Die AfD — Oder: Alle gegen einen

Bei aller Unter­schied­lichkeit haben sich sämt­liche Par­teien, die schon länger im Deut­schen Bun­destag ver­treten sind, zu einem großen Bündnis zusam­men­ge­funden, das da lautet: Alle gemeinsam gegen die AfD. Diese lager­über­grei­fende Entente bildet quasi ein neues poli­ti­sches Mega-Lager, das von vielen wei­teren Kräften, im Grunde nahezu allen von gesell­schaft­licher Relevanz, flan­kiert wird. Und gegen den gemein­samen Feind scheinen alle Methoden erlaubt. Gleichwohl scheint die derart Bekämpfte, trotz all der enormen Anstren­gungen, frap­pie­ren­der­weise eher stärker denn schwächer zu werden.
Die lieben, demo­kra­ti­schen Par­teien und die böse, unde­mo­kra­tische AfD
Manuela Schwesig von der SPD, die viel­leicht mehr als jede andere Partei tota­litäre, anti­de­mo­kra­tische und anti­li­berale Züge auf­weist (erwähnt sei nur das Maas-Zensur-Gesetz), sagte bei ANNE WILL Sonn­tag­abend sogar wörtlich (ab Minute 53:02):

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»Und ich glaube, dass die Zeiten, wo äähh demo­kra­tische Par­teien unter­ein­ander sagen, „ich kann mit dem nicht, ich will mit dem nicht“, die sind vorbei. Die Demo­kraten müssen mit­ein­ander reden. Und ich finde, ein Ergebnis ist heute ganz klar gezeigt worden – in Bran­denburg und in Sachsen. Und ich nehme an, das wird auch in Thü­ringen so sein. Es war für alle Wähler – und es sind viel mehr zur Wahl gegangen als zuvor – ziemlich son­nenklar, dass es um die Pola­ri­sierung geht. Ent­weder unter­stütze ich AfD oder ich unter­stütze die anderen demo­kra­ti­schen Par­teien, die sich alle ganz klar gegen die AfD posi­tio­niert haben. Ins­be­sondere die beiden MPs, die heute bestätigt worden sind … Und des­wegen ist der Wäh­ler­auftrag, find‘ ich, ziemlich klar … Die große Mehrheit in beiden ost­deut­schen Bun­des­ländern hat gesagt: „Wir wollen nicht die AfD. Wir wollen ein anderes demo­kra­ti­sches Bündnis.“ Und des­wegen sind alle demo­kra­ti­schen Par­teien in Sachsen und in Bran­denburg jetzt gefragt, mit­ein­ander zu reden. Und genau das zu schließen.«
Die schwesige Hetze ist eine besonders üble und nie­der­trächtige. Innerhalb weniger Sätze schafft es die Dame doch tat­sächlich fünfmal die AfD gezielt aus­zu­schließen (nix unteilbar) und sie als „unde­mo­kra­tisch“ zu stig­ma­ti­sieren. Dabei war es genau die AfD, die in ihr Grund­satz­pro­gramm mehr direkte Demo­kratie auf­ge­nommen hat. Was die Sozi­al­fa­schistin, pardon „Sozi­al­de­mo­kratin“ hier macht, ist fol­gendes: Sie ver­sucht per stän­diger Wie­der­holung – Manuela Wehling kann Ihnen genau erklären, wie man optimal die Leute mani­pu­liert – zu sug­ge­rieren, dass es einige demo­kra­tische, also gute Par­teien gäbe und eine „unde­mo­kra­tische“, ergo schlechte respektive böse, nämlich die AfD. Wenn nur eine Person das macht, wird es natürlich keine sehr große Wirkung zei­tigen, machen es aber viele oder gar sehr viele und Sie hören das hundert- oder tau­sendfach, dann ver­ändert dies die Wahr­nehmung und die Ein­schätzung der Men­schen. Genau so betreibt man moderne Pro­pa­ganda.
Die Gra­ben­bildung zwi­schen Lager A und allen anderen
Was wir also inzwi­schen ganz klar sehen – denn dem, was Schwesig, eine der schlimmsten Pro­pa­gan­dis­tinnen im Lande, hier vom Stapel lies, hat niemand der anderen „demo­kra­ti­schen Par­teien“ wider­sprochen, diese Stra­tegie wird also diesen mit­ge­tragen – ist eine neue Lagerbildung:
  • Lager A: AfD
  • Lager B: CDU, CSU, FDP
  • Lager C: Grüne, SPD
  • Lager D: Linkspartei,

wobei es für Lager B und Lager C jeweils alleine schon länger nicht mehr reicht für Mehr­heiten, so dass sie immer einen aus dem anderen Lager zu sich rüber ziehen mussten, um eine Regierung bilden zu können. Von 2005 bis 2009, 2013 bis 2017 und jetzt aktuell seit 2017 reichte es weder für CDU + CSU + FDP noch für SPD + Grüne. CDU und CSU brauchten die damals noch größere SPD, um eine Mehrheit zustande zu bringen. Inzwi­schen stehen aber auch CDU + CSU + SPD bun­desweit längst nicht mehr bei 70 oder 65 Prozent, ja auch nicht mehr bei über 50, sondern gerade noch bei ca. 41 bis 42 Prozent. CDU und CSU könnten derzeit mit den Grünen eine schwarz-grüne Koalition bilden, das aber auch nur solange die Grünen so stark sind. Sobald diese wieder deutlich unter 20 Prozent fallen, wird auch dieses Bündnis keine Chance mehr haben auf eine Mehrheit. Insofern werden – wenn wir CDU und CSU als zwei Par­teien werten, was sie ja auch sind – Vie­rer­bünd­nisse aus Lager B und C immer wahrscheinlicher.
Auf Län­der­ebene ist es inzwi­schen teil­weise schon so, dass sich alle aus Lager B und C zusam­mentun müssen, um noch eine Mehrheit zustande bringen zu können. Und wenn es nur mit der Links­partei (Lager D) ginge, dann würde man die zur Not auch noch dazu holen. Sprich Lager B, C und D ver­bünden sich alle gegen die AfD.
Wie das ZDF und die anderen M‑Medien von morgens bis abends die Men­schen mani­pu­lieren statt sie aus­ge­wogen zu informieren
Und die M‑Medien (merkelnahe mani­pu­lative Massen­medien) machen dabei nicht nur kräftig mit, sie sind es, die das anheizen wie kaum ein anderer, nicht nur der unselige Georg Restle von ARD-Monitor und Jan Böh­mermann vom ZDF. Nein, nahezu die kom­pletten öffentlich-recht­lichen, aber auch die meisten pri­vaten TV- und Radio­sender sowie die meisten großen Tages­zei­tungen und Polit­ma­gazine betei­ligen sich an dieser Anti-AfD-Kam­pagne. Nicht dass man nicht vieles kri­ti­sieren könnte an dieser Partei Alter­native für Deutschland. Das kann man selbst­ver­ständlich wie bei jeder anderen Partei auch. Der Punkt ist, dass keine inhaltlich-sach­liche Aus­ein­an­der­setzung statt­findet, wie sich das für eine liberal-demo­kra­tische Republik im Gegensatz zu einer sozia­lis­tisch-gelenkten Schein­de­mo­kratie gehört, wobei hier das Groß­ka­pital, das nur noch den wirt­schaft­lichen, aber nicht mehr den kul­tu­rellen und poli­ti­schen Libe­ra­lismus zu kennen scheint, natürlich kräftig mitmischt.
Eine besonders nie­der­trächtige, mani­pu­lative Methode konnten wir am Sonn­tag­abend mal wieder im ZDF sehen. Während die stell­ver­tre­tende Chef­re­dak­teurin des ZDF Bettina Schausten zur besten Sen­dezeit ein Interview mit dem AfD-Partei- und Frak­ti­ons­vor­sit­zenden Alex­ander Gauland führte, hielt eine links­ra­dikale, demo­kra­tie­feind­liche Het­zerin direkt vor dem Studio ein Plakat hoch, auf welchem stand: „RAS­SISTEN SIND KEINE ALTER­NATIVE“. Nun stellen Sie sich bitte vor, jemand würde etwas Ver­gleich­bares bei einem Merkel- oder Habeck-Interview machen, wie schnell dieses Plakat ent­weder ent­fernt wäre oder aber die Kamera schnell umschwenken würde, so dass man das Plakat mit dem dif­fa­mie­renden Schriftzug nicht mehr sieht. Was glauben Sie, wie viele Sekunden es dauern würde: drei, fünf, zehn? Und nun raten Sie, wie lange das Plakat im Falle von Alex­ander Gauland sichtbar war. Es eine volle Minute. Bis zum Ende des Interviews.

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Solche Bilder und vor allem die Aus­sagen bleiben im Gedächtnis und – noch schlimmer – im Unbe­wussten präsent und graben sich dort ganz tief ein. Dagegen sind Sie, sobald Men­schen das gesehen haben, womöglich sogar mehrfach, machtlos. So begeht man Rufmord. So fährt man Dif­fa­mie­rungs­kam­pagnen. So schädigt man den Renommee von Per­sonen und Par­teien. Und mit­tendrin, nicht nur dabei: das ZDF. Die ARD und viele andere natürlich genauso.
Was das noch mit einer libe­ralen Demo­kratie, mit einem fairen Mit­ein­ander, mit sach- und inhalts­be­zo­genem Abwägen von Für und Wieder zu tun hat, fragen Sie? Gute Frage, ant­worte ich.


Jürgen Fritz — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com