Bafin nennt Bedin­gungen für Großbankenfusion

Frankfurt/Main — Die Finanz­auf­sicht Bafin skiz­ziert Bedin­gungen für eine Groß­ban­ken­fusion in Deutschland. Es gebe Kon­stel­la­tionen, in denen eine Kon­so­li­dierung Sinn ergebe, sagte Raimund Röseler, der Exe­ku­tiv­di­rektor der Bafin, dem “Han­dels­blatt” (Mitt­wochs­ausgabe). “Dabei genügt es dann aber in aller Regel nicht, dass man zwei Institute einfach zusam­menlegt und sonst nichts ändert”, so Röseler weiter.Darüber hinaus dürfe keine Bank ent­stehen, die zu groß sei, um sie fallen zu lassen. “Wenn zwei große Institute fusio­nieren wollen, müsste man genau prüfen, welche Abwick­lungs­hin­der­nisse mög­li­cher­weise bestehen – und wie man diese redu­zieren kann”, sagte der Bafin-Exe­ku­tiv­di­rektor. Die Deutsche Bank und Com­merzbank haben am Sonntag Fusi­ons­ge­spräche ange­kündigt. Einige Poli­tiker hoffen, dass dadurch ein natio­naler Ban­ken­champion ent­steht. “Es ist sicher sinnvoll, min­destens eine große deutsche Bank zu haben, die die deutsche Industrie weltweit begleiten kann”, sagte Röseler dazu. Aber das sei Indus­trie­po­litik und kein Thema für die Ban­ken­auf­sicht. Bei den öffentlich-recht­lichen Banken sprach er sich klar für Fusionen aus. “Im Lan­des­banken-Sektor gibt es Kon­so­li­die­rungs­bedarf. Es gibt nicht genügend Funk­tionen für die ver­blie­benen Lan­des­banken”, so Röseler. Bei der geplanten Stützung der NordLB rechnet der Bafin-Exe­ku­tiv­di­rektor nicht mit einem Veto aus Brüssel. “Falls die EU-Kom­mission an der einen oder anderen Stelle Anmer­kungen hat, müssen die Betei­ligten nach­bessern”, sagte Röseler dem “Han­dels­blatt”. Alter­nativ gebe es zudem “noch das Angebot der pri­vaten Investoren”. 

 


(dts Nach­rich­ten­agentur) Foto: Banken-Hoch­häuser, über dts Nachrichtenagentur