Screenshot Youtube

Ist die Juden­feind­lichkeit all­gemein oder ist sie zuordenbar?

Der Anti­se­mi­tismus ist real, was sich am ver­suchten Anschlag in Halle zeigt, und Medien ver­breiten isla­mische Krokodilstränen.
(von Albrecht Künstle)
Was in Frank­reich nahezu an der Tages­ordnung ist, verbale und tät­liche Angriffe auf jüdische Ein­rich­tungen und Men­schen, nimmt auch in Deutschland zu. Und gip­felte jetzt im ver­suchten Mas­saker an jüdi­schen Gläu­bigen, die in ihrer Syn­agoge in Halle Jom Kippur fei­erten. Nur weil sie sich nicht auf den Poli­zei­schutz (?) ver­ließen und das Ein­gangs­portal selbst sicherten wie einen Tresor, konnte der Atten­täter sein Vor­haben nicht rea­li­sieren – und erschoss dafür zwei andere Menschen.

Hier bestellen!

Die herr­schende Politik und ihre Hof­be­richt­erstatter haben indes die Ver­ant­wort­lichen dingfest gemacht: Die AfD, wer sonst? Noch am Abend des­selben Tages wurde diese These auf­ge­stellt und vielfach kopiert. Aber warum stellt sich niemand dieser Mei­nungs­mo­no­po­listen die Frage, warum der Atten­täter nicht Mit­glied der AfD war, wenn diese doch seine geistige Heimat sein soll. Was sollte diesen Ost­deut­schen davon abge­halten haben, der AfD beizutreten?
Um meine These vor­weg­zu­nehmen: Ich wollte eine Wette drauf abschließen, dass es sich bei dem Atten­täter um einen evan­ge­li­schen Christen handelt, wenn auch keinen praktizierenden. 
Worauf stützt sich meine Ver­mutung? Um im Kleinen anzu­fangen, mache ich den Auftakt mit meiner nicht kleinen Ver­wandt­schaft. Auch in dieser (ange­hei­ra­teten) findet sich ein alters­mäßig nicht mehr belehr­barer Juden­gegner. Einen ein­zigen, und dieser ist ent­gegen allen anderen katho­li­schen Ver­wandten ein Evangele. Zufall?
Auf der Suche nach Ant­worten auf die Frage, wie der Hitler-Faschismus auch in meiner Heimat Süd­baden um sich greifen konnte, ana­ly­sierte ich vor vielen Jahren die Wahl­er­geb­nisse gegen Ende der Wei­marer Republik. Und was musste ich fest­stellen? Obwohl unsere Ort­schaften nur wenige Kilo­meter aus­ein­ander liegen, gab und gibt es immer noch geschichts­be­dingt katho­lisch und evan­ge­lisch domi­nierte Gemeinden. Während die katho­li­schen Gemeinden bis zum Schluss das Zentrum wählten, ver­fielen die Wähler der evan­ge­li­schen Gemeinden sehr früh dem Lockruf von Hitlers NSDAP mit ihrer aus­ge­prägten Juden­feind­lichkeit. Zufall?
Noch gegen Ende des Krieges wet­terten evan­ge­lische Pas­toren von ihren Kanzeln gegen Juden und dul­deten Hitlers Ver­nich­tungs­feldzug gegen die Reste des Judentums. Evan­ge­lische Wider­ständler gegen die Nazis lassen sich zählen. Mein Vater war bei der Luftwaffe/Radar in Dresden sta­tio­niert, als diese Stadt bom­bar­diert wurde. Dass auch die evan­ge­lische Frau­en­kirche nicht von Bomben ver­schont wurde, war kein Zufall. Ein Dom­führer bestä­tigte mir neulich, der dortige Pastor war eine anti­jü­dische Gift­spritze, was den Alli­ierten wahr­scheinlich nicht ver­borgen geblieben war. Warum wohl wurden katho­lische Kirchen, Münster und Dome von den Bomben eher ver­schont? Das Frei­burger Münster blieb stehen, während rund­herum alles zer­stört war. Alles Zufall?
Als vor wenigen Tagen Michael Stür­zen­berger in Lahr gas­tierte, for­mierte sich eine geg­ne­rische Gesangs­gruppe unter der Führung der evan­ge­li­schen Pfar­rerin Miriam Waldmann. Pax Europa klärte in bekannter Manier auf, dass der kora­nische Islam eine ganz tiefe Hetze gegen Juden ver­breite, noch mehr als gegen Christen. Und dass in Frank­reich inzwi­schen 100.000 Juden dem Land den Rücken gekehrt hätten, weil der isla­mische Anti­se­mi­tismus noch mehr ver­breitet sei als bei uns. „Ist mir doch egal“, erklärte eine ver­mutlich eben­falls evan­ge­lische Pro­test­sän­gerin einer sichtlich betrof­fenen Jüdin aus unseren Reihen. Zufall?
Bei der Suche nach den Wurzeln dieser eher im evan­ge­li­schen Milieu ver­brei­teten anti­jü­di­schen Vor­be­halte braucht man nicht lange suchen. Geis­tiger Vater des Anti­ju­da­ismus in Deutschland war Martin Luther höchst­per­sönlich. Ich ver­zichte darauf, ihn zu zitieren, weil das von ihm abge­son­derte heute den Tat­be­stand der Volks­ver­hetzung erfüllen würde.
