Katar: Ein Wolf im Schafspelz — Financier des Isla­mismus in Europa

von Giulio Meotti

  • “Wir berichten seit Jahren über die von Doha aus­ge­hende ideo­lo­gische und reli­giöse Durch­dringung. In Form von Inves­ti­tionen und Finanz­ope­ra­tionen weitet Katar täglich sein mis­sio­na­ri­sches Netzwerk aus, das den euro­päi­schen Gesell­schaften schweren Schaden zufügt…” — Souad Sbai, die in Marokko geborene Prä­si­dentin des ita­lie­ni­schen Centro Studi Averroè.
  • Katar finan­ziert seit Jahren Mega-Moscheen in ganz Europa. Das Ziel Katars ist offenbar die Isla­mi­sierung der euro­päi­schen Diaspora.
  • “[Katars] eng­lisch­spra­chige Sender pro­du­zieren eine aal­glatte Pro­pa­ganda gegen die Feinde Katars, ver­kleidet in westlich-libe­raler Rhe­torik. Al Jazeeras jüngstes Projekt — sein Social-Media-Kanal AJ+ — richtet sich an junge, pro­gressive Ame­ri­kaner. Die Doku­men­ta­tionen über die Übel Israels, Saudi-Ara­biens und der Trump-Regierung bewegen sich zwi­schen glü­hender Bericht­erstattung über Rech­te­kam­pagnen für Trans­se­xuelle und emo­tio­nalen Appellen für die Notlage von Asyl­be­werbern an der Süd­grenze Ame­rikas — scheinbar unver­einbare Themen für einen von einem wah­ha­bi­ti­schen Regime kon­trol­lierten Sender… Katar ist heute der größte aus­län­dische Geld­geber für ame­ri­ka­nische Uni­ver­si­täten.” — Daniel Pipes, Prä­sident des Nahost-Forums.

