Grüne werfen Regierung Baga­tel­li­sierung von Rechts­extre­mismus vor

Berlin — Die innen­po­li­tische Spre­cherin der Grünen-Bun­des­tags­fraktion, Irene Mihalic, hat der Bun­des­re­gierung ange­sichts neuer rechts­extremer Gewalt­dro­hungen gegen Poli­tiker und andere öffentlich her­aus­ge­hobene Per­sonen eine Baga­tel­li­sierung des Rechts­extre­mismus vor­ge­worfen. “Es ist mir unver­ständlich, warum die Bun­des­re­gierung zu diesen gefähr­lichen Ent­wick­lungen wei­terhin keine Stellung bezieht und auch auf unser detail­liertes Nach­fragen in den Gremien nichts zu diesen berichtet”, sagte sie dem “Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland” (Frei­tags­aus­gaben). “Alle Vor­komm­nisse werden als Ein­zel­fälle abqua­li­fi­ziert. In See­hofers Jah­res­bilanz vor dem Innen­aus­schuss diese Woche kam das Thema der rechts­extre­mis­ti­schen Bedrohung mit keiner Silbe vor.“Mihalic sagte, es müsse Schluss sein mit Baga­tel­li­sierung: “Die Bun­des­re­gierung muss endlich valide Kennt­nisse zum Prozess der Netz­werk­bildung im gewalt­be­reiten Rechts­extre­mismus liefern.” Der Grünen-Innen­po­li­ti­kerin zufolge zeigen die Gewalt­an­dro­hungen, “dass die Nazi-Szene in Deutschland ernst macht und ver­sucht, ein Klima der Angst und Bedrohung zu erzeugen nach dem Motto: Nehmt Euch in Acht, wir sind da. Wenn wir dem nicht ent­schlossen begegnen, ist die Gefahr groß, dass wir eine ter­ro­ris­tische Bedrohung ganz neuer Qua­lität erleben.” Zuvor war bekannt geworden, dass es eine bun­des­weite Serie mut­maßlich rechts­extremer Gewalt­dro­hungen gegen Poli­tiker und andere öffentlich her­aus­ge­hobene Per­sonen gibt. Es gehe um mehr als 100 ver­schickte E‑Mails, die mit “Natio­nal­so­zia­lis­tische Offensive”, “NSU 2.0” oder “Wehr­macht” unter­zeichnet worden seien, berich­teten am Mitt­woch­abend die “Süd­deutsche Zeitung” und der NDR.

(dts Nach­rich­ten­agentur) Foto: Rechts­extreme, über dts Nachrichtenagentur