Foto: Polizei, über dts Nachrichtenagentur

#Lügde: Bür­ger­meister erhält Hass­mails und Drohanrufe

Lügde  — Der par­teilose Bür­ger­meister von Lügde in Nord­rhein-West­falen, Heinrich Josef Reker, hat seit Bekannt­werden des Miss­brauchs­falls in seiner Stadt Hun­derte Hass­mails und Droh­anrufe bekommen. “Sätze wie: Ich sollte mit dem Kin­der­schänder zusammen in eine Zelle gesperrt werden, gehören noch zu den harm­lo­seren Sachen, die ich zu hören bekomme”, sagte Reker der “Rhei­ni­schen Post”. Ein­schüchtern lasse er sich von den Hass­mails nicht.
“Ich habe des­wegen keine beson­deren Sicher­heits­vor­keh­rungen getroffen. Ich will der Bür­ger­meister zum Anfassen bleiben”, so Reker weiter. Er beklagte, dass die Men­schen in Lügde in Zusam­menhang mit dem mas­sen­haften Kin­des­miss­brauchs unter Gene­ral­ver­dacht gestellt würden. “Überall, wo man hinkäme, werde man verbal ange­griffen, ange­feindet, sobald man sagt, dass man aus Lügde käme. Das ist ein Stigma”, so der Bür­ger­meister von Lügde. Man sei “Tatort, aber nicht Täter. Die Men­schen hier wollen endlich in Ruhe gelassen werden”, sagte Reker der “Rhei­ni­schen Post”. Der jah­re­lange mas­sen­hafte Miss­brauch von Kindern im Alter zwi­schen vier und 13 Jahren auf einem Cam­ping­platz im ost­west­fä­li­schen Lügde soll Ende Juni in einem Prozess straf­rechtlich auf­ge­ar­beitet werden. Ein 56-jäh­riger arbeits­loser Dau­er­camper soll mit einem 34-jäh­rigen Kom­plizen  mehr als 40 Kinder miss­braucht und dabei gefilmt haben. Die Ankla­ge­schrift führe bislang 22 Opfer auf, die zum Zeit­punkt der Taten alle min­der­jährig gewesen seien, berichtet die Zeitung weiter.


Quelle: dts