Tür­kische Eltern­vereine fordern kos­ten­losen “Mut­ter­sprache-Unter­richt” in der Schule

Kinder aus Migran­ten­fa­milien im Land­kreis (Emmen­dingen) sollen ihre MUT­TER­SPRACHE lernen können“, titelte „Der Sonntag“ auf seiner Seite 2: http://img.der-sonntag.de/dso-epaper/pdf/DS_bre_07.04.2019.pdf. Gemeint ist, nicht mehr gegen eigene Bezahlung bei der Volks­hoch­schule lernen zu können, sondern auf Kosten der hie­sigen Steu­er­zahler in staat­lichen Schulen. Im Artikel ist von Ara­bisch­un­ter­richt die Rede, aber klar ist, dass die tür­ki­schen Initia­toren genauso Tür­kisch meinen. Ob das auch für die kur­di­schen Kinder gelten soll?
(Von Albrecht Künstle)
„Zwar sprechen die Kinder in ihren Familien ara­bische Dia­lekte, aber diese unter­scheiden sich vom inter­na­tio­nalen Hoch­ara­bisch.“ Weiter ist zu lesen: „Ganz wichtig findet sie (die Leh­rerin) Sprach- und Reli­gi­ons­un­ter­richt klar zu trennen“. Daran darf gezweifelt werden, denn ein befragter Schüler sagte, er könne dann zum Bei­spiel den Koran lesen. Als ob es nicht genügend deutsche Über­set­zungen gäbe. Aber dann wider­spricht sich sie Sprach­leh­rerin aus Ver­sehen: „In den drei Lern­gruppen sind unter­schied­liche Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keiten ver­treten.“ Also in Lern­gruppen eines reli­gi­ons­un­ab­hän­gigen Unter­richts nach Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rigkeit aufgeteilt?

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Die Migra­ti­ons­eltern wollen nun mobi­li­sieren und ver­weisen auf die Praxis in anderen Bun­des­ländern. „Kinder dürfen die Mut­ter­sprache nicht ver­lieren“, sagte die Ara­bisch-Leh­rerin – und meinte wahr­scheinlich, die Sprach­schulen-Industrie dürfe ihre Schürf­rechte an der Gold­grube Migration nicht verlieren.
In Her­bolzheim, meinem Hei­matort, kamen Ara­bisch­kurse noch nicht zustande, obwohl es 35 inter­es­sierte Kinder oder Eltern geben soll, heißt es in dem Bericht. Allzu groß scheint die Begierde, den Koran auf Ara­bisch stu­dieren zu können, nicht zu sein. Den lässt man sich auch lieber in Moscheen vor­lesen. Auch lehr­reiche ara­bische Bücher gibt es nicht, allen­falls ara­bische Über­set­zungen west­licher Fach­bücher. Auch wollen die Migran­ten­fa­milien sich erfah­rungs­gemäß hier breit machen und nicht zurück­kehren. Wozu dann staatlich bezahlten Herkunftsunterricht?
Wie ich es sehe:
  1. Die Migran­ten­kinder tun sich schon im nor­malen Schul­un­ter­richt schwer genug.
  2. Zwei­sprachig auf­zu­wachsen ist grund­sätzlich gut und wird in der Schule vermittelt.
  3. Soll auch noch die Mut­ter­sprache gepflegt werden, sollen das die Mütter zu Hause tun.
  4. Sind sie dazu nicht bereit oder in der Lage, sollen die Väter solche Kurse bezahlen.
  5. Die Sprachlehrer*innen könnten ja ver­raten, wie sie es ohne Schul­un­ter­richt machten.
  6. Die Migra­ti­ons­wirt­schaft sollte nicht noch mehr ein Selbst­be­die­nungs­laden werden.
  7. Den Imamen in den Moscheen Deutsch vor­schreiben und in den Schulen ausländisch?
  8. Wie Min­der­hei­ten­schutz oft zu Pri­vi­le­gierung wird, ist es auch mit der Heimatsprache.
  9. Irgendwann wird Tür­kisch und Ara­bisch auch in Deutschland erste Sprache werden, aber
  10. die Politik sollte alles dran­setzen, diesem Prozess nicht unnötig Vor­schub zu leisten!