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Badische Zeitung (BZ) jammert: „Kaum noch Familiennachzug“

Sie über­nimmt das Lamento der SPD, dass Kapa­zi­täten leer stünden und stellt Fakten exakt auf den Kopf – doch Lügenpresse?
(von Albrecht Künstle)
Deutschland wächst und wächst – an Bevöl­kerung. Leider nicht an Klugheit, weder in den Schulen und Uni­ver­si­täten, noch wirt­schaftlich. Doch scheint das Anwachsen der aus­län­di­schen Bevöl­kerung den Spe­zi­al­de­mo­kraten (SPD) nicht zu genügen. „Wir hätten mehr Kapa­zi­täten zur Auf­nahme als derzeit Fälle bewilligt werden“, sagte die innen­po­li­tische Spre­cherin der SPD-Bun­des­tags­fraktion Ute Vogt der BZ. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen, aber als ich mit ihr im SPD-Lan­des­verband zu tun hatte, war sie noch normal. Lang, lang ist’s her.
Und was macht die BZ daraus? Zuerst einmal fälscht diese Zeitung Fakten. Denn Berlin beschloss bekanntlich, dass der Fami­li­en­nachzug auf höchstens 1.000 im Monat gede­ckelt wird. Und die BZ macht eine Ziel­marke daraus, ein Import-Soll von 1.000. Jetzt jammert die SPD mit der BZ, dass es im Juni nur 983 waren, und im Oktober – welche ein Drama – nur 863! Aber die Zahlen steigen seit August wieder, die Spe­zi­al­de­mo­kraten könnten mit der Zahl ihrer erhofften Neu­wähler eigentlich zufrieden sein.
Auch die Zei­tungen hoffen anscheinend, ihre rück­läu­figen Auf­lagen könnten irgendwann wieder steigen, sobald diese Leute einmal lesen können. Dafür stellen die Schrei­ber­linge Fakten auf den Kopf: Die Merkel‑, SPD‑, Linken- und Grü­nen­gäste seien im Oktober „863 Nachzüge unter Soll“ geblieben. Hätte der Redakteur nicht nur schreiben, sondern auch rechnen gelernt, wüsste er, dass 863 unter dem angeb­lichen Soll von 1.000 nur 137 wären. Dann würde auch die Über­schrift stimmen, dass es „kaum noch Fami­li­en­nachzug“ gibt. Wobei aus denen, die schon da sind und jenen, die kommen, schnell viel mehr werden – ins­be­sondere, wenn sie unter­schied­lichen Geschlechts sind.
Eine solche Tat­sa­chen­ver­drehung mit der Schlag­zeile als auch im Text, würde vor Gericht getätigt, den Straf­tat­be­stand der uneid­lichen Falsch­aussage erfüllen.
Was ist eigentlich Zweck solcher beinahe täg­lichen „Übungen“ in den Medien? Nur Ergebnis der „Qua­li­täts­presse“? Irre­führung der Öffent­lichkeit ohne Hin­ter­ge­danken? Oder bewusste Mani­pu­lation, weil viele Leser Zei­tungen nur über­fliegen, aber die Über­schriften „hängen bleiben“? Oder etwa die Bot­schaft an die Politik: Habt euch nicht so, liebe Poli­tiker, bald ist Weih­nachten, wo gesungen wird, „macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Oder will die Badische Zeitung auf Teufel komm heraus beweisen, dass ihre Redak­teure noch grüner, noch linker, noch unkri­ti­scher sind als bisher? Oder wollte sie zum „Inter­na­tio­nalen Tag der Toleranz“, dem 16.11.2019, einfach nur testen, wie weit sie bei ihren Lesern gehen kann mit dem Ver­breiten von „Fake-News?
Quelle:
https://www.badische-zeitung.de/kaum-noch-familiennachzug–179486592.html