Im Oktober besuchte der ita­lie­nische Innen­mi­nister Matteo Salvini Katar, den “Ener­gie­riesen”, wo er das Emirat dafür lobte, “den Extre­mismus nicht mehr zu unter­stützen”. Leider ist das Gegenteil der Fall. Katar, “der andere wah­ha­bi­tische Staat”, inter­es­siert sich offenbar nicht nur für seine wirt­schaft­lichen Bezie­hungen zu Europa, sondern auch für den Export seiner Marke des poli­ti­schen Islam.
Nach einem neuen Buch Qatar Papers: How the Emirate Finances Islam in France and Europe der beiden fran­zö­si­schen Jour­na­listen Christian Chesnot und Georges Mal­brunot hat Katar allein in Italien 22 Mil­lionen Euro für isla­mische Pro­jekte aus­ge­geben. Diese Finan­zierung hat prak­tisch einen ein­zigen Begüns­tigten: die Union der Isla­mi­schen Gemein­schaften und Orga­ni­sa­tionen in Italien (UCOII), der Nähe zur von Katar gehät­schelten Orga­ni­sation der Mus­lim­bru­der­schaft vor­ge­worfen wird, deren Sprachrohr die Medi­en­stelle Katars, Al Jazeera, in der Haupt­stadt Doha ist.
“Katar ist heute ein füh­render För­derer des Islam in Europa”, sagte Mal­brunot in einem Interview. Sein Buch, ein wich­tiges Exposé über die isla­mis­tische Pene­tration in Europa, stellt fest, dass Katar 140 Moscheen und isla­mische Zentren in Europa mit 71 Mil­lionen Euro finan­ziert hat. Das Land mit den meisten Pro­jekten (50) war Italien, wo das Al-Houda-Zentrum in Rom 4 Mil­lionen Euro erhielt.
Ein Enkel des Gründers der Mus­lim­bru­der­schaft Hasan al-Banna, Tariq Ramadan, den mehrere Frauen wegen Ver­ge­wal­tigung und sexu­ellem Miss­brauch ange­klagt haben, hat aus Katar 35.000 Euro pro Monat als “Berater” erhalten. Der mus­li­mische Kul­tur­komplex von Lau­sanne, Schweiz, erhielt 1,6 Mil­lionen Dollar. Katar spendete 2015 ein neues Gebäude im Wert von 11 Mil­lionen Pfund am Oxford’s St Antony’s College, wo Ramadan Pro­fessor ist.
Auch in Frank­reich war Katar sehr aktiv. Dem Buch zufolge finan­zierte das Emirat das Isla­mische Zentrum von Ville­neuve-d’Ascq und das Lycée-Collège Averroès, die erste staatlich finan­zierte mus­li­mische Glau­bens­schule Frank­reichs. Das Lycée-Collège Averroès wurde zum Mit­tel­punkt eines Skandals, als einer seiner Lehrer zurücktrat, nachdem er geschrieben hatte, dass die Schule “eine Brut­stätte des Anti­se­mi­tismus” und der “För­derung des Isla­mismus” für Schüler sei.
Katar hat auch andere Moscheen in Frank­reich finan­ziert. Die Große Moschee von Poi­tiers zum Bei­spiel befindet sich in der Nähe des Ortes der Schlacht von Tours (auch bekannt als die Schlacht von Poi­tiers), wo Charles Martel, Herr­scher der Franken, die vor­rü­ckende mus­li­mische Armee von Abdul al-Rahman im Jahr 732 auf­hielt. Die Assalam-Moschee in Nantes und die Große Moschee von Paris sind weitere Beispiele.
In ihrem vor­he­rigen Buch “Nos très chers émirs” (“Unsere sehr teuren Emire”) haben Chesnot und Mal­brunot die enge Beziehung zwi­schen dem fran­zö­si­schen poli­ti­schen Estab­lishment und der kata­ri­schen Mon­archie auf­ge­zeigt. Zu den Nutz­nießern Katars gehörte das Euro­päische Institut für Human­wis­sen­schaften — eine isla­mische Ein­richtung in der Nähe des fran­zö­si­schen Zweiges der Mus­lim­bru­der­schaft — das Kurse in isla­mi­scher Theo­logie anbietet.
Unter den im Buch beschrie­benen Isla­misten ist der in Doha lebende Kle­riker Yusuf al Qaradawi, der Selbst­mord­at­tentate während der zweiten Intifada gut hieß; eine Fatwa für den Tod von Ame­ri­kanern im Irak bestä­tigte und Muslime ermu­tigte, ins Ausland zu reisen, um in Bür­ger­kriegen in Syrien und Libyen zu kämpfen. Qaradawi for­derte auch die “Eroberung Roms” und kün­digte 2013 im ägyp­ti­schen Fern­sehen an, dass ohne den Tod als Strafe für den Aus­tritt aus der Religion (Glau­bens­abfall, Apo­stasie) “der Islam heute nicht exis­tieren würde”.
“Wir berichten seit Jahren über die ideo­lo­gische und reli­giöse Durch­dringung durch Doha”, sagte Souad Sbai, die in Marokko geborene Prä­si­dentin des ita­lie­ni­schen Centro Studi Averroè. “In Form von Inves­ti­tionen und Finanz­ope­ra­tionen erweitert Katar täglich sein mis­sio­na­ri­sches Netzwerk, das den euro­päi­schen Gesell­schaften, ein­schließlich Italien, schweren Schaden zufügt”. Die Zeitung L’O­pi­nione delle Libertà zitiert Sbai und nennt Katar einen “Wolf im Schafspelz”.
Elzir Izzedin, der Imam von Florenz und Prä­sident der UCOII, gab vor drei Jahren zu: “25 Mil­lionen Euro sind aus Katar gekommen”.
Katar stand auch hinter der Gründung einer isla­mi­schen Uni­ver­sität für 5.000 Stu­denten in der kleinen süd­ita­lie­ni­schen Stadt Lecce.
Eben­falls vor zwei Jahren führte Katar mit einer Inves­tition von über 2,3 Mil­lionen Euro wichtige isla­mische Pro­jekte auf der süd­ita­lie­ni­schen Insel Sizilien durch, wo Katar offenbar rund ein Viertel der Moscheen unterstützt.
Laut dem Prä­si­denten des Nahost-Forums, Daniel Pipes, “ver­lässt sich Doha nicht nur auf die isla­mis­tische Dia­spora im Westen, um seine Agenda vor­an­zu­treiben, sondern arbeitet auch daran, west­liche Ent­schei­dungs­träger und die Öffent­lichkeit direkt zu beeinflussen”:

“Die eng­lisch­spra­chigen Sender pro­du­zieren eine aal­glatte Pro­pa­ganda gegen die Feinde Katars, ein­kleidet in westlich-liberale Rhe­torik. Al Jazeeras jüngstes Projekt — sein Social-Media-Kanal AJ+ — richtet sich an junge, pro­gressive Ame­ri­kaner. Die Doku­men­ta­tionen über die Übel Israels, Saudi-Ara­biens und der Trump-Regierung bewegen sich zwi­schen einer glü­henden Bericht­erstattung über Rech­te­kam­pagnen für Trans­se­xuelle und emo­tio­nalen Appellen für die Notlage von Asyl­be­werbern an der Süd­grenze Ame­rikas — scheinbar unver­einbare Themen für einen von einem wah­ha­bi­ti­schen Regime kon­trol­lierten Sender.
“Die von der Regierung kon­trol­lierte Qatar Foun­dation vergibt Dut­zende von Mil­lionen Dollar an Schulen, Hoch­schulen und andere Bil­dungs­ein­rich­tungen in ganz Europa und Nord­amerika. Tat­sächlich ist Katar heute der größte aus­län­dische Geld­geber für ame­ri­ka­nische Uni­ver­si­täten. Ihre Mittel dienen dem Ara­bisch­un­ter­richt und dem Unter­richt über die Kultur des Nahen Ostens, und ihre ideo­lo­gische Aus­richtung ist manchmal unver­schämt offen­sichtlich, wie im Unter­richtsplan der ame­ri­ka­ni­schen Schulen mit dem Titel “Drücke Deine Loya­lität zu Katar aus”.

Ita­liens größte Zeitung, Il Cor­riere della Serabeschrieb den kata­ri­schen Akti­vismus im Land:

“Am 24. Mai war Scheich Prinz Hamad Bin Nasser Al Thani, ein Mit­glied der kata­ri­schen Königs­fa­milie, in Pia­cenza, wo er zusammen mit den wich­tigsten Stadt­au­to­ri­täten das neue isla­mische Zentrum eröffnete; am selben Tag zog er nach Brescia, um das Band der Erwei­terung der lokalen Moschee zu durch­trennen. Zwei Tage später tauchte ein lächelnder Prinz Al Thani in Mirandola, in der Provinz Modena, zur Ein­weihung des neuen mus­li­mi­schen Gebets­zen­trums auf, das durch das Erd­beben 2012 beschädigt und im Gegensatz zur ört­lichen Pfarr­kirche neu errichtet wurde. Am 28. Mai wurde der Scheich in Vicenza ver­ewigt, wie­derum zur Eröffnung eines isla­mi­schen Zen­trums. Am 5. Juni fand eine weitere Zere­monie statt, diesmal ein Gebets­komplex und eine Koran­schule in Saronno (Varese), sogar flan­kiert vom Bischofsvikar.”

Der Analyst des Spa­ni­schen Instituts für Stra­te­gische Studien des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­riums, Oberst Emilio Sánchez de Rojas, beschul­digte sowohl Katar als auch Saudi-Arabien meh­rerer “Ein­fluss­kam­pagnen im Westen”. Katar finan­ziert seit Jahren Mega-Moscheen in ganz Europa. Das Ziel Katars ist offenbar die Isla­mi­sierung der euro­päi­schen Diaspora.
Wie es der deutsche Abge­ordnete und Nahost-Experte Rolf Müt­zenich im Jahr 2016 aus­drückte:

“Seit geraumer Zeit gibt es Hin­weise und Beweise dafür, dass deutsche Sala­fisten Hilfe erhalten, die von den Regie­rungen Saudi-Ara­biens, Katars und Kuwaits genehmigt wird in Form von Geld, der Ent­sendung von Imamen und dem Bau von Koran­schulen und Moscheen.”

The Eco­nomist hat sich auch mit der Über­nahme der euro­päi­schen Moscheen durch Katar beschäftigt.
Im Jahr 2014 hat das US-Finanz­mi­nis­terium Katar nicht nur als Finan­zie­rungs­quelle für al-Qaida genannt, sondern es scheint auch, dass Doha mit einigen Aus­set­zungen ein Haupt­un­ter­stützer der Hamas, der paläs­ti­nen­si­schen Ter­ror­or­ga­ni­sation, die die Zer­störung des Staates Israel ver­folgt, war. Während des “Ara­bi­schen Früh­lings” im Jahr 2011 unter­stützte Katar, das, durch Al Jazeera, eine wesent­liche Rolle bei der “Mit­wirkung an der Schaffung des Umfelds für den Ara­bi­schen Frühling” spielte, die Isla­misten, ver­mutlich um säkulare Dik­ta­toren in TunesienLibyen und Ägypten zu ersetzen.
Katar wurde auch vor­ge­worfen, den Isla­mi­schen Staat (ISIS) finan­ziert zu haben. General Jonathan Shaw, ein ehe­ma­liger stell­ver­tre­tender Chef des Ver­tei­di­gungs­stabs in Groß­bri­tannien, erklärte, dass Katar und Saudi-Arabien für die Ver­breitung des radi­kalen Islams ver­ant­wortlich sind. “Dies ist eine Zeit­bombe, dass unter dem Deck­mantel der Bildung der Wah­ha­bi­tische Sala­fismus unter der Welt erst ent­zündet wird. Und das wird durch sau­di­sches und kata­ri­sches Geld finan­ziert und das muss auf­hören”, sagte Gen Shaw.
Während Katars ideo­lo­gi­scher Aus­ga­ben­rausch im Westen vor­an­schreitet, ver­folgen viele Europäer, immer noch scheinbar ver­loren hinter einer wil­ligen Blindheit, ihre frucht­losen Anschul­di­gungen von “Hassrede”, “Ras­sismus” und “Isla­mo­phobie”, während radikale Muslime ihre Demo­kratien infil­trieren und wei­terhin umzingeln.


Quelle: Gatestone Institute