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Nach Abmahnung an SPD-Poli­tiker: Anwalts­kanzlei Höcker erhält Mordrohungen

Seitdem die Kölner Kanzlei Höcker dem SPD-Poli­tiker Roth wegen seiner AfD-Schelte eine Abmahnung hat zukommen lassen, werden deren Anwälte teil­weise massiv mit dem Tod bedroht. Eine Situation, die inzwi­schen zum nor­malen Alltag eines im ideo­lo­gi­schen Bür­ger­krieg ver­sin­kenden Landes gehört.
Wenn es um Kritik an der AfD geht, ver­lieren links­grüne Poli­tiker schon mal schnell die Con­tenance. Wo da die zu ver­tei­di­gende Mei­ungs­freiheit aufhört, ist für den Laien nicht immer leicht einzuschätzen.
So etwa auch bei der Aussage des SPD-Poli­tikers Michael Roth, der sich derzeit auch um den SPD-Vorsitz bewirbt. Und der jüngst die AfD den „poli­ti­schen Arm des Rechts­ter­ro­rismus“ in Deutschland nannte.
„Haben noch mehr von Euch Post bekommen?“
Dafür flat­terte Roth nun eine Abmahnung der Kölner Kanzlei Höcker im Auftrag der AfD-Bun­des­tags­fraktion in den Brief­kasten. Die Kanzlei, deren Gründer und Chef zugleich als Pres­se­sprecher der Wer­te­Union fun­giert, ist deutsch­landweit für ihre Kom­petenz in medi­en­recht­lichen Fragen bekannt. Erst jüngst machte sie Schlag­zeilen, als Ex-Ver­fas­sungs­schutz Maaßen ins Team der Kanzlei einstieg.
Roth zeigt sich davon aller­dings wenig beein­druckt und sucht nun nach Lei­dens­ge­nossen. Gestern twit­terte er: „Die AfD-Fraktion lässt nicht locker. Wegen dieser Tweets habe ich eine 2. Abmahnung erhalten. Ich stehe weiter zu meiner Aussage. Ich lasse mich nicht ein­schüchtern, mir keinen Maulkorb ver­passen. Haben noch mehr von Euch Post bekommen?“

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Höcker: „Wir haben den Staats­schutz eingeschaltet“
Nun hat die Causa eine neue Wende genommen. Der bekannte Rechts­anwalt Ralf Höcker twit­terte nämlich gestern Abend: „Die Anwälte unserer Kanzlei werden seit der Abmahnung gegen @MiRo_SPD massiv mit dem Tode bedroht. Ob Maul­hel­dentum oder ernst­zu­neh­mende Anschlags­pläne kann ich noch nicht beur­teilen. Wir haben den #Staats­schutz ein­ge­schaltet. Hoffe wir werden der Dir­nen­sprosse habhaft!“

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Es bleibt nun abzu­warten, wann die ersten Nach­richten über Mord­dro­hungen gegen Roth und die Seinen auf Twitter und dann in den Medien erscheinen. Denn solche Dro­hungen gehören inzwi­schen genauso zum poli­ti­schen Alltag wie das Instru­men­ta­li­sieren von erschre­ckenden Ver­ge­wal­ti­gungen, Morden und Ter­ror­akten oder pri­vater Ver­feh­lungen von Politikern.

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Kaum noch Hemm­schwellen bei Alt­par­teien und auch der AfD
Und keine der im Bun­destag ver­tre­tenen Par­teien kann sich hier frei­sprechen: Sowohl Ver­treter der Alt­par­teien wie der AfD kennen kaum noch Hemm­schwellen, wenn sie die Mög­lichkeit sehen, wieder mal eine oder noch besser gleich mehrere Leichen im Eigen­in­teresse zu fleddern.
Alex­ander Gauland recht­fer­tigte seine nicht statt­fin­dende Distan­zierung zu per­fiden Aus­sagen von Par­tei­ge­nossen in Sache Halle nicht nur mit der harten, s.E. unge­rechten Kritik an seiner Partei, sondern auch mit dem Satz: „Man kann nüchtern fest­stellen, dass es seit der Aus­rufung der Will­kom­mens­kultur 2015 zu einer gewal­tigen Radi­ka­li­sierung und Spaltung der gesamten Gesell­schaft gekommen ist.“
Dass es diese Spaltung gibt, wird kaum jemand mehr ernsthaft bezweifeln können. Dass sie nicht nur von Merkel & Co pro­vo­ziert und genährt wurde, ist aber ebenso klar. Weder die AfD noch die Alt­par­teien scheinen gewillt, den Hetze und Hassrede geradezu pro­vo­zie­renden Teu­fels­kreis zu durch­brechen. Schlechte Zeiten für gesell­schaft­lichen Frieden, Rechts­staat­lichkeit, Demo­kratie und Freiheit!

David Berger — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.philosophia-perennis.com