Aber was tun die evan­ge­li­schen Kirchen? Statt das Problem Anti­se­mi­tismus bei ihrem eigenen Namen zu nennen – gemeint ist an dieser Stelle nicht Bedfort Strohm – und auf­zu­ar­beiten, kom­pen­sieren sie den fun­da­men­talen Anti­se­mi­tismus mit einer aus­ge­prägten Islam­freund­lichkeit. Böse Zungen meinen gar, bevor die Evan­gelen sich wieder mit den Kat­holen zusam­mentun, bil­deten sie ein evan­ge­lisch-mus­li­mi­sches Kalifat in Deutschland. Jeden­falls lassen evan­ge­lische Funk­tionäre kaum eine Gele­genheit aus, den mus­li­mi­schen Gemeinden ihre Soli­da­rität zu bekunden, und seien sie von der schlimmsten Sorte.
Das­selbe geschieht bei den Medien. Sie rollen bei jeder Gele­genheit für die Islam-Oberen den roten Teppich aus. Als der Mit­tel­deutsche Rundfunk nach dem ver­suchten Anschlag gegen die jüdische Gemeinde die Soli­da­ri­täts­be­kun­dungen vor der Syn­agoge in Halle zeigte, wer war die erste Gruppe, die ein­ge­blendet wurde? Es waren Islam­funk­tionäre, an der Spitze Aiman Mazyek vom Zen­tralrat der Muslime mit seinen nur 10.000 Getreuen von rund sechs Mio. Mus­limen. Der den Begriff Zen­tralrat vom Zen­tralrat der Katho­liken und dem Zen­tralrat der Juden in Deutschland abkup­ferte – gewusst wie. Und wer sitzt in der mdr-Redaktion? Auch hier würde ich wetten, dass es evan­ge­lisch sozia­li­sierte Medi­en­macher sind. Und was wollen sie mit der Her­aus­stellung der isla­mi­schen Soli­da­rität mit den Juden zeigen? Der Islam als Speer­spitze im Kampf gegen Anti­se­mi­tismus? Jeder möge seine eigene Erklärung finden.
Aber andere sind nicht besser. Die Badische Zeitung vom 12.10. führte unter dem Titel „Atten­täter gesteht anti­se­mi­ti­sches Motiv“ auf, wer alles Soli­da­rität mit der Jüdi­schen Gemeinde Halle bekundete. Auch hier allen voran dieser Islam-Funk­tionär A.A. Mazyek, der nicht alle Muslime in Deutschland ver­tritt, sondern lediglich ca. 10.000. Natürlich um zu fordern, dass die „Got­tes­häuser“ besser geschützt werden müssten – womit er in erster Linie seine Moscheen meinte. Dass Kar­dinal Marx von der Deut­schen Bischofs­kon­ferenz zu den ersten gehörte, der auf deren Homepage sein Erschrecken über die Tat bekundete, unter­schlägt dieses islam­freund­liche Blatt. Schlimmer noch: Weil ich den Redak­tionen der Badi­schen Zeitung vorwarf, dass sie u.a. die im Koran tief ver­wur­zelte Juden­feind­lichkeit pene­trant aus­blenden, ver­hängten sie mir per Mail ein Kon­takt­verbot mit dieser Regio­nal­zeitung! So sieht deren Kampf gegen Anti­se­mi­tismus aus.
Die evan­ge­li­schen Glie­de­rungen scheinen ein wirk­liches Problem mit sich radi­ka­li­sie­renden Ele­menten zu haben. In einem Interview mit dem RAF-For­scher Wolfgang Kraushaar im DLF vom 17.10.2017 räumte dieser ein, dass drei Viertel der TOP-Ter­ro­risten „im evan­ge­li­schen Milieu auf­ge­wachsen sind“ – bei hälf­tigem Bevöl­ke­rungs­anteil. Gudrun Ens­slins Vater war evan­ge­li­scher Pastor. Auch das Zufall? Eher nicht, viele Pro­tes­tanten scheinen ihren Namen nicht von ungefähr zu haben. Der Protest(antismus) lässt sich poli­tisch schlecht ver­orten. Was den latenten Hang zur Ablehnung von Juden nicht erträg­licher macht. Ins­be­sondere nicht, die wie­derum positive Zuwendung zum Islam, der eine aus­ge­prägte Juden­feind­lichkeit in sich trägt. Auch das Zufall?
Und die Moral von der Geschicht’: Die evan­ge­li­schen Kirchen ver­lieren auch durch ihre aus­ge­prägte Islam­of­fenheit viele Gläubige. Und ver­spielen so die Chance, die Abtrün­nigen innerhalb ihren Kirchen auf die gemein­samen Wurzeln von Juden und Chris­tentum ein­zu­schwören. Und darauf, dass der kora­nische Islam mit Abstand schlimmer ist, als Martin Luther je war. Und darauf, dass wir zwar immer zwi­schen 10 bis 15 Prozent stramme Anti­se­miten hatten, diese Quote aber mit jeder Million wei­terer Muslime steigt, jetzt ca. 20 Prozent beträgt – und weiter steigen wird. Und um auf die Gefahr hin­zu­weisen, dass die isla­mische Juden­feind­lichkeit einmal Dimen­sionen annehmen könnte, die solche Terror-Ver­suche, wie durch den Juden­hasser in Halle, in den Schatten stellen würden.
Und nun meine Abschluss­frage: Wer wettet gegen mich, dass der Atten­täter eine evan­ge­lische Kin­der­stube „genossen“ hat?