Foto: Franziska Giffey, über dts Nachrichtenagentur

Vro­niplag stellt Giffeys Dok­tor­arbeit ver­nich­tendes Zeugnis aus

Berlin  — Die Pla­gi­ats­jäger der Inter­net­plattform “Vro­niplag” stellen der Dok­tor­arbeit von Fami­li­en­mi­nis­terin Fran­ziska Giffey ein ver­nich­tendes Zeugnis aus. “Die Arbeit hätte so als Dok­tor­arbeit nicht ange­nommen werden dürfen, da sind grund­le­gende Stan­dards des Zitierens von Quellen nicht ein­ge­halten worden”, sagte Gerhard Dan­nemann, Aktivist bei der Plattform, am Freitag dem Nach­rich­ten­sender n‑tv. “Es häuft sich vor allem in den Teilen, wo der For­schungs­stand dis­ku­tiert wird, die Methodik und der Rahmen, für das was sie dann schließend näher in ihrer Dok­tor­arbeit dis­ku­tiert”, sagte Dan­nemann. “Da gibt es ins­be­sondere zwei Fehler: es werden Quellen nicht richtig genannt, aus denen deutlich mehr über­nommen wurde, als eigentlich ange­geben wurde. Das sind oft Ein­füh­rungs­werke, Nach­schla­ge­werke. Und viel­leicht noch gra­vie­render: es gibt eine unglaublich große Anzahl von Blind­zi­taten und Fehlzitaten.”
Das bedeute, dass Giffey Belege “einfach blind über­nommene” und nicht nach­ge­prüft habe. “Und hätte man sie nach­ge­prüft, hätte man fest­stellen können, dass Vieles daran falsch ist.” Das sei eigentlich noch schlimmer, weil damit eine wesent­liche Funktion in der wis­sen­schaft­lichen Dis­kussion aus­ge­schaltet werde. “Die Per­p­etu­ierung von Fehlern, ist etwas was man mit dieser Art des schlam­pigen Arbeitens leider sehr fördert.” Ins­gesamt wollen die Vro­niplag-Prüfer in Giffeys Dok­tor­arbeit mit dem Titel “Europas Weg zum Bürger” auf 37 Prozent der gut 200 Seiten Ver­stöße gegen wis­sen­schaft­liche Regeln gefunden haben. Das Ergebnis der Unter­su­chung der Freien Uni­ver­sität Berlin, die auf Bitte von Giffey eben­falls ihre Arbeit prüft, ist noch nicht bekannt.


Quelle: dts