Dass Morde instrumentalisiert werden, hat in Deutschland eine schon zweihundertjährige Tradition. Den ersten politischen Mord der Neuzeit beging der Student Karl Sand im März 1819 an dem Schriftsteller August von Kotzebue, der in seinen populären Bühnenstücken die Opposition gegen die herrschenden Regierungen verunglimpfte und ins Lächerliche zog. Dieser Mord wurde als Vorwand genutzt, jegliche Opposition in Deutschland mundtot zu machen.
(von Klaus Medicus)
Gerade versuchen die Herrschenden die Opposition diesmal mundlos zu machen: Im Sommer 2019 wird von den Herrschenden versucht, den Mord an dem Hessischen Politiker Walter Lübcke zu instrumentalisieren, genau wie damals bei Kotzebue. Auf der von Fürst Metternich im August 1819 nach Karlsbad einberufenen Konferenz nahmen Minister aus 10 deutschen Bundesstaaten teil, um die sogenannten „Karlsbader Beschlüsse“ zu verabschieden. Darin wurde eine deutsche Zentralbehörde gegen „revolutionäre Umtriebe“ geschaffen, um nur Regierungskonforme Zeitungen und Publikationen zu erlauben, sowie Behörden und Universitäten zu „säubern“. Alles beruhte auch damals nur auf gemeinsamen Werten. Bereits damals konnte ja jeder das Land verlassen, der die Werte der Herrschenden nicht teilte. Karl Marx oder Heinrich Heine sind nur einzelne Beispiele.
Hätte es 1819 schon „Kirchentage“ gegeben, hätten sie die Karlsbader Beschlüsse natürlich begeistert mitgetragen und die bösen Revoluzzer nicht zu Podiumsdiskussionen zugelassen. Eine deutsche Opposition muss sich in den von der Regierung vorgegebenen Bahnen bewegen – hier die Herrschenden mit Regierung und gespielter Opposition, und dort die Beherrschten, denen kein politisches Mitspracherecht zusteht. „Demagogen-Verfolgung“ nannte sich die staatliche Hetzjagd vor 200 Jahren gegen Andersdenkende und liberale Kräfte. Die Welt des Biedermeiers war damals die Folge, und das „Biedermeier 2.0“ bekommt mit der heiligen Kult-Ikone Greta heute ein modernes Gewand.
Irgendwie mutet es 200 Jahre später hoch aktuell an: Natürlich wissen wir als gute Untertanen, dass all die tausenden von Morden, Vergewaltigungen und sonstigen Gewaltverbrechen in der BRD von Tätern aus muslimischen Regionen der Welt, die seit der Grenzöffnung 2015 das Land erschüttern, nur unbeachtliche Einzelfälle sind. Ja, liebe Freunde, wir freuen uns doch sogar darüber, wie dies grüne Bundespolitiker ausdrücklich betonen. Natürlich wissen wir, dass in Polen oder Ungarn, wo es keine solchen massenhaften Einzelfälle an Morden gibt, einfach „böse“ Regierungen herrschen, die nur aus Dummheit des Volkes mit großer Mehrheit wiedergewählt werden. Und selbstverständlich ist die Regierung in Italien furchtbar schlimm, dass sie mit Nachdruck gegen illegale Einwanderer vorgeht und den Sicherheitskräften nachhaltig den Rücken stärkt im Kampf gegen die importierte Kriminalität.
Deutschland muss in der Welt wieder Vorreiter werden, die Bevölkerung vor eigenem Denken und Fühlen schützen, denn am deutschen Untertan soll die Welt genesen! Sind sie nicht wundervoll, diese großartigen Untertanen mit grünem Schaum vor dem Mund und Antifa-Sabber in den Mundwinkeln? Wir brauchen endlich die totale Gleichschaltung von Denken, Fühlen und Handeln! Die neuen „Karlsbader Beschlüsse 2.0“ müssen im Sommer 2019 her, zum Wohle des Klimas und der Welt. Pastoren werden sie schön beten, und den „deutschen“ Imamen werden sie nicht weit genug gehen. Amen und Allahu Akbar.
Oder sollte irgendetwas daran nicht stimmen? Könnte es vielleicht sein, dass genau diese Gleichschaltung im Denken, Fühlen, Handeln uns nie in unsere eigene Kraft bringen kann und krank macht? Für all die Menschen, die aus dieser Untertanen-Mentalität erwachen wollen, um zu erleben, wie unser Bewusstsein Realität erschafft, ist der Neue Medicus geschrieben. Er erscheint in wenigen Wochen.
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