“In Teilen rechts­extrem”: Dreyer (SPD) befür­wortet AfD-Beob­achtung durch Verfassungsschutz

Die kom­mis­sa­rische SPD-Vor­sit­zende Malu Dreyer befür­wortet als Kon­se­quenz des Anschlags auf die Syn­agoge in Halle (Saale) eine Beob­achtung der AfD durch den Ver­fas­sungs­schutz. “Für mich ist in der Sache in diesem Fall ein­deutig: Die AfD ist in Teilen rechts­extrem”, sagte Dreyer den Zei­tungen des “Redak­ti­ons­netz­werks Deutschland” (Mitt­wochs­aus­gaben). In einem solchen Fall müsse “der Ver­fas­sungs­schutz genau hin­sehen und Maß­nahmen ergreifen”.
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Sie habe “großes Ver­trauen” in den Ver­fas­sungs­schutz, “dass er hier seiner Aufgabe wieder ver­ant­wor­tungsvoll gerecht wird”, so die SPD-Poli­ti­kerin weiter. Zugleich übte sie scharfe Kritik an der frü­heren Arbeit der Behörde und sprach ihr die poli­tische Neu­tra­lität ab: “Mit Hans-Georg Maaßen an der Spitze hat der Ver­fas­sungs­schutz des Bundes die Pro­bleme von Rechts­extre­mismus und Anti­se­mi­tismus jah­relang unter­schätzt und nicht genau genug hin­ge­sehen”, sagte Dreyer. Mit der neuen Führung habe sich “jetzt etwas geändert”. Der Staat müsse auf allen Ebenen wehrhaft sein. “Dafür muss jede Behör­den­leitung und jeder Poli­tiker, der Ver­ant­wortung trägt, ver­stehen: Wir haben es mit einem struk­tu­rellen Problem des Rechts­extre­mismus und Rechts­terrors in Deutschland zu tun”, so die kom­mis­sa­rische SPD-Chefin weiter. Sie for­derte zudem gesell­schafts­po­li­tische Maß­nahmen, um Anti­se­mi­tismus ent­ge­gen­zu­treten. Man müsse “auch an die Ursache und gegen den Anti­se­mi­tismus in den Köpfen der Men­schen vor­gehen”, sagte Dreyer den Zei­tungen des “Redak­ti­ons­netz­werks Deutschland”. Dies sei “ungleich schwerer” und brauche “einen langen Atem”. Alle müssten mehr über jüdi­sches Leben wissen, “das ist nicht nur ein Thema für die Schule, sondern darüber hinaus. Wir brauchen Begeg­nungen und einen echten inter­re­li­giösen Dialog”, so die SPD-Poli­ti­kerin weiter.
 

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Jour­na­listen bei der AfD, über dts Nachrichtenagentur