Wir sind alle Nazis, nur anders als Adolf

Auf der Achse berichtete Mat­thias Mat­tusek unlängst darüber, dass er und warum er ein Nazi sei. Er ver­mutet, dass die Nazi­keule geschwungen wird, um den Natio­nal­so­zia­lismus zu ver­harm­losen. Viel­leicht mit Absicht, und wenn nicht, dann immerhin mit dieser Wirkung.
(von Wolfgang Prabel)
Für einen Teil der Lügen­medien sind etwa ein Viertel der Ossis – dar­unter auch ich – Nazis, weil sie alter­nativ wählen. Aller­dings hätte ich Pro­bleme mit dem Führer, wäre er wieder da. Ich würde seinen Rauswurf aus der NSDAP betreiben. Weil er in fast allen Belangen ein Eskapist war:
Er war Abs­ti­nenzler und gönnte sich selbst nichts. Kein Alk, keine Nutten, kein Fleisch, keine Frau, kein Sex, keine Kinder, keine Redutte, keine Witze, keine Kippen. Nix. Nur Gefolg­schaft, Monologe, Par­teitage, Recht­ha­berei. Diese Askese wird von den Grünen gerade wieder auf­ge­wärmt. Kann ich nichts mit anfangen.
Vor ein paar Tagen hatte ich meine Erin­ne­rungen an das Woh­nungsamt gepostet. Der Miet­preis­deckel war eine Politik, die neben anderen poli­ti­schen Kräften auch die NSDAP prak­ti­zierte. Ich kann der staat­lichen Woh­nungs­ver­teilung nichts abge­winnen. Außer Fäkal­ge­stank, Unge­rech­tigkeit, Willkür, Urin­geruch und Verfall bringt die nichts. Ruinen schaffen ohne Waffen. Adolf war da echt auf dem Holzweg.

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Auch was die Lügen­presse betrifft, hatte er keinen Plan. „Um die Schaffung einer deut­schen Presse zu ermög­lichen, fordern wir, dass sämt­liche Schrift­leiter und Mit­ar­beiter von Zei­tungen, die in deut­scher Sprache erscheinen, Volks­ge­nossen sein müssen.“ Erstens übersah er den Rundfunk. Zweitens sind Prandl, Aug­stein, Kleber, Slomka, Böh­mermann, Maisch­berger, Will und Illner alle Volks­ge­nossen. Die geben aber nur ekel­haf­teste grüne Gülle von sich und sind das Problem und nicht die Lösung. Ernst­zu­neh­mende Publi­zisten sind dagegen Koren­zecher, Broder, Abdel-Samad, Tipi, Koenen, Karim, Taxidis und Pirinçci, obwohl sie 1934 bis 1945 wegen feh­lender Volks­ge­nos­sen­schaft Sen­de­pause gehabt hätten. Das wichtige Thema der Lügen­medien hatte Hitler wegen ras­sis­ti­schen Vor­ur­teilen ver­fehlt. Setzen, fünf!
Adolf for­derte die „Abschaffung des arbeits- und mühe­losen Ein­kommens, die Bre­chung der Zins­knecht­schaft“. Also den Nullzins, den Dr. Merkel seit 2011 verfügt hat. Ein dem jewei­ligen Wirt­schafts­wachstum ange­mes­sener Zins hat sein Gutes, um fragile Geschäfts­mo­delle zu ver­hindern und für Sparer einen milden Infla­ti­ons­schutz zu bewahren. Der Führer hat von Wirt­schaft keine Ahnung gehabt. Eine wirk­liche Partei der Schaf­fenden hätte ihn hoch­kantig rausgeworfen.
Während meiner gesamten selb­stän­digen Berufs­tä­tigkeit war ich für die Abschaffung der Zwangs­kammern IHK und Archi­tek­ten­kammer, die den Flei­ßigen nur im Weg rum­stehen. Adolf wollte dagegen die „Bildung von Stände- und Berufs­kammern zur Durch­führung der vom Reich erlas­senen Rah­men­ge­setze“. Meine Meinung: Gegen Para­siten hilft nur der Kammerjäger.
Was die Bil­dungs­po­litik betrifft, war Hitler bei der Poli­ti­sierung der Jugend zu nahe an den Vor­stel­lungen der der­zei­tigen Hüpf­be­wegung. „Das Erfassen des Staats­ge­dankens muß bereits mit dem Beginn des Ver­ständ­nisses durch die Schule (Staats­bür­ger­kunde) erzielt werden.“ Statt dem Staats­ge­danken wird heute der Kli­ma­ge­danke ein­ge­trichtert. Eben­falls mit dem Beginn des Ver­ständ­nisses. Die Schule ist nicht zum Ein­hämmern von Ideo­logien da, sondern zum Erwerb der Grund­lagen des Ver­ständ­nisses von Sach­ver­halten. Bei der Bildung lag der größte Feldherr aller Zeiten genauso wie seine grünen Wie­der­gänger falsch, denn Bildung hat etwas mit sys­te­ma­ti­scher Erkenntnis auf Grundlage von Kul­tur­tech­niken und von Fakten zu tun.
Hitler hatte wirt­schafts­po­li­tisch die­selben Vor­stel­lungen wie Kevin und ein Teil der Linken und Grünen: „Wir fordern die Ver­staat­li­chung aller (bisher) bereits ver­ge­sell­schaf­teten (Trust) Betriebe.“ Ich habe etwa vierzehn Jahre in Staats­be­trieben geschafft und bin drüber weg. Die täg­lichen Alko­hol­ex­zesse habe ich gesund über­standen, raus­ge­kommen ist für die Betriebe und mich nichts. Wenn man Klo­novskis Roman „Land der Wunder“ auto­bio­gra­fisch deuten täte, hätte er alles richtig gemacht: Er arbeitete in der Rus­senzeit direkt an der Quelle in einem Alko­hol­lager. Hitlers For­derung „Der Staat hat für die Hebung der Volks­ge­sundheit zu sorgen“ steht wegen der Trin­kerei mit der gefor­derten Ver­staat­li­chung in einem unauf­lös­baren Span­nungs­ver­hältnis. Gor­bat­schoff bei­spiels­weise schei­terte am Alko­hol­verbot in den Staatsbetrieben.
Hitler wollte die „sofortige Kom­mu­na­li­sierung der Groß-Waren­häuser und ihre Ver­mietung zu bil­ligen Preisen an kleine Gewer­be­trei­bende“. Vor dem Hin­ter­grund der heu­tigen Park­raum­be­wirt­schaftung und der Blitzer in den Städten ist das Stuss. Wer in der Stadt welchen kleinen Bar­bershop, welchen win­zigen Halal-ABC und welche roman­tische Dönerbude betreibt ist im Zeit­alter von ebay und Amazon völlig Wurst. 

Zum Schluss noch eine kleine Gemeinheit: 2015 bin ich nach Lot bei Tel Aviv geflogen. Der stets gut infor­mierte Mossad hatte nicht die­selben Pro­bleme mit mir Nazi wie die plan­losen grünen Block­warte in Germoney.

Quelle: prabelsblog.de