Die EU spaltet sich immer mehr und verliert ihre Funktionsfähigkeit. Das sagt der Historiker, Autor und Journalist Bruno Bandulet. Doch er sieht keinen Plan B. “Wir sollten auf das Gerede von der Alternativlosigkeit verzichten”, verlangt er in diesem Interview und erklärt, dass es durchaus ein alternatives Modell gibt, wenn die EU auseinander bricht: die EFTA, die heute noch besteht und — weil sie als Freihandels-Organisation konzipiert wurde — mit minimaler Bürokratie und ohne Zentralismus auskommt.
Die EU dagegen wurde als Transfer-Union angelegt und konnte daher neue Mitglieder “kaufen”. Mit dem anstehenden Austritt Großbritanniens verlieren zudem die marktwirtschaftlich orientierten Länder in der EU entscheidend an Einfluss.
Auch der Euro ist laut Bandulet nicht alternativlos, er könnte als Alternativwährung für Tourismus und Handel weiter genutzt werden, wenn die EU auseinander fliegt. Und davon geht Bandulet aus, denn die sichtbare Spaltung hält er für “irreversibel”.
Die Osteuropäer, sagt er zur Begründung, “denken gar nicht daran, in den Euro reinzugehen, damit falle eine der Hauptrechtfertigungen des Euro, dass er die Währung der gesamten EU wird, in sich zusammen”.
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