Foto: Jobcenter in Halle, über dts Nachrichtenagentur

Pari­tä­ti­scher besteht auf Abschaffung der Hartz-IV-Sanktionen

Berlin — Der Pari­tä­tische Gesamt­verband hat seine For­derung nach einer gene­rellen Abschaffung der Sank­tionen für Bezieher von Hartz IV bekräftigt. “Sank­tionen treiben Men­schen an die Grenzen des Exis­tenz­mi­nimums und darüber hinaus. Sie sind nicht nur unmenschlich, sondern werden auch noch häufig falsch ange­ordnet”, sagte der Geschäfts­führer des Pari­tä­ti­schen Gesamt­ver­bandes, Werner Hesse, am Donnerstag.
Außerdem gebe es keinen Beleg, dass Sank­tionen erfolg­reich seien. Laut der Antwort der Bun­des­re­gierung auf eine Anfrage der Links­fraktion wurden zuletzt 46 Prozent der Wider­sprüche gegen Sank­tionen wegen feh­lender Mit­wirkung ganz oder teil­weise statt­ge­geben. 42 Prozent der Klagen waren erfolg­reich. “Wir brauchen echte För­de­rungen und Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nahmen, keine dra­ko­ni­schen Strafen”, so Hesse weiter. Der Pari­tä­tische Wohl­fahrts­verband plä­diert schon länger für die Abschaffung der Sank­tionen. Im Jahr 2018 gab es über 900.000 Sank­tionen gegen Hartz-IV-Bezieher. Fast 80 Prozent gingen auf ver­passte Termine zurück. Laut Hesse sei das völlig unver­hält­nis­mäßig: “Es kann nicht sein, dass der Kühl­schrank leer bleibt oder sogar auf­grund aus­blei­bender Miet­zah­lungen die Obdach­lo­sigkeit droht, weil jemand seinen Sach­be­ar­beiter nicht erreicht hat. Diese ver­fas­sungs­rechtlich zwei­fel­hafte Praxis muss beendet werden.”


Quelle: dts