Die Sozialdemokratie eines Willy Brandt, so wie sie einst in Deutschland zur Schrittmacherin von gesellschaftlicher Offenheit und unbestechlichen Streiterin für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung der Frau geworden war, gibt es nicht mehr. Sie hat sich ein ums andere Mal selbst verraten und verkauft sich grade wieder an die Öko-Moralisten der Grüninnen von Habeck und Konsorten.
Die Jusos, zunächst mit Ansätzen von Besinnung auf die alten Werte ihrer geschichtsreichen Partei, verwickeln sich in stalinistisch-faschistoide Chaos-Träumereien, schrecken längst auch vor Gewalt gegen vermeintlich „populistische Rechtsextremisten“ nicht mehr zurück.
Rosa Luxemburg wird sich im Grab umdrehen.Von solchen Wirrköpfen wurde sie wahrscheinlich umgebracht.
Ein aktuelles Fallbeispiel:
Ein sogenanntes „Jugendbündnis“ – aus Jusos, LinksJugend und Grünen-Jugend – hat im ostbayerischen Straubing gerade demonstriert, wohin der Weg gehen soll: das Gastwirtspaar eines Traditionshauses im Zentrum der Stadt hatte kürzlich einen Brief von den linksgrünroten Bündlern erhalten mit der unverfrorenen Drohung, man werde den dort monatlich abgehaltenen „Stammtisch“ der AfD künftig massiv mit „antifaschistischen Protesten begleiten“ – wie auch immer die aussehen sollten – und fordere das Gastronomenpaar daher auf, diese „rechtsradikale Veranstaltung“ lieber doch nicht mehr „abzuhalten“. Die Staatsanwaltschaft hat nach Anzeige der Gastronomen die Ermittlungen aufgenommen, nicht zuletzt nachdem schon Stunden nach der Veröffentlichung des Briefes ziemlich eindeutige „antifaschistische“ Schmierereien an einer großen Speisekarte vor dem Eingang des Gasthofes den nächsten Schrecken bei den Wirtsleuten ausgelöst hatten. Die Polizei ermittelt diesbezüglich allerdings gegen „unbekannt“.
Die einschlägigen Parteigänger im Rathaus – die CSU, die seit zehn Jahren auch den Oberbürgermeister stellt, schweigt; die Grünen und ihre Kombattanten hüsteln verlegen bis trotzig in den Frühlingshimmel – scheinen schon sehr nervös zu sein, auch wenn sie bislang nichts oder wenig verlauten lassen. Kein Wunder. Sie ahnen, dass bei der Europa-Wahl einige stimmträchtige Votum-Ohrfeigen anstehen. Nach diesem Erpressungspamphlet der rotgrünroten Krakeeler, die sich, ganz im Sinne ihrer „Mütter“-Parteien, die sich vorzugsweise als pseudo-nationale Gesinnungspolizei gerieren, können die jedoch noch lauter ausfallen.
Man darf nicht vergessen: Der EU-Spitzenkandidat der EVP, Manfred Weber, stammt auch aus der niederbayerischen Nachbarschaft. Und die AfD hatte bei der letzten Landtagswahl ausgerechnet im hiesigen Stimmkreis um die 17 Prozent…
Herr Seehofer muss getobt haben.
Es fängt damit an, dass am Ende der Punkt fehlt; der Prinzipienverrat der SPD:
Den Sozialdemokraten nach alter Fasson sind, vielleicht grade, weil sie in diesen Tagen höchst notwendig wären, in der Partei von Andrea Nahles nicht mehr gut gelitten. Den Vorzug haben Protagonisten schwammiger Verlautbarungen zur desaströsen Migrationspolitik des schmierig-glatten Koalitionspartners und der Merkelismus-Entourage, infantile Brüllreden zu den EU Kritikern Viktor Orban, H.C. Strache und anderen, wobei eine eigenständige „europäische Position“ der SPD überhaupt nicht zu erkennen ist; wahrscheinlich, weil es keine gibt.
Im EU-Parlament soll künftig die – politisch – eher konturlose Katarina Barley das Fähnchen der untergehenden SPD hochhalten.
Dabei haben gerade die derzeit agierenden Frauen in der SPD und auch bei den aufjaulenden Grüninnen die schwer erkämpften Errungenschaften von Gleichberechtigung und persönlicher Souveränität ihrer lange unterdrückten Geschlechtsgenossinnen mit verachtender Ignoranz dem religiös verbrämten Toleranz-Getue einer lutherisch-evangelisch blutleeren Göring-Eckhardt geopfert: Die Diskriminierung der Frauen durch den Islam – vom Zwang zu dieser gänzlich unerträglichen Kopfwindel bis zur (durch das deutsche Sozialsystem wohlfinanzierten) Mehrfachehe, die meist auch noch ein Zwangsgeschäft ist – wird „halt akzeptiert“, weil dies doch „letztlich“ Ausdruck der „arabischen Traditionen“ sei. Und dafür haben sozialdemokratische Frauen in dieser Partei und in den Gewerkschaften mindestens ein Jahrhundert gekämpft?
Die SPD – eine Arbeiterpartei ohne Arbeit:
Nicht dass es keine ausgebeuteten Arbeiter mehr gäbe. Diese Mär’ versuchen sich sogar schon SPD-Mitglieder selbst einzureden. Es gibt sie noch immer, bloß haben sie meist keine Bergmannshelme mehr auf und sie singen auch nicht mehr „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“. Sehr oft rackern sie zu einem Stundenlohn, für den früher kaum ein Schwarzer auf den Baumwollfeldern des Amerikanischen Südens geschuftet hätte. Heute fahren sie Pakete aus, im Stückakkord, oder sie putzen Betriebshallen und Hotelzimmer im streng getakteten Minutenrhythmus. Und sie arbeiten als „Altenpfleger“, zu einem Stundenlohn von gerade mal drei Euro. Sonst wär’s ja nicht „lukrativ“, das Geschäft, für die Investoren. Es ist wahrlich kein Geheimnis. Aber die Sozialdemokraten hadern lieber mit ihrem vermeintlich fortschrittsbegründeten Schicksal, klagen, es gebe „keine Arbeit“ mehr für sie, weil doch die „digitalen Schattenwelten ihre eigene Dynamik“ entwickelten, abseits aller politischen Konturen.
Die Konturen, nicht nur die politischen, haben sich in der Tat verändert. Aber die Sozialdemokraten sind nicht aus ihrem kürzer werdenden Schatten getreten, sondern verheddern sich stattdessen in halbherzigen Grundgesetz- und Menschenrechtserklärungen, deren Wirksamkeit gegen Null tendiert. Niemand hört ihnen dabei mehr zu.
Kein Sozi deutscher Zunge, ob nun feminin oder maskulin, ist dialektischer Müll, traut sich aber zu sagen, was das Naheliegendste von dieser Welt aus lauter Trumps und Teslas wäre:
„Schluss mit der schonungslosen Ausnutzung, ja Ausbeutung unseres Sozialsystems durch hundertausende von Wirtschaftsflüchtlingen. Die eigene Bevölkerung, vor allem die Schwachen und die Alten, müssen absoluten Vorrang haben, dafür haben wir als Sozialdemokraten jahrzehntelang gekämpft!
Wir wollen keine afrikanischen und arabischen Großfamilien mit mindestens vier Kindern an den Händen (deren Lebensunterhalt wir mit unseren Steuergeldern bestreiten) über unsere Straßen und Plätze laufen sehen!
Wir wollen keine russischen, ukrainischen, arabischen, albanischen oder rumänischen Clans dulden, die unsere Städte annektieren, mit Häme und kriminieller Skrupellosigkeit unser Sozialsystem missbrauchen!
Und wir erklären uns solidarisch mit den Gilets Jaunes, den heldenhaften Gelbwesten, auf den Straßen unserer französischen Freunde. Ja, wir bekunden unseren höchsten Respekt für sie, denn sie zeigen nicht nur mit großem Mut, wie sie konsequent um ihre Existenz kämpfen, sondern auch, dass die arrogante politische Klasse auch auf diesem Kontinent nichts dazugelernt hat, wofür Emmanuel Macron, der Wolkenkuckucksheimer wiederum der beste Beweis ist!“
Doch solche Sätze kommen Sozialdemokraten in diesem geschundenen Land aus schäbigem Kohlmief und trägem Merkelismus, aus den vielen Schulzens und Scholzens, dennoch nicht über die Lippen. Dafür sind sie allesamt zu feige, diese Damen und Dämchen und die smart daherkommen Barleys, die Gabriels und die Müllers, oder sie haben noch immer nicht erkannt, warum sie erbärmlich untergehen werden.
Sie werden hinter ihrer eigenen Schattenlinie verschwinden.
J.E. Rasch
Der Autor:
Joseph-Emich Rasch – Jahrgang 1953 – ist Linguist, Dramaturg und Kolumnist,
schrieb und inszenierte diverse Theaterstücke sowie zahlreiche Satire-Programme, wandte sich im vergangenen Jahrzehnt vermehrt der Analytischen Philosophie zu. Er ist Dozent für Kommunikation, Rhetorik und Dialektik.
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