Foto: Herbert Reul, über dts Nachrichtenagentur

Fall Lügde: NRW-Innen­mi­nister weist Ver­ant­wortung von sich

Düs­seldorf — Nord­rhein-West­falens Innen­mi­nister Herbert Reul (CDU) weist eine Ver­ant­wortung für die Ermitt­lungs­pannen im Miss­brauchsfall Lügde von sich. “Ich bin nicht ver­ant­wortlich für jeden Fehler, den Ein­zelne in meinem Ver­ant­wor­tungs­be­reich machen”, sagte Reul der “Rhei­ni­schen Post”. Er selbst habe in dem Fall bislang keine Fehler begangen.
“Aber ich schließe es nicht aus. Niemand ist unfehlbar”, so der nord­rhein-west­fä­lische Innen­mi­nister weiter. Von einem per­sön­lichen Besuch der Opfer sehe er ab. “Ich hatte es zwar überlegt, mich aber dann dagegen ent­schieden. Das sind schließlich noch Kinder. Die fragen sich doch: Was will der Mann aus Düs­seldorf hier?”, sagte Reul. Auch die betrof­fenen Eltern und Familien werde er nicht besuchen. “Leute, die was von der Sache ver­stehen, haben mir geraten: Über­lassen Sie das lieber den Profis”, so der CDU-Poli­tiker weiter. Er sei davon über­zeugt, dass die poli­zei­liche Opfer­be­treuung in diesem Fall gut gelaufen sei. Ein Bild vom Tatort auf dem Cam­ping­platz hat sich Reul eben­falls nicht gemacht. “Ich kenne den Tatort aber von Bildern aus der Poli­zeiakte. Danach war ich scho­ckiert genug”, sagte Nord­rhein-West­falens Innen­mi­nister der “Rhei­ni­schen Post”. Unter­dessen schloss er auf­grund der Ermitt­lungs­pannen eine Reform der Poli­zei­struktur nicht aus. “Ich kläre erst auf, dann ana­ly­siere ich, dann ziehe ich Kon­se­quenzen. Da wird es keine Denk­verbote geben. Aber bevor man über Lösungen redet, muss man zuerst die Feh­ler­quellen kennen”, so Reul weiter.