Foto: Carsten Schneider, über dts Nachrichtenagentur

SPD will mit Geset­zes­no­velle gegen Spen­den­wasch­vereine vorgehen

Berlin  — Der Par­la­men­ta­rische Geschäfts­führer der SPD-Bun­des­tags­fraktion, Carsten Schneider, will mit­hilfe einer Geset­zes­no­velle gegen soge­nannte Spen­den­wasch­vereine vor­gehen. “Vereine, die ein­deutig Wahl­werbung für eine bestimmte Partei machen, müssen offen­legen, woher sie ihre finan­zi­ellen Mittel beziehen”, sagte Schneider dem “Spiegel” in seiner aktu­ellen Ausgabe. Ins­be­sondere die AfD habe sich bisher erfolg­reich davor gedrückt, die Geld­geber ihrer indi­rekten Wahl­kampf­kam­pagnen zu nennen, so der SPD-Poli­tiker weiter.
Seit 2016 hatte der “Verein zur Erhaltung der Rechts­staat­lichkeit und der bür­ger­lichen Frei­heiten” in min­destens acht Land­tags­wahl­kämpfen und beim ver­gan­genen Bun­des­tags­wahl­kampf massiv Stimmung für die AfD gemacht. Die Finan­ziers der mil­lio­nen­schweren Kam­pagnen, die von einer Schweizer Wer­be­agentur durch­ge­führt wurden, blieben im Dunkeln. Anders als Par­teien müssen Vereine die Namen von Groß­spendern nicht ver­öf­fent­lichen. Damit solche “nebu­lösen Finan­zie­rungen aus dunklen Quellen” unter­bunden werden könnten, fordere er eine Reform des Par­tei­en­gesetzes, sagte Schneider dem “Spiegel”. Die Debatte um frag­würdige Par­tei­fi­nan­zie­rungs­me­thoden wurde zuletzt durch die soge­nannte Ibiza-Affäre in Öster­reich um den inzwi­schen zurück­ge­tre­tenen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache befeuert. In einem heimlich auf­ge­nom­menen Video hatte Strache gegenüber einer ver­meint­lichen Inves­torin von einem Verein gesprochen, der zur Ver­schleierung von Geld­flüssen für Par­tei­zwecke genutzt werden könnte.
Anmerkung: Die Sozi­al­de­mo­kraten machten 2016 mit dem “Rent-a-Sozi”- Skandal Schlag­zeilen und wurden immer wieder wegen ille­galer Par­tei­spenden zu Nach­zah­lungen in Mil­lio­nenhöhe verurteilt.


Quelle: dts