Foto: Wolfgang Kubicki und Claudia Roth, über dts Nachrichtenagentur

Jamaika-Horror: Dob­rindt hält Neu­auflage von Ver­hand­lungs­runde für möglich

Berlin — Der Chef der CSU-Lan­des­gruppe im Bun­destag, Alex­ander Dob­rindt, sieht Chancen für eine Neu­auflage von Koali­ti­ons­ge­sprächen mit den Grünen und der FDP. “Ich will nicht aus­schließen, dass eine neue Jamaika-Ver­hand­lungs­runde ganz anders aus­gehen könnte, als vor zwei Jahren”, sagte Dob­rindt dem “Spiegel” in seiner aktu­ellen Ausgabe. Schon beim ersten Versuch nach der Bun­des­tagswahl 2017 hätten er und der Grünen-Frak­ti­onschef Anton Hof­reiter “Kom­pro­misse in der Ver­kehrs­po­litik erzielt”, so der CSU-Poli­tiker weiter.
Damals galt Dob­rindts scharfer Kurs gegen die Grünen als ein Grund für das Scheitern der Gespräche. Künftig wolle der CSU-Lan­des­grup­penchef seinen Ton mildern. “Zwar habe ich selten einen poli­ti­schen Feh­de­hand­schuh liegen lassen, aber alles hat eben seine Zeit”, sagte Dob­rindt. Er merke, “dass die Bevöl­kerung vieler Kon­flikte über­drüssig ist und sich einen anderen Stil wünscht”. Die Union müsse mehr um junge Leute werben. “Es ist kein Natur­gesetz, dass wir bei jungen Wählern von den Grünen abge­hängt werden”, so der CSU-Poli­tiker weiter. Kli­ma­schutz und Natur­schutz seien Teil des “Gen­codes christ­licher Volks­par­teien”, doch “aus­ge­rechnet hier haben wir im Wahl­kampf — auf der Straße wie auch im Netz — zu wenig Angebote gemacht”, sagte Dob­rindt dem “Spiegel”. Für ihn stehe der Kli­ma­wandel außer Frage, doch Zwangs­maß­nahmen fruch­teten hier nicht. “Aus Bürgern, die sich von gefühlten poli­ti­schen Gän­ge­lungen für den Kli­ma­schutz aus­ge­grenzt fühlen, werden mit Sicherheit keine über­zeugten Kli­ma­ak­ti­visten. Öko muss Spaß machen, um die Men­schen in der Breite zu erreichen”, so der CSU-Lan­des­grup­penchef weiter.


Quelle: dts