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Amri-Kom­plize Bilal Ben A. mög­li­cher­weise in Tunesien in Haft

Tunis: Bilal Ben A., der Freund und mut­maß­liche Mit­wisser von Anis Amri, der Atten­täter auf den Weih­nachts­markt am Ber­liner Breit­scheid­platz, kann unter Umständen doch vom Unter­su­chungs­aus­schuss des Bun­des­tages befragt werden. Es scheine mehrere Hin­weise auf den Ver­bleib von Bilal Ben A. zu geben, berichtet “Zeit-Online” unter Berufung auf die deut­schen Über­set­zungen zweier Ver­neh­mungs­pro­to­kolle, die das tune­sische Jus­tiz­mi­nis­terium ange­fertigt hat. Bislang hatten die Bun­des­re­gierung und der Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) erklärt, sie würden seinen Auf­ent­haltsort nicht kennen.
Den Pro­to­kollen zufolge sei A. am 15. Juni 2017 und am 11. Sep­tember 2017 von einem Amts­ge­richt in Tunis als Ter­ror­ver­däch­tiger ver­nommen. Außerdem habe der Bun­des­nach­rich­ten­dienst (BND) im ver­gan­genen Jahr ver­sucht, mehr über das Schicksal von A. zu erfahren. Die Infor­ma­tionen des BND seien aller­dings wider­sprüchlich: Ent­weder sei A. dem­zu­folge nach den Befra­gungen unter Auf­lagen frei­ge­lassen worden — oder er befinde sich bereits seit Juli 2017 in Haft, heißt es in den Pro­to­kollen weiter. Der letzte Hinweis stamme aus dem März 2018. Demnach sei A. zu einer Haft­strafe von acht Jahren ver­ur­teilt worden und müsse bis Juli 2025 im Gefängnis bleiben, berichtet “Zeit-Online”. See­hofer habe Auf­klärung ver­sprochen, aber “jetzt müssen wir fest­stellen, dass die Bun­des­re­gierung offenbar schlichtweg kein Interesse an der Ermittlung des Auf­ent­halts hat”, kri­ti­sierte die Obfrau der Linken-Bun­des­tags­fraktion im Unter­su­chungs­aus­schuss, Martina Renner. Wenn die Bun­des­re­gierung die Ver­ant­wortung auf angeblich unko­ope­rative tune­sische Behörden schiebe, stehle sie sich aus der Ver­ant­wortung, so die Linken-Poli­ti­kerin weiter.
Quelle: dts-Nachrichtenagentur