Pro Asyl ver­langt EU-See­not­ret­tungs­dienst im Mittelmeer

Nach dem Ende des euro­päi­schen Mili­tär­ein­satzes vor Libyen hat Pro Asyl die anhal­tende Betei­ligung der EU an der Aus­bildung der liby­schen Küs­ten­wache als “mora­li­schen Bankrott” bezeichnet. Bei der liby­schen Küs­ten­wache handele es sich um einen Zusam­men­schluss von Mili­zio­nären und Men­schen­schmugglern, sagte Karl Kopp, Leiter der Europa-Abteilung von Pro Asyl, der “Neuen Osna­brücker Zeitung”. Mehr als 30.000 Boots­flücht­linge seien im Zuge dieser Koope­ration abge­fangen und “in die Folter- und Ver­ge­wal­ti­gungs­lager Libyens zurück­ge­schafft” worden, beklagte er.Dennoch gehe die Aus­bildung unver­mindert weiter. “Die men­schen­ver­ach­tende Blo­ckade der zivilen See­not­rettung muss ein Ende haben”, for­derte Kopp. “Die EU hat die Pflicht, einen zivilen, flä­chen­de­ckenden EU-See­not­ret­tungs­dienst auf­zu­bauen.” Auswege aus dem huma­ni­tären Desaster böten nur legale und sichere Fluchtwege nach Europa.
 

Unkom­men­tierte Nach­richt der dts Nach­rich­ten­agentur — Foto: Boots­flücht­linge im Mit­telmeer (Archiv), Marina Militare, über dts Nachrichtenagentur