschaft zur „Unperson“ geworden zu sein.
Anfang Januar war James Watson in einer Fernsehaufzeichnung der BBC zu Wort gekommen, wobei er seine Behauptung wiederholte, dass Schwarze genetisch bedingt weniger intelligent als Weiße seien.
Man konnte ihn dafür zwar nicht mehr wirtschaftlich strafen, aber der unisono erschallende Aufschrei in Medien und Öffentlichkeit führte dazu, dass dem einstigen Helden der Wissenschaft nun die letzten verbliebenen Ehren und Titel förmlich aberkannt wurden. Das Cold Spring Harbour Laboratory teilte in einem Kommuniqué offiziell mit, dass Herrn Watson der Titel des emeritierten Kanzlers, des Ehrentreuhänders und sein emeritierter Professorentitel aberkannt worden sei. Man hat seine Existenz damit aus den Annalen des Instituts und seit Jahren auch aus anderen Institutionen und Firmen quasi gelöscht. Er hat einen Tabubruch begangen und gegen die Political Correctness verstoßen. Ein Ketzer. Die Scheiterhaufen von heute verbrennen nicht mehr den Körper, sondern die Existenz. Hätte er einen Mord begangen, wäre er einfach nur ein Verbrecher und erhielte ein geregeltes, faires Gerichtsverfahren, in dem man ihm den Mord hätte nachweisen müssen.
James Watson aber ist ein Ketzer. Im “finsteren Mittelalter” konnte selbst ein der Ketzerei Verdächtiger sich noch vor dem Inquisitionsgericht verteidigen. Luther tat dies erfolgreich, die Jungfrau von Orleans anfangs auch. Der Franziskanerorden musste sich zeitweise auch gegen die Bezichtigungen der Häresie wehren und konnte diese Auseinandersetzung gewinnen. Heute gibt es nicht einmal mehr die Inquisition, so schlimm sie auch war. Der heutige PC-Häretiker ist ohne Möglichkeit jedweder Verteidigung.
Unter Historikern nennt man so etwas eine „damnatio memoriae“ — ein Verbot des Gedenkens. Zum Beispiel wurde im alten Ägypten auf fast allen Statuen und Reliefs der Tempel und Paläste nach dem Tode der Pharaonin Hatschepsut ihr Gesicht weggemeißelt, um ihr Andenken zu vernichten und den Fakt, dass eine (sehr fähige) Frau auf dem Pharaonenthron gesessen hatte. James Watson ist trotz seiner wissenschaftlichen Verdienste ein Untoter geworden. Er existiert gesellschaftlich nicht mehr.
Der Nobelpreisträger und (Mit)Entdecker der DNA, James Watson, ist nach einem kürzlichen Autounfall in einem Pflegeheim und nimmt seine Umwelt nur sehr eingeschränkt wahr. Es ist traurig, dass ein so genialer Wissenschaftler so enden muss, aber wahrscheinlich eine Gnade für ihn, dass er es nun nicht mehr mitbekommt.
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