Russ­lands Bot­schafter lädt Deutsche auf Krim ein

Russ­lands Bot­schafter in Berlin, Sergej Net­schajew, hat die Annexion der Krim ver­teidigt und deutsche Besucher explizit ein­ge­laden, die Halb­insel im Schwarzen Meer zu besuchen. In der “Neuen Osna­brücker Zeitung” erklärte der Diplomat zum 5. Jah­restag des inter­na­tional nicht aner­kannten Anschlusses an Russland, ihm sei bewusst, dass sich das im Westen vor­herr­schende Bild vom Leben auf der Krim von der rus­si­schen Dar­stellung erheblich unterscheide. ”
Deshalb rufen wir nicht dazu auf, uns blind zu glauben. Wir laden Sie auf die Krim ein. Wir laden Sie ein, schönste his­to­rische Stätten und Natur­parks zu besich­tigen, mit Men­schen ins Gespräch zu kommen und sich Ihre eigene Meinung zum Leben auf der Halb­insel und zum dor­tigen Wandel zu bilden”, so der Botschafter.Die “Mythen von Annexion, Besatzung, Verfall und Men­schen­rechts­ver­let­zungen können nur deshalb bestehen, weil die Krim iso­liert wird und es keine objek­tiven Infor­ma­tionen gibt”, so Net­schajew. Die Gegner eines Anschlusses an Russland setzten darauf, objektive Ein­drücke zu ver­hindern. Net­schajew kri­ti­sierte die EU, die dazu bei­getragen habe, dass “mit einer Wasser‑, Nah­rungs­mittel- und Ener­gie­blo­ckade der Halb­insel alle men­schen­recht­lichen und mora­li­schen Stan­dards mit Füßen” getreten würden. Statt für die Rechte der Krim-Bevöl­kerung ein­zu­treten, habe die EU Visa­ein­schrän­kungen ein­ge­führt, die das Leben dort zusätzlich erschwerten. “Niemand kann dabei die Frage beant­worten, warum die Ein­wohner bestraft wurden, wenn sie doch zugleich Opfer einer ‘rus­si­schen Annexion‘ sein sollen”, so der Bot­schafter. Vielmehr würden sie dafür bestraft, dass sie sich klar für Russland ent­schieden hätten.
Trotz aller Wid­rig­keiten habe sich die Halb­insel gut ent­wi­ckelt. “Nach Jahr­zehnten des Still­stands wird die Infra­struktur wie­der­auf­gebaut. Es ent­standen ein moderner Flug­hafen in Sim­fe­ropol und die Brücke über die Straße von Kertsch. Eine Autobahn wird dem­nächst die Ost- und West­küste der Krim ver­binden. Es ist bemer­kenswert, dass die Arbeits­lo­sig­keitsrate im russ­land­weiten Ver­gleich mit die nied­rigste ist”, so Netschajew.
Seinen Worten nach waren Unab­hän­gig­keits­er­klärung und Bei­tritt zur Rus­si­schen Föde­ration sei­nerzeit der einzig mög­liche Weg, die Sicherheit und Rechte der Krim-Bevöl­kerung zu gewähr­leisten. Der Bot­schafter erin­nerte an die Ereig­nisse zu Beginn des Jahres 2014 in Kiew: “Durch den Putsch wurde die Ver­fassung ver­letzt, das Völ­ker­recht miss­achtet und das Abkommen zur Lösung der Krise in der Ukraine vom 21. Februar zer­stört, das die Außen­mi­nister von Deutschland, Frank­reich und Polen mit unter­zeichnet haben.” Der Vertrag hätte eine fried­liche Lösung zum Ziel gehabt. Statt­dessen habe ein von den USA und Teilen Europas gebil­ligter “Staatstreich” zu einer Welle anti­rus­si­scher Gewalt geführt. “In der Ukraine herrschte damals eine rus­so­phobe Anarchie”, so Net­schajew. Beim Refe­rendum hatten gut 96 Prozent der Wähler bei einer Betei­ligung von über 83 Prozent für die Wie­der­ver­ei­nigung Russ­lands und der Krim gestimmt. “Vor diesem Hin­ter­grund halten die Vor­würfe, es hätte eine Annexion gegeben, keiner Kritik stand”, erklärte der Botschafter. 

 


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Fahne von Russland, über dts Nachrichtenagentur