Diese Pressekonferenz des Abgeordneten Andrej Derkatsch ist Dynamit, denn er zeigte mit allen Unterlagen die Korruptionschemen der Bidens und die Beeinflussung der US-Wahl 2016 zu Gunsten von Hillary Clinton durch die Poroschenko-Regierung. Nur werden wir davon im Westen wohl erst einmal nichts hören, man wird abwarten müssen, was noch alles geschehen muss, damit die westlichen Medien feststellen, dass sie mit Biden und Clinton korrupte Gesetzesbrecher verteidigen und dass Trump – so unsympathisch er uns auch sein mag – zu Unrecht beschuldigt wird.
In seiner Einleitung beschuldigte Derkatsch Poroschenko, daran Schuld zu sein, dass die Ukraine nun in diesen US-Skandal verstrickt ist, weil er Hillary Clinton im Wahlkampf unterstützt und mit Informationen versorgt hat, die Trump diskreditieren sollten. Das führte später zu der Anklage von Trumps Wahlkampfmanager Manafort wegen Steuerhinterziehung. Die Informationen darüber, dass Manafort einst in der Ukraine als Berater Geld bekommen und in den USA nicht versteuert hat, kam von der Poroschenko-Regierung. Aber: Es hatte nichts mit Trump zu tun und auch nichts mit Russland. Es ging im Endeffekt „nur“ um Steuerhinterziehung.
In seiner Präsentation begann Derkatsch mit der Präsentation von Dokumenten, die die Korrespondenz zwischen dem Anti-Korruptionsbüro der Ukraine (NABU) und der US-Botschaft in Kiew zeigen. NABU hat demnach Informationen an die US-Botschaft weitergeben, die „den Fortgang der Ereignisse in der Ukraine und den USA beeinflusst haben.“
Der Hintergrund ist nach den ukrainischen Unterlagen, dass gegen den Eigentümer des ukrainischen Gaskonzerns Burisma, Nikolaj Slotschevski, ab 2013 internationale Ermittlungen liefen, weil er 35 Millionen Dollar gewaschen haben soll. Nach dem Maidan kontaktierte Slotschevski US-Vizepräsident Biden und Außenminister John Kerry und schlug ihnen vor, sie an den Gewinnen von Burisma zu beteiligen, wenn dafür die Ermittlungen aufhören würden.
Gemäß Unterlagen der Ukraine und Lettlands wurden in der Folgezeit 16,5 Millionen Dollar als Beraterhonorare über Offshore-Konten an vier Personen bezahlt, darunter die Firma Rosemont Seneca Partners, an der Joe Bidens Sohn Hunter beteiligt ist.
Hunter Biden wurde im Mai 2015, kaum sechs Monate nach dem Maidan, Mitglied des Vorstandes von Burisma und erhielt offiziell 50.000 Dollar monatlich für seine Mitarbeit.
Jedoch begann der ukrainische Generalstaatsanwalt Schokin gegen Burisma zu ermitteln. Es ging unter anderem um Steuerhinterziehung. Pikant: Slotschevski war vorher Umweltminister der Ukraine und hatte seiner Firma in dieser Position die Förderrechte für Fracking-Gasfelder in der Ukraine zugeteilt.
Schokin versuchte auch von der NABU Informationen zu erhalten, dort wurde aber gemauert. US-Vizepräsident Biden hat bei seinen zahlreichen Besuchen in der Ukraine Druck auf Poroschenko ausgeübt und wollte die Entlassung von Schokin erreichen. Schokin sagte später in Interviews, dass er gegen alle Vorstandsmitglieder von Burisma ermittelt hat und jeden einzelnen auch verhören wollte.
Das missfiel Papa Biden. Also drohte Papa Biden, eine Milliarde US-Dollar Hilfe an die Ukraine zu blockieren, wenn Schokin nicht gefeuert würde. Das ist kein Geheimnis, Joe Biden hat sogar selbst ganz stolz öffentlich erzählt, wie er den „Hurensohn“ („Son of a bitch“) gefeuert hat.
Biden ging es jedoch nicht um seinen Sohn, es ging auch noch um mehr Geld. Hunter Biden hatte die Beratungsfirma Rosemont Seneca Partners gegründet.Diese Firma bekam damals in ca. 20 Zahlungen insgesamt 900.000 Dollar von Burisma überwiesen, Verwendungszweck „Consulting“.
Der Abgeordnete Derkatsch zeigte auch erstmals öffentlich die entsprechenden Kontoauszüge, aus denen hervorgeht, dass Burisma jeweils 83.000 Dollar zwei Mal monatlich an Rosemont Seneca Partners überwiesen hat, bis etwas über 900.000 Dollar überwiesen waren. Von diesen Zahlungen hatte auch Trumps Anwalt Giuliani schon berichtet, nun konnte man erstmals die Kontoauszüge sehen. Derkatsch sagte dazu: „Ob die Gelder für den älteren oder den jüngeren Biden bestimmt waren und ob solche Zahlungen gegen US-Gesetze verstoßen, darüber müssen die Staatsanwälte in den USA nachdenken.“
Derkatsch erzählte dann, dass er und andere ukrainische Abgeordnete Fragen zur Effektivität von NABU hatten. NABU wiederum konsultierte die US-Botschaft in Kiew, was man den Abgeordneten antworten sollte. Derkatsch legte hierzu die schriftliche Korrespondenz zwischen NABU und der US-Botschaft vor, in der die US-Botschaft NABU „Empfehlungen“ gab, was man auf die Anfragen der Abgeordneten antworten solle.
