Zum Auftakt des UN-Klimagipfels in New York hielt Greta Thunberg eine Rede, die ich nicht wie manche als beeindruckend, sondern als beängstigend bis verstörend bezeichnen würde. Ich bin kein Psychologe, aber gerade diese Experten sollten endlich mal fragend die Hände erheben. Denn was da heute in New York zu hören und zu sehen war, hatte jedes Maß verloren.
(von Roger Letsch)
Dabei bin ich mir sicher, dass die anwesenden Politiker in toto jede Schelte verdient haben, wenn ich auch in Bezug auf die Forderungen Gretas anderer Meinung bin. Totalversager, allesamt! Der Vorwurf trifft, verletzt aber sicher keinen der Anwesenden. Ich kann sogar die Eltern Gretas ein Stück weit verstehen, die froh waren, dass sich die Abkapselung ihrer Tochter ein Ventil nach außen verschafft hat und ihre ganze Wut sich nicht mehr gegen deren Hilflosigkeit, sondern auf ein externes Problem richtete, dass ohnehin viel zu theoretisch und riesengroß war, um an den Faustschlägen einer 16-Jährigen Schaden zu nehmen: “Sie will gegen CO2 kämpfen? Soll sie doch!” Die Ausmaße, die Wortwahl, die Mimik und Gestik, die Tränen bei der Rede von heute jedoch… das war alles völlig übersteigert, überdreht und von medialer Überaufmerksamkeit geradezu karikiert.
Man hatte unweigerlich das Gefühl, einer Jahrmarkt-Attraktion beizuwohnen, die einen gleichermaßen abstößt wie fasziniert. Was wird sie wohl diesmal sagen, wen beschimpfen und beleidigen, was fordern und wie ultimativ? Die Politiker wohnen bei jeder ihrer Reden der eigenen Hinrichtung auf der Bühne bei und klatschen gleichzeitig im Publikum. Gesund ist das alles nicht. Nicht für die Welt, nicht für die Freitagskinder, nicht für die Politiker und deren Mandat und erst recht nicht für Greta Thunberg. Die sitzt wohl noch eine Weile in Amerika fest, schon weil sie wohl noch nicht weiß, wie sie nach Schweden zurückkommen soll.
Von New York nach Santiago
Außerdem wird sie im Dezember noch auf der COP25 in Chile erwartet. Bis dahin ist sie in den Vereinigten Staaten vorwiegend von Menschen umgeben, die sie entweder lustig finden oder später in Südamerika von Menschen, die weiß Gott andere, dringendere Probleme haben, als sofort alle Autos abzuschaffen, Kraftwerke stillzulegen und Kühe abzuschaffen. Wenn sie von New York nach Santiago fährt, ist das mit dem Auto keine Fahrt mehr von Ladestation zu Ladestation wie von Stockholm nach Kattowitz und auch die Züge fahren größtenteils mit Diesel statt mit Strom. Oder doch wieder per Schiff? Vielleicht an der Westküste nach Süden? Die „CO2-neutralen” Optionen schwinden, wenn man das vorwiegend urbane Umfeld Europas verlässt, wo SUV’s die Städte verstopfen, während in Südamerika eher „Geländewagen” die korrekte Bezeichnung für hochflurige Nutzfahrzeuge ist und dort auch nicht die verwöhnten Stadtkinder zur Freitagsdemo fahren, sondern den Farmern die Arbeit erleichtern.
Ich habe keine Ahnung, ob und wie man diese Hybris noch stoppen kann, denn egal welche Klimapakete die Politiker schnüren, egal welche Preise man Greta Thunberg verleihen wird… es kann ihr nie genug sein, weil ihr Urteilsvermögen offensichtlich zu keinem Kompromiss oder der Anerkennung von Teilfortschritten fähig ist. Genau das ist aber das Feld jener Politiker, die sie hätscheln. Die Anerkenntnis, das Schulterklopfen, Auszeichnungen und Ehrungen, die gegenseitigen Beteuerungen, „auf dem richtigen Weg“ zu sein, das „sowohl als auch“ – in dieser Manege führen sich Politiker wohl. Deshalb wird die Weltpolitik Greta eines Tages fallen lassen und ihre Eltern werden verzweifelt feststellen, dass sich ihr Wunsch, durch die „Rettung der ganzen Welt“ Greta sozusagen ganz nebenbei gleich mit zu retten, nicht erfüllen kann. Das ist traurig.
Wie gesagt, ich bin kein Psychologe. Aber könnte sich endlich mal einer von dieser Zunft zu Wort melden und helfend und mäßigend eingreifen? Denn so kann es kaum weiter gehen, weil Greta offenbar nicht begreift, wie demokratische Prozesse funktionieren und warum es keine gute Idee wäre, ihr und ihrem Zentralkomitee zuliebe eine Diktatur des Klimatariats zuzulassen – auch wenn einige der eifrigsten Politiker dies sehr verlockend finden mögen und gewisse Wirtschaftskreise hinter Gretas Maximalforderungen praktischerweise ihre Subventionsgelüste verstecken können. Eine 16-Jährige, die wutschnaubende, beleidigende, tränenreiche Anklagen an diejenigen adressiert, die ihr anschließend anerkennend applaudieren – das kann nicht gut ausgehen!
