Meuthen: Für Euro­pawahl keine gemeinsame Kampagne

Das neue Rechts­außen-Bündnis für die Euro­pawahl wird ohne eine gemeinsame Kam­pagne antreten. “Wir gehen nicht mit einem gemein­samen Pro­gramm in die Euro­pawahl, das Projekt ist noch im Ent­stehen. Jeder fährt seine nationale Kam­pagne und ver­sucht, so viele Stimmen wie möglich zu holen”, sagte der Mit­be­gründer, der AfD-Kovor­sit­zende Jörg Meuthen, der “Frank­furter All­ge­meinen Sonn­tags­zeitung” (FAS).Meuthen hatte das Projekt am ver­gan­genen Montag mit dem Vor­sit­zenden der ita­lie­ni­schen Lega, Matteo Salvini, in Mailand vor­ge­stellt, der Name ist noch offen. Bislang gehören neben AfD und Lega die Dänische Volks­partei, die Fin­nen­partei, die FPÖ und eine est­nische Partei dazu. Sie kämen nach Pro­gnosen derzeit auf knapp fünfzig Abge­ordnete. Meuthen rechnet jedoch mit wei­terem Zulauf aus den drei Rechts­frak­tionen, die es heute im Euro­päi­schen Par­lamet gibt. “Die EFDD-Fraktion und die ENF-Fraktion wird es nach der Wahl vor­aus­sichtlich nicht mehr geben, denn die meisten der Abge­ord­neten werden zu uns kommen. Ich rechne stark damit, dass sich in Kürze auch Marine Le Pen mit ihrer Partei dem neuen Bündnis anschließt.” Wie die FAS berichtet, wird ein ent­spre­chendes Signal Le Pens in der kom­menden Woche erwartet. “Wir sollten uns so weit wie möglich öffnen. Wenn es optimal läuft, können wir sogar die zweit­stärkste Gruppe im Par­lament werden”, sagte Meuthen der FAS. Der AfD-Poli­tiker, der Ende 2017 selbst ins Euro­päische Par­lament nach­rückte, beschrieb den Grund­konsens der Partner so: “Wir sind gegen die Homoehe und gegen Gen­dergaga, und wir wollen eine sehr restriktive Migra­ti­ons­po­litik.” Er gestand ein, dass es in wich­tigen Fragen Dif­fe­renzen zwi­schen den Mit­gliedern gibt, etwa “wenn es um die Ver­teilung von Migranten geht”. So will Salvini als Innen­mi­nister weiter Migranten von Italien nach Deutschland wei­ter­ziehen lassen. “Je weniger Migranten kommen, desto leichter ist das zu lösen”, sagte Meuthen der FAS. Auch in der Wirt­schafts- und Finanz­po­litik gebe es unter­schied­liche Vor­stel­lungen: “Die AfD stellt den Euro als Gemein­schafts­währung grund­sätzlich in Frage, andere nicht.”
 

Unkom­men­tierte Nach­richt der dts Nach­rich­ten­agentur — Foto: Jörg Meuthen, über dts Nachrichtenagentur