Dazu kommentierte er: „Ich möchte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die ukrainische Botschaft in den USA dem FBI sagen würde, was es auf eine Anfrage aus dem Kongress oder dem Senat antworten soll. Oder was los wäre, wenn das FBI geheime Informationen über wichtige Ermittlungen an eine ausländische Botschaft weitergeben würde. Aber NABU hat das getan.“
Die US-Botschaft gab NABU eine Liste „problematischer Fälle“, in denen nicht ermittelt werden sollte. nabu6
Es ging auch noch um einen anderen Skandal, der in der Ukraine Wellen geschlagen hat, als ein Politiker verhaftet wurde, nachdem er bei der Amtseinführung von Trump dabei war, und auch hier hatte NABU seine Anklage eng mit der US-Botschaft abgestimmt, wie sich nun herausstellt. Man sieht daran – ganz nebenbei – dass Trump keinen Druck auf Selensky aufbauen musste, damit der Ermittlungen in der Ukraine einleitet. Selensky hat selbst ein großes innenpolitisches Interesse daran, all die Unregelmäßigkeiten, die unter Poroschenko vorgefallen sind, aufzuklären.
Dann kam Dertschak auf die Einmischung der Ukraine in die US-Wahlen 2016. Er stellte fest, dass eine so massive Einmischung nicht ohne Erlaubnis von Poroschenko stattgefunden haben könne, gleiches gelte für so massive „internationale Korruption“. Dadurch sei die Ukraine nun mitten in die innenpolitischen Kämpfe in den USA geraten. Aber ein gutes Verhältnis zu den USA ist seiner Meinung nach unerlässlich für die nationale Sicherheit der Ukraine, „unabhängig davon, wer dort der nächste Präsident wird“.
Daher sagte er, dass, um das Verhältnis zur USA zu retten, nun eine absolut transparente Aufklärung der ukrainischen Ereignisse rund um die Wahl 2016 nötig sei: „Man muss alle Fakten rund um Korruption hoher Vertreter der Ukraine und der USA aufklären und auch die Verbindungen von Strafverfolgungsbehörden und der diplomatischen Dienste mit diesen Fällen.“
Er wandte sich dann direkt an die Generalstaatsanwalt und forderte sie auf, tätig zu werden. Er steckte in seine Aussage auch eine Drohung, denn wie er sagte, kommt es in der Ukraine derzeit öfters vor, dass Unterlagen einfach verschwinden. Er teilte daher mit, dass er alle Unterlagen habe und diese auch veröffentlichen werde und sie auch noch einmal an die Generalstaatsanwalt schicken werde, es gehe immerhin um alleine sechs Verfahren gegen Burisma.
Er forderte außerdem, ein Strafverfahren wegen des Drucks auf den damaligen Generalstaatsanwalt Schokin zu eröffnen, sollte das nicht geschehen, werde er selbst Strafanzeige erstatten.
Außerdem forderte er noch einmal, Ermittlungen zur ukrainischen Wahleinmischung in den USA 2016 zu Gunsten von Clinton, denn diese Einmischung in die Wahlen habe nun die ukrainisch-amerikanischen Beziehungen und damit die nationale Sicherheit des Landes gefährdet gefährdet.
Nun zu den versprochenen Quellen.
Auf der Facebook-Seite von Derkatsch ist die gesamte Pressekonferenz zu sehen. In den letzten drei Minuten wiederholt er die Kernpunkte noch einmal auf Englisch, damit auch Amerikaner verstehen, worum es hier geht.
Ebenfalls auf Facebook hat er seine Erklärung mit der Präsentation und ihren gesamten Text veröffentlicht.
Desweiteren hat er die Dokumente auf Google-Drive online gestellt.
Wenn Sie sich für die Ukraine nach dem Maidan und für die Ereignisse des Jahres 2014 interessieren, als der Maidan stattfand, als die Krim zu Russland wechselte und als der Bürgerkrieg losgetreten wurde, sollten Sie sich die Beschreibung zu meinem Buch einmal ansehen, in dem ich diese Ereignisse detailliert auf ca. 670 Seiten genau beschreibe. In diesen Ereignissen liegt der Grund, warum wir heute wieder von einem neuen Kalten Krieg sprechen. Obwohl es um das Jahr 2014 geht, sind diese Ereignisse als Grund für die heutige politische Situation also hochaktuell, denn wer die heutige Situation verstehen will, muss ihre Ursachen kennen.
Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Osteuropa in verschiedenen Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet, bevor er sich entschloss, sich als unabhängiger Unternehmensberater in seiner Wahlheimat St. Petersburg niederzulassen. Er lebt insgesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite www.anti-spiegel.ru. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vladimir Putin: Seht Ihr, was Ihr angerichtet habt?“
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