(von Roger Letsch)
Dabei bin ich mir sicher, dass die anwesenden Politiker in toto jede Schelte verdient haben, wenn ich auch in Bezug auf die Forderungen Gretas anderer Meinung bin. Totalversager, allesamt! Der Vorwurf trifft, verletzt aber sicher keinen der Anwesenden. Ich kann sogar die Eltern Gretas ein Stück weit verstehen, die froh waren, dass sich die Abkapselung ihrer Tochter ein Ventil nach außen verschafft hat und ihre ganze Wut sich nicht mehr gegen deren Hilflosigkeit, sondern auf ein externes Problem richtete, dass ohnehin viel zu theoretisch und riesengroß war, um an den Faustschlägen einer 16-Jährigen Schaden zu nehmen: “Sie will gegen CO2 kämpfen? Soll sie doch!” Die Ausmaße, die Wortwahl, die Mimik und Gestik, die Tränen bei der Rede von heute jedoch… das war alles völlig übersteigert, überdreht und von medialer Überaufmerksamkeit geradezu karikiert.
Man hatte unweigerlich das Gefühl, einer Jahrmarkt-Attraktion beizuwohnen, die einen gleichermaßen abstößt wie fasziniert. Was wird sie wohl diesmal sagen, wen beschimpfen und beleidigen, was fordern und wie ultimativ? Die Politiker wohnen bei jeder ihrer Reden der eigenen Hinrichtung auf der Bühne bei und klatschen gleichzeitig im Publikum. Gesund ist das alles nicht. Nicht für die Welt, nicht für die Freitagskinder, nicht für die Politiker und deren Mandat und erst recht nicht für Greta Thunberg. Die sitzt wohl noch eine Weile in Amerika fest, schon weil sie wohl noch nicht weiß, wie sie nach Schweden zurückkommen soll.
Von New York nach Santiago
Außerdem wird sie im Dezember noch auf der COP25 in Chile erwartet. Bis dahin ist sie in den Vereinigten Staaten vorwiegend von Menschen umgeben, die sie entweder lustig finden oder später in Südamerika von Menschen, die weiß Gott andere, dringendere Probleme haben, als sofort alle Autos abzuschaffen, Kraftwerke stillzulegen und Kühe abzuschaffen. Wenn sie von New York nach Santiago fährt, ist das mit dem Auto keine Fahrt mehr von Ladestation zu Ladestation wie von Stockholm nach Kattowitz und auch die Züge fahren größtenteils mit Diesel statt mit Strom. Oder doch wieder per Schiff? Vielleicht an der Westküste nach Süden? Die „CO2-neutralen” Optionen schwinden, wenn man das vorwiegend urbane Umfeld Europas verlässt, wo SUV’s die Städte verstopfen, während in Südamerika eher „Geländewagen” die korrekte Bezeichnung für hochflurige Nutzfahrzeuge ist und dort auch nicht die verwöhnten Stadtkinder zur Freitagsdemo fahren, sondern den Farmern die Arbeit erleichtern.
Ich habe keine Ahnung, ob und wie man diese Hybris noch stoppen kann, denn egal welche Klimapakete die Politiker schnüren, egal welche Preise man Greta Thunberg verleihen wird… es kann ihr nie genug sein, weil ihr Urteilsvermögen offensichtlich zu keinem Kompromiss oder der Anerkennung von Teilfortschritten fähig ist. Genau das ist aber das Feld jener Politiker, die sie hätscheln. Die Anerkenntnis, das Schulterklopfen, Auszeichnungen und Ehrungen, die gegenseitigen Beteuerungen, „auf dem richtigen Weg“ zu sein, das „sowohl als auch“ – in dieser Manege führen sich Politiker wohl. Deshalb wird die Weltpolitik Greta eines Tages fallen lassen und ihre Eltern werden verzweifelt feststellen, dass sich ihr Wunsch, durch die „Rettung der ganzen Welt“ Greta sozusagen ganz nebenbei gleich mit zu retten, nicht erfüllen kann. Das ist traurig.
Wie gesagt, ich bin kein Psychologe. Aber könnte sich endlich mal einer von dieser Zunft zu Wort melden und helfend und mäßigend eingreifen? Denn so kann es kaum weiter gehen, weil Greta offenbar nicht begreift, wie demokratische Prozesse funktionieren und warum es keine gute Idee wäre, ihr und ihrem Zentralkomitee zuliebe eine Diktatur des Klimatariats zuzulassen – auch wenn einige der eifrigsten Politiker dies sehr verlockend finden mögen und gewisse Wirtschaftskreise hinter Gretas Maximalforderungen praktischerweise ihre Subventionsgelüste verstecken können. Eine 16-Jährige, die wutschnaubende, beleidigende, tränenreiche Anklagen an diejenigen adressiert, die ihr anschließend anerkennend applaudieren – das kann nicht gut ausgehen!
Der Autor Roger Letsch veröffentlicht seine sehr lesenswerten Beiträge auf www.unbesorgt.